Polizeieinsatz

Durchsuchungen in Frankfurt: Munition und Granaten gefunden

Sie sollen Munition und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg ausgegraben, bearbeitet und verkauft haben. Bei Durchsuchungen bei drei Männern in Frankfurt machte die Polizei buchstäblich explosive Funde.

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Bei Durchsuchungen in Frankfurt hat die Polizei am Freitag mehrere zündfähige Granaten und Munition gefunden. Die Polizei, darunter Mitglieder von Spezialkräften, führten die Durchsuchungen bei drei Männern im Alter von 19 bis 26 Jahren durch, wie ein Polizeisprecher am späten Abend berichtete. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittele gegen sie wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

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Die Männer, die vorläufig festgenommen wurden, stehen im Verdacht, Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg wie Waffen und Munition ausgegraben, wieder gebrauchsfähig gemacht und anschließend verkauft zu haben. Bei den Durchsuchungen an mehreren Orten in Frankfurt seien eine Vielzahl potenzieller Sprengmittel, Schusswaffen und Munition gefunden worden. Während die beiden jüngeren Männer nach Abschluss der Polizeimaßnahmen wieder auf freien Fuß kommen sollen, soll der 26 Jahre alte Mann am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Bei den Durchsuchungen und der Auswertung der Funde waren Experten des Kampfmittelräumdienstes und des Hessischen Landeskriminalamtes für Sprengtechnik und Entschärfung hinzugezogen worden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass von einigen der aufgefundenen Gegenstände eine Gefahr ausgehe, hieß es.

Eine erste zündfähige Handgranate war noch am Abend kontrolliert gesprengt worden, weitere solcher Sprengungen sollten folgen. Dafür seien zeitweise Sperrungen des betroffenen Bereichs nötig, sagte der Polizeisprecher über die Maßnahmen, die am Abend weiter andauerten. Die Bewohner eines Wohnhauses im Stadtteil Bergen-Enkheim müssten für die Dauer der Maßnahmen ihre Wohnungen verlassen.

Für eine Bilanz der Durchsuchungsaktion war es am Freitagabend noch zu früh. Auch im Verlauf des Wochenendes sollten die Funde untersucht und ausgewertet werden. Es gab keine Angaben darüber, ob es sich bei den Verdächtigen um reine «Geschäftsleute» handelt, um sogenannte Prepper oder ob ein Extremismus-Zusammenhang besteht.