Feste

Defizit bei Hessentag: Land prüft noch mögliche Finanzhilfe

Im November gibt Pfungstadt das Millionendefizit beim Hessentag bekannt. Das Land versichert, die Kommune nicht im Regen stehenzulassen. Bis Geld fließt, kann es aber noch dauern.

Wiesbaden/Pfungstadt (dpa/lhe) - Nach dem Millionendefizit des Hessentags im südhessischen Pfungstadt im vergangenen Jahr ist weiter unklar, wie das Land der Stadt möglicherweise finanziell unter die Arme greift. «Bislang ist noch keine Entscheidung über Erstattung der Mehrkosten bei den Kernmodulen für den Hessentag in Pfungstadt erfolgt», teilte die Staatskanzlei in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Landesregierung stehe in einem regelmäßigen Austausch mit der Stadt. Derzeit würden eingereichte Unterlagen der Kommune geprüft. «Dies dürfte noch einige Zeit dauern.» Nach dem zehntägigen Fest im Juni hatte die Stadt Ende November ein Defizit mit einem Volumen von mehr als zehn Millionen Euro bekannt gegeben.

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Diese Zahlen hatte die Kommune nach einer Abrechnung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bekannt gegeben. Gründe seien unter anderem rund 200.000 Gäste weniger als kalkuliert sowie wesentlich höhere Kosten bei den vom Land geforderten Kernmodulen gewesen. Im Vorfeld des Festes waren die Gesamtkosten zunächst auf 8,7 Millionen Euro veranschlagt worden. Aufgrund des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine und der damit verbundenen höheren Energiekosten und der Inflation war die Kalkulation auf 10,6 Millionen Euro erhöht worden.

Seitens der Staatskanzlei war während des Festes und auch danach versichert worden, dass man die Stadt als Veranstalter bei unabwendbaren und unvorhersehbaren Mehrkosten nicht im Regen stehen lasse und sie unterstütze, das Defizit zu reduzieren. In der Stadt arbeitet nun ein Ausschuss die Akten auf. Nach den jüngsten Nachrichten des Bürgermeisters Patrick Koch (SPD) ist mittlerweile auch geklärt, wie man einen Fachanwalt zur juristischen Begleitung beauftragen kann.

Der 61. Hessentag soll vom 24. Mai bis 2. Juni 2024 in Fritzlar ausgerichtet werden. Im November hatte die Stadt mitgeteilt, dass das Landesfest aus Kostengründen kleiner gefeiert wird als ursprünglich geplant. So soll auf die sogenannte Hessentags-Arena verzichtet werden, die rund 15.000 Besuchern bei großen Konzerten Platz bieten sollte. Eine Forderung der Stadt nach mehr Geld für die Ausrichtung der Veranstaltung wies die Landesregierung zurück.