Landkreis Fulda

Verdacht auf Wolfsangriff auf Schafe in der Rhön

Nach dem Tod mehrerer Schafe soll eine DNA-Probe Klarheit bringen, ob ein Wolf dahinter steckt. Gesichert sind Wolfsangriffe auf Nutztiere im Juni im Main-Kinzig-Kreis und im Kreis Fulda. Und auch im Odenwald deutet Vieles auf einen Wolfsübergriff hin.

Hilders/Wiesbaden (dpa/lhe) - In der Rhön hat möglicherweise ein Wolf zwei Lämmer getötet und ein Schaf verletzt. Das Wolfszentrum Hessen habe am Montag eine entsprechende Meldung aus der Gemeinde Hilders (Landkreis Fulda) erhalten, teilte am Mittwoch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit. Zwei amtliche Wolfsberater hätten am selben Tag den Fall dokumentiert und DNA-Proben entnommen. Das verletzte Schaf sei eingeschläfert worden. Bis ein Ergebnis der DNA-Probe vorliegt, vergehen üblicherweise zwei bis drei Wochen. Zuvor hatten Medien über den mutmaßlichen Wolfsangriff berichtet.

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Laut HLNUG ist in der Rhön an der hessisch-bayerischen Landesgrenze auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken seit 2021/2022 ein Wolfspaar sesshaft. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt sechs Welpen nachgewiesen, zwei dieser Jungtiere seien bereits bei Verkehrsunfällen getötet worden.

Wie am Mittwoch außerdem bekannt wurde, gab es im Juni zwei nachgewiesene Angriffe von Wölfen auf Nutztiere im Main-Kinzig-Kreis und im Landkreis Fulda. Laut HLNUG wurden dabei insgesamt zwei Schafe getötet und ein Schaf verletzt. An dem toten Schaf im Landkreis Fulda konnte das Erbgut eines Wolfsrüden festgestellt werden, der ein Nachkomme aus dem Territorium Wildflecken ist und bereits mehrfach im Landkreis Fulda sowie im Main-Kinzig-Kreis nachgewiesen wurde. Im zweiten Fall sei zwar ebenfalls Wolfs-DNA gesichert worden, allerdings sei der Nachweis eines konkreten Tieres nicht möglich gewesen.

Zudem sei ein im Mai gemeldetes Rinderkalb aus dem Odenwaldkreis mit «hinreichender Sicherheit» von einem Wolf getötet worden, teilte das Landesamt weiter mit. Der Fall habe erst im Juni abschließend bewertet werden können, da an dem Kalb selbst keine DNA-Spuren eines Wolfes gesichert werden konnten. Da die Spurenlage vor Ort allerdings auf einen Wolf hingedeutet habe, sei der Fall mit der Kategorie «Wolf mit hinreichender Sicherheit» bewertet.