Pharmaindustrie

Merck bekommt alleinige Rechte an Krebsarznei Bavencio

Das Logo des Pharma- und Chemiekonzerns Merck steht auf einem Gebäude an dessen Sitz in Darmstadt. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Das Logo des Pharma- und Chemiekonzerns Merck steht auf einem Gebäude an dessen Sitz in Darmstadt.

Darmstadt (dpa) - Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck vermarktet die Krebstherapie Bavencio künftig alleine. Nach Beendigung der Allianzvereinbarung mit dem US-Pharmaunternehmen Pfizer lägen die weltweiten Rechte für Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des Antikörpers Avelumab (Markenname Bavencio) nun bei Merck, teilte der Dax-Konzern am Montag mit.

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Merck übernimmt demnach mit Wirkung zum 30. Juni 2023 die Kontrolle über die weltweite Vermarktung. An die Stelle der derzeitigen Gewinnbeteiligung trete eine Lizenzgebühr an Pfizer in Höhe von 15 Prozent auf die Nettoumsätze.

Die Pharmasparte der Darmstädter hatte 2022 neben guten Geschäften mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Mavenclad auch von stark gestiegenen Umsätzen mit Bavencio profitiert. Die Erlöse mit dem Krebsmedikament stiegen um fast zwei Drittel auf 611 Millionen Euro.

Bavencio stammt ursprünglich aus der Forschung von Merck. Die Allianz mit Pfizer wurde 2014 zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung geschlossen. Das Mittel ist zur Erstlinien-Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom zugelassen, die nach einer Chemotherapie progressionsfrei sind. In Kombination mit dem Mittel Axitinib wird es zudem in der Erstlinientherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom angewandt sowie als Monotherapie zur Behandlung des metastasiertem Merkelzellkarzinoms.