Justiz

Liebe per Chat vorgegaukelt: Anklage wegen Betrugs

Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild
Eine Figur der blinden Justitia.

Berlin (dpa) - Aus Zuneigung zu ihrem vermeintlichen Geliebten in den USA hätte eine Berlinerin Betrügern fast 40.000 Euro gezahlt. Als die 56-Jährige das Geld in einem Hotel im hessischen Bad Homburg einer mutmaßlichen Komplizin überreichen wollte, griffen jedoch örtliche Polizisten in Absprache mit Berliner Kollegen ein. Nun hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage wegen versuchten Betrugs erhoben, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Ob die Übergabe bewusst arrangiert worden war, um die Betrüger zu überführen, blieb zunächst unklar.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Die 31 und 34 Jahre alten Männer sollen der Frau zwischen November 2020 und März 2021 vorgegaukelt haben, sie habe eine Liebesbeziehung zu einem Mann, der in den USA festgehalten wird. Der Geschäftsmann soll dann nach den Ermittlungen geklagt haben, er könne 100 Kilogramm Gold nicht ausführen ohne die Zahlung von 40.000 Euro. Um ihm behilflich zu sein, wollte ihm die Berlinerin dann laut Staatsanwaltschaft diese Summe zukommen lassen.

Die Polizei spricht in solchen Fällen von «love scamming» oder «romance scamming». Die Masche ist einfach: Singles - zumeist Frauen - werden von einem oft im Ausland lebenden Chatpartner kontaktiert. Dessen Vita ist jedoch erlogen und das Interesse vorgetäuscht. Im Verlauf des Chats wird dann ein Notfall vorgetäuscht und um finanzielle Unterstützung gebeten. Wie die Ermittler auf den konkreten Fall aufmerksam wurden, konnte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft nicht sagen.