Menschenrechte

Lebenszeichen von zum Tode verurteilten Deutsch-Iraner

Nach über zwei Jahren Kontaktverbot erhält Gazelle Sharmahd einen Anruf von ihrem Vater, dem Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd. Das klingt nach einer guten Nachricht, doch die Tochter ist alarmiert.

Die undatierte Aufnahme zeigt den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd in einem Teheraner Revolutionsgericht. Foto: Koosha Falahi/Mizan/dpa
Die undatierte Aufnahme zeigt den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd in einem Teheraner Revolutionsgericht.

Los Angeles/Berlin (dpa) - Die Tochter des im Iran zum Tode verurteilten Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd zeigt sich nach einem Telefonat mit ihrem Vater in den sozialen Medien alarmiert. Nach über zwei Jahren Kontaktverbot habe sie mit ihrem Vater sprechen können, schrieb die in Los Angeles ansässige Gazelle Sharmahd am späten Sonntagabend (MESZ) auf Twitter. Nun fürchtet sie, dass es sich dabei um einen Abschiedsanruf gehandelt haben könnte.

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Von seinem Todesurteil, das bereits vor fünf Monaten verhängt wurde, habe Djamshid Sharmahd selber nichts gewusst, heißt es weiter. Diese Tatsache wertete Gazelle Sharmad als weiteren Beweis dafür, dass das Urteil rein politisch sei.

Djamshid Sharmahd war Berichten zufolge im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht worden. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA. In den USA engagierte er sich in der Exil-Oppositionsgruppe «Tondar» (Donner), die sich für eine Rückkehr der Monarchie einsetzt.

Ein Revolutionsgericht hatte den 68-jährigen im Februar dieses Jahres unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Seine Familie und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn zurück.