Konflikte

Teheran: Pakistans Angriff tötet eigene Staatsangehörige

Pakistan hat nach einem iranischen Raketenangriff zurückgefeuert - offenbar auf pakistanische Separatisten. In den umliegenden Ländern wächst die Sorge vor einer Eskalation.

Pakistanische Studenten demonstrieren in Islamabad gegen den iranischen Angriff von Dienstag. Foto: Anjum Naveed/AP/dpa
Pakistanische Studenten demonstrieren in Islamabad gegen den iranischen Angriff von Dienstag.

Islamabad/Teheran (dpa) - Nach Angaben aus Teheran hat Pakistan mit seinem Militärschlag auf iranischem Boden nur eigene Staatsangehörige getötet. Wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete, seien die zehn Todesopfer des Angriffs Pakistaner gewesen. Die Behörden ermitteln demnach, wie die Menschen in das iranische Grenzgebiet gelangt seien. Wie die ebenfalls iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete, seien für den pakistanischen Angriff Drohnen in Wohngebieten eingesetzt worden. Vier Wohnhäuser seien zerstört worden.

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Der pakistanische Geheimdienst erklärte, die angegriffenen Ziele in der Provinz Sistan und Belutschistan seien von Pakistanern genutzt worden, die als Terroristen bekannt seien. Es seien mit Raketen und Drohnen Verstecke der Separatistengruppen Balochistan Liberation Army und Balochistan Liberation Front angegriffen worden, hieß es weiter. Pakistan hatte am frühen Donnerstagmorgen Ziele im Iran angegriffen - offensichtlich als Vergeltung für einen iranischen Angriff.

Am Dienstag hatte der Iran nach eigenen Angaben Ziele der extremistischen Sunnitengruppe Dschaisch al-Adl in Pakistan attackiert. Dabei kamen nach pakistanischen Angaben zwei Kinder ums Leben. Umliegende Länder befürchten eine Eskalation zwischen dem Iran und der Atommacht Pakistan. China und die Türkei signalisierten ihre Bereitschaft, in dem Konflikt zu vermitteln.