Verkehr

Warnstreiks im Bahnverkehr - Auswirkungen auch in Hessen

Personenzüge stehen auf Abstellgleisen am Hauptbahnhof in Frankfurt. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Personenzüge stehen auf Abstellgleisen am Hauptbahnhof in Frankfurt.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen des groß angelegten Warnstreiks am Freitag müssen sich auch Pendler und Reisende in Hessen auf ein drastisch eingeschränktes Verkehrsangebot einstellen. «Im RMV-Gebiet ist mit erheblichen Beeinträchtigungen bei den Regional- und S-Bahn-Linien zu rechnen», wie der Verbund am Mittwoch auf seiner Internetseite mitteilte. Auch der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) rechnet mit Ausfällen von Regionalzügen und RegioTrams.

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Wegen eines mehrstündigen bundesweiten Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Morgen und am Vormittag werden zumindest in der ersten Tageshälfte der Fern- und Regionalverkehr weitgehend zum Erliegen kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat zudem für Donnerstag und Freitag zu Warnstreiks an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg aufgerufen. Der Frankfurter Flughafen soll nicht betroffen sein.

Auf der DB-Webseite hieß es am Mittwoch, dass der Fernverkehr von 3.00 Uhr bis 13.00 Uhr eingestellt wird. Danach soll er schrittweise wieder hochgefahren werden. «Der DB-Regionalverkehr fällt vormittags weitestgehend aus», hieß es in dem Online-Hinweis für die Fahrgäste. Die Frankfurter Verkehrsbetriebe traffiq erklärten indes: «U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in Frankfurt am Main werden nicht bestreikt und daher voraussichtlich planmäßig verkehren.»

Die Deutsche Bahn stellte ihre Fahrgäste auf «erhebliche Einschränkungen» ein. Insbesondere im Fernverkehr sei der Tag «mehr oder weniger gelaufen», sagte Konzernpersonalvorstand Martin Seiler. «Alle, die umplanen können, sollten das tun.» Er betonte: «Wir werden wie immer für unsere Reisenden so viel wie möglich an Kulanz bereit stellen.»

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben unabhängige Schlichter am vergangenen Wochenende eine Lösung vorgeschlagen. Diese sieht zunächst einen steuer- und abgabefreien Inflationsausgleich in mehreren Stufen von insgesamt 3000 Euro vor. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben. Über den Vorschlag wollen die Gewerkschaften mit Bund und Kommunen am kommenden Wochenende verhandeln.

Einen ersten Warnstreik hatte die EVG bereits Ende März gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi organisiert. Damals lagen nicht nur der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene, sondern auch der Luft- und Schiffsverkehr einen ganzen Tag lang vollständig lahm.