Auszeichnungen

Walter-Lübcke-Demokratie-Preis 2022 verliehen

Der Walter-Lübcke-Demokratie-Preis 2020 liegt im Wiesbadener Kongresszentrum vor einem Porträt des namensgebers. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild
Der Walter-Lübcke-Demokratie-Preis 2020 liegt im Wiesbadener Kongresszentrum vor einem Porträt des namensgebers.

Wolfhagen (dpa/) - Die Journalistin Katrin Eigendorf und die Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen sind mit dem nach dem ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke benannten Demokratie-Preis ausgezeichnet worden. «Beide Preisträger leben und verkörpern in beeindruckender Weise die Werte, die Walter Lübcke vertreten und vorgelebt hat. Er war ein aufrechter und mutiger Demokrat, der sich unermüdlich für Freiheit, Toleranz und Respekt im gesellschaftlichen Miteinander eingesetzt hat», sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) am Donnerstag bei der Verleihung in Wolfhagen (Landkreis Kassel) laut Mitteilung.

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Rhein würdigte die ZDF-Journalistin Eigendorf für ihren «fortwährenden journalistischen Einsatz im Namen der Demokratie». Sie berichte oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens über das Grauen des Krieges, aktuell auch immer wieder aus der Ukraine. «Sie geht in die entlegensten, gefährlichsten Gebiete, um Missstände aufzudecken und Zuschauerinnen und Zuschauer wachzurütteln.» Dabei schaffe sie es, den Opfern von Krieg, Vertreibung und Unterdrückung Gehör zu verschaffen und eine Stimme zu geben.

Die einstige Wilhelm-Filchner-Schule trägt seit 2020 den Namen Walter Lübckes, der am 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen von einem Rechtsextremisten erschossen wurde. Mit der Umbenennung habe die Bildungseinrichtung ein starkes Zeichen für die Demokratie und gegen menschenfeindliche Ideologie gesetzt, sagte Rhein. Auch Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) lobte das Engagement der Schule: «Die Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen in der Schule zu mündigen Bürgern erhält unsere Demokratie und garantiert unsere Freiheit.»

Die Auszeichnung nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Walter-Lübcke-Schule sowie Jörg Eigendorf stellvertretend für seine Frau entgegen.

Die Hessische Landesregierung vergibt den Bürgerpreis im Gedenken an den früheren Kasseler Regierungspräsidenten in der Regel alle zwei Jahre, um Persönlichkeiten und Institutionen zu ehren, die sich in besonderer Weise für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie engagieren. Erstmals erhielten ihn 2020 die Journalistin Dunja Hayali, das «Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus und Rassismus - für demokratische Kultur in Hessen» sowie Robert Erkan, der Angehörige der Opfer des Anschlags von Hanau betreut.