Bahn

Al-Wazir warnt vor Preisdiskussion um Deutschlandticket

Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister von Hessen, gibt im Frankfurter Hauptbahnhof ein Pressestatement ab. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister von Hessen, gibt im Frankfurter Hauptbahnhof ein Pressestatement ab.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Ein halbes Jahr nach Einführung des Deutschlandtickets darf aus Sicht des hessischen Verkehrsministers Tarek Al-Wazir (Grüne) nicht bereits über einen höheren Preis diskutiert werden. Sollte die Blockade des Bundes bei der Finanzierung von Mehrkosten dazu führen, dass das bundesweite Flatrate-Ticket im kommenden Jahr auf einen Schlag 20 Prozent teurer würde, könnte die Zahl der Ticketverkäufe schwinden, warnte Al-Wazir vor der Sonderkonferenz der Verkehrsminister, die für Donnerstag geplant ist. Das Ticket kostet bislang 49 Euro.

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Al-Wazir forderte den Bund auf, sich an der Finanzierung möglicher Mehrkosten beim Deutschlandticket zu beteiligen. Der Erfolg der Tarifrevolution dürfe nicht verspielt werden, mahnte der Minister. Flatrate-Tickets seien der richtige Weg, um mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen zu lassen.

Er erwarte von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), das Geld, das 2023 zur Finanzierung des Deutschlandtickets absehbar nicht gebraucht wird, in das Jahr 2024 zu übertragen, erklärte Al-Wazir. Zusätzlich seien nach einer Kalkulation des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen bundesweit weitere 400 Millionen Euro notwendig. Die Länder seien bereit, die Hälfte zu übernehmen, erklärte der Landesverkehrsminister. «Das muss auch der Bund tun.» Es seien keine Unsummen. «Aber sie sind nötig, um den Erfolg des Deutschlandtickets nicht gleich nach dem Start wieder abzuwürgen», ergänzte Al-Wazir.