Ärzte ohne Grenzen

Mediziner: Gesundheitswesen im Gazastreifen bricht zusammen

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung von Menschen im Gazastreifen. «Das ganze System bricht zusammen», so Generaldirektorin Nicolai.

Ein Krankenwagen zwischen Trümmern in Beit Lahia bei Dschabalia im Gazastreifen. Foto: Mohammed Alaswad/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Ein Krankenwagen zwischen Trümmern in Beit Lahia bei Dschabalia im Gazastreifen.

Gaza (dpa) - Angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen schafft es das medizinische Personal dort nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen (MSF) kaum noch, die Menschen hinreichend zu versorgen. «Das Gesundheitswesen ist angegriffen worden - es bricht zusammen. Das ganze System bricht zusammen», sagte die Generaldirektorin der Hilfsorganisation, Meinie Nicolai, in einer Videobotschaft auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

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Die Menschen würden unter katastrophalen Bedingungen leben, sagte Nicolai. «Sie sind verzweifelt. Sie leben in provisorischen Unterkünften. Es ist kalt. Es gibt nicht genug Essen.» Vor allem der Mangel an Trinkwasser und medizinischer Versorgung verschärfe die Lage. Die Helfer der Organisation würden von Zelten aus arbeiten und Verletzte behandeln. Wegen der mangelhaften hygienischen Zustände hätten sich die Wunden bei vielen Menschen infiziert.

Unterdessen stellte das Krankenhaus Kamal Adwan in Dschabalia im Norden des Küstenstreifens wegen Treibstoffmangels seine medizinischen Aktivitäten ein. Dies verschärfe die Lage noch mehr und führe dazu, dass Tausende Patienten von medizinischer Versorgung abgehalten würden, sagte der Direktor des Krankenhauses Ahmed Kahalot.