Sonderanalyse

Mehr Atemwegsinfekte bei Kindern zum Jahresende in Hessen

Ein am RS-Virus erkrankter Patient liegt auf einer Kinderstation in einem Krankenbett. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild
Ein am RS-Virus erkrankter Patient liegt auf einer Kinderstation in einem Krankenbett.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Hessen mussten Ende 2022 deutlich mehr Neugeborene und Säuglinge mit dem sogenannten RS-Virus in Kliniken behandelt werden. Dieser Zuwachs war allerdings weniger dramatisch als im Bundesschnitt. Das zeigt eine repräsentative Sonderanalyse des rheinland-pfälzischen Kinder- und Jugendreports der Krankenkasse DAK-Gesundheit.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Unter Einjährige in Hessen erkrankten im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018 dreimal so häufig schwer am Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Der Anteil auf den Intensivstationen stieg um knapp 80 Prozent. Hochgerechnet auf alle in Hessen lebenden Kinder mussten im Winter 2022 rund 1750 Babys mit schweren Atemwegsproblemen im Krankenhaus behandelt werden.

Für die Sonderanalyse wurden die Abrechnungsdaten von über 87.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren betrachtet, die bei der DAK-Gesundheit in Hessen versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2017 bis 2022.

Im Vergleich zum Bundestrend haben sich die Zahlen in Hessen der Analyse zufolge nicht so stark erhöht: Während die Fälle auf hessischen Intensivstationen um 80 Prozent stiegen, waren es im Bund 350 Prozent. Bei Krankenhauseinweisungen verdreifachten sich die Behandlungen in Hessen, im Bund haben sie sich fast verfünffacht.

Dennoch sieht die Leiterin der DAK-Landesvertretung in Hessen, Britta Dalhoff, «akuten Handlungsbedarf». Die DAK unterstütze die Forderung von Ministerpräsident Boris Rhein (CDU), einen Kinder-Gesundheits-Gipfel durchzuführen. «Wir müssen im Klinikbereich und im ambulanten Sektor in Zukunft besser auf Infektionswellen vorbereitet sein», so Dalhoff.