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Verdi ruft zu Streiktag vor Ikea-Deutschland-Zentrale auf

Ein Transparent bei einem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild
Ein Transparent bei einem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi.

Frankfurt/Wallau (dpa/lhe) - Verdi ruft Ikea-Beschäftigte zu einem ganztägigen Warnstreiktag vor der deutschen Firmenzentrale in Hofheim-Wallau auf. Ikea-Angestellte aus mehr als 20 Filialen bundesweit hätten ihre Teilnahme bei der geplanten Aktion an diesem Donnerstag angekündigt, teilte Verdi am Montag in Frankfurt mit. Geplant seien eine Kundgebung am Mittag sowie eine Demonstration um das Einrichtungshaus in Wallau. Bundesweit stockten die regionalen Tarifrunden des Einzelhandels, kritisierte Verdi.

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Verdi fordert für die rund 235.000 Branchenbeschäftigten in Hessen eine Erhöhung der Stundensätze um einheitlich 2,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das würde in der am weitesten verbreiteten Ecklohngruppe einer Erhöhung um 14,4 Prozent entsprechen. Die Auszubildenden sollen monatlich 250 Euro mehr bekommen. Die Forderungen der anderen Tarifgebiete seien fast identisch, so Verdi.

Dagegen böten die Arbeitgeber eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von 7,5 Prozent verteilt über die Jahre 2023 und 2024 sowie zwei Inflationsausgleichszahlungen von je 700 Euro an. «Ein solcher Abschluss würde für die Beschäftigten im Einzelhandel einen deutlichen Kaufkraftverlust bedeuten und ist deshalb inakzeptabel», erklärte Verdi. Die Ikea-Beschäftigten forderten mit dem geplanten Streiktag die Firmenleitung auf, sich auf Seiten der Arbeitgeber für einen raschen Tarifabschluss ohne Kaufkraftverlust einzusetzen.

Ikea Deutschland äußerte sich nicht zur Verdi-Forderung. Das Unternehmen erklärte, das Einrichtungshaus in Wallau sei wie alle anderen Ikea-Häuser in Deutschland während der Warnstreiks geöffnet. Beeinträchtigungen für Kunden wolle man so gering wie möglich halten.

Im Tarifkonflikt des hessischen Einzelhandels hatte es zuletzt wiederholt Warnstreiks in mehreren Städten gegeben.