Freizeit

Diese Bands kommen in die Studiobühne Fürth

Sechs Bands und Künstler sind im ersten Halbjahr 2024 bei Matthias „Mattl“ Dörsam in Fürth zu Gast. Sie bieten einen interessanten Stilmix.

Musik und Geschichten werden zum Gesamtkunstwerk: Superfro kommt im Februar zurück in die Fürther Studiobühne. Foto: Fritz Kopetzky
Musik und Geschichten werden zum Gesamtkunstwerk: Superfro kommt im Februar zurück in die Fürther Studiobühne.

Es ist ein breiter Stilmix, den Matthias Dörsam seinem Publikum im ersten Halbjahr 2024 in seiner Studiobühne präsentiert. Sechs sehr unterschiedliche Bands und Künstler werden von Januar bis Juni im „kulturellen Wohnzimmer Fürths“ auf der Bühne stehen. „Die Studiobühne soll nicht als reiner ,Jazzladen‘ wahrgenommen werden“, erklärt Dörsam, obwohl rein aus seiner persönlichen Verbundenheit natürlich ein Schwerpunkt auf diesem Genre liegt.

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Und das hat auch seinen Grund: „Tolle Locations für Rock und Pop gibt es in der Region jede Menge, aber Jazz-Konzerte findet man selten.“ Beim Booking hilft dem Fürther seine weitreichende Vernetzung in der bundesweiten Musikszene. Als Mitglied bei mehreren Bands und gefragter Studiomusiker hat „Mattl“ Dörsam exzellente Kontakte. So kommen Künstler und Bands aus ganz Deutschland und dem Ausland in die Studiobühne, die ansonsten wohl kaum in Fürth zu sehen sein würden.

„Es ist mir wichtig, den Musikern anständige Gagen zu bezahlen“, sagt Matthias Dörsam. Dafür ist er aber auf die entsprechende Publikumsresonanz angewiesen. Und manchmal, verrät er, „beruht der Deal auch auf Gegenseitigkeit“. Dann hilft der Fürther den auftretenden Bands im Gegenzug als Produzent oder Musiker aus. Das Programm des ersten Halbjahres in der Fürther Studiobühne beinhaltet folgende Konzerte:

Les Voisins

Die Heidelberger Künstlergruppe spielt am Donnerstag, 25. Januar, (20 Uhr) das legendäre „Histoire de Melody Nelson“-Album von Serge Gainsbourg. Les Voisins lassen ihre persönliche Interpretation hören und versuchen gleichzeitig eine musikalische und visuelle Hommage an das Meisterwerk des französischen Ausnahmekünstlers. Dabei nehmen sie das legendäre Konzept-Album kritisch auseinander und setzen es wieder in ihrem Sinne zusammen. Umrahmt wird die Interpretation des Albums von weiteren Serge-Gainsbourg-Klassikern, die neu interpretiert werden, sowie eigenen Chansons.

Superfro

Die Band um Frowin Ickler (Kontrabass), Simon Höneß (Klavier und Moderation), Jan Beilin (Saxophon) und David Tröscher (Perkussion) kommt am 15. Februar (Donnerstag, 20 Uhr) in die Studiobühne. „Jazz, der lebendige Geschichten erzählt.“ Das sagte Umberto Eco über diese Formation. Die Verbindung aus Moderation und Musik bei den Superfro-Konzerten lädt dazu ein, in eigene Bild- und Gefühlswelten einzutauchen. Superfro vertont Erlebnisse – voller Energie, humorvoll und berührend. Die Band schafft für die Zuhörer mit einem Mix aus Elementen der Weltmusik sowie House, Pop, Blues und Jazz, verbunden mit authentischen Geschichten, ein Gesamtkunstwerk.

Stephan Zimmermanns „4 to play“

Die Formation um den Trompeter Stephan Zimmermann macht am 21. März (Donnerstag) in Fürth Station. Sie widmet sich dem Geist der Musik des Ornette Coleman Quartetts. „Stephan ist ein alter Studienkollege“, freut sich Matthias Dörsam auf ein Wiedersehen. 2007 wurde Zimmermann zum Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim in den Bereichen Jazztrompete und Ensembleleitung berufen. Mit 4 to play zelebriert er ein Zusammenspiel ohne Harmonieinstrument. Die dadurch entstehenden, melodischen und rhythmischen, Freiheiten kostet das Quartett voll aus.

The Art of Song

Sängerin Jutta Brandl und Gitarrist Bernhard Sperrfechter bilden das Duo, das am Donnerstag, 18. April, in die Studiobühne kommt – mit einer zeitlosen Mischung von Songs aus dem letzten Jahrhundert. Das Programm reicht dabei von der Jazzsängerin Billie Holiday bis hin zu dem Singer/ nicht nur. Die beiden Musiker überwinden Genregrenzen und lassen sich dabei voll auf die Inhalte der Songs ein. „So wird scheinbar Triviales wieder lebendig, scheinbar Unhörbares wird mühelos verständlich“, heißt es im Pressematerial des Duos. Dazu kommt, dass die beiden erfahrenen Profis den musikalischen Dialog perfekt beherrschen.

Caro Trischler Trio

Wer die Stimme von Caro Trischler schon einmal gehört hat, beispielsweise im Januar 2023 beim Konzert des Ali Neander Organ Quartets in der Studiobühne, der wird sich den 16. Mai (Donnerstag) dick im Kalender anstreichen. Die Spezialität der 27-jährigen Sängerin sind die leisen Töne, die ganz gelassen und souverän klingen. Anfang 2019 hat sie ihr Studium an der Mainzer Hochschule für Musik im Fach Jazzgesang abgeschlossen. Trischler ist als Sängerin in verschiedenen Formationen und Bands von Jazz bis Folk zu hören. Im Sommer 2020 erschien ihr erstes Album „North e Sul“ in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Jazzpianisten Ulf Kleiner.

Peter Lehmlers blues & beyond

Die Band um den Gitarristen, Sänger und Komponisten Peter Lehmler schließt am 20. Juni das Programm des ersten Halbjahres 2024 in der Fürther Studiobühne ab. Inspiriert von Musikern wie Robben Ford, Eric Johnson oder Robert Cray spielen die Musiker eine Mischung aus eigenen Songs und Titeln der großen Meister des Blues, Jazz und Crossovers. „Ich bin sehr gespannt darauf“, sagt Matthias Dörsam. Lehmler ist regelmäßiger Gast bei den Jamsessions in der Studiobühne.

Jamsessions

Fester Bestandteil des Studiobühne-Programms sind mittlerweile die Jamsessions, eine „offene Bühne“ für alle Interessierten. „Es kommen immer mehr Leute und Musiker“, berichtet Dörsam. Das Faszinierende an diesem Format sei, dass die Trennung von Publikum und Bühne teilweise aufgehoben wird, merkt er an. Und Dörsam ermutigt alle Musiker, teilzunehmen: „Man muss dafür kein perfekter Künstler sein.“ Termine in den kommenden Monaten sind (jeweils montags um 20 Uhr): 29. Januar, 26. Februar, 18. März, 29. April, 27. Mai, 24. Juni. Der Eintritt kostet 10 Euro, mitwirkende Musiker zahlen 5 Euro.

Karten

Für die Konzerte gibt es Karten im Vorverkauf jeweils in der Buchhandlung am Rathaus in Fürth sowie im Lesezimmer in Rimbach für 18 Euro. An der Abendkasse kosten die Tickets 20 Euro.

Eine neue Ausstellung

Im Laufe der kommenden Wochen wird in der Fürther Studiobühne eine Ausstellung mit Werken von Ernst Volland eingerichtet. Der 1946 in Bürgstadt geborene Künstler, Fotograf, Karikaturist, Galerist, Kurator und Autor hat insbesondere in der alternativen Szene Berlins einen Namen als Grafiker satirischer und subversiver Plakate und Fotomontagen (Quelle: Wikipedia). Seine satirischen Arbeiten wurden europaweit in über 100 Ausstellungen gezeigt. Seit den 1990er-Jahren widmet sich Volland verstärkt der künstlerischen Auseinandersetzung mit historischen Fotos und fotografischen Ikonen der Zeitgeschichte. Volland verfremdet bekannte Fotos, die sich in das kollektive Gedächtnis eingeprägt haben, und macht sie für den Betrachter zu visuellen Rätseln. Die über Jahre hinweg geschaffene Serie trägt den Namen „Eingebrannte Bilder“. Im Rahmen der 2005 gestarteten Serie „Buntstiftbilder“ koloriert er bekannte großformatige Schwarz-Weiß-Historienbilder mithilfe von Buntstiften. Seit 2006 erscheint auf taz.de regelmäßig „Vollands Blog“ mit Geschichten zu aktuellen Ereignissen. 2013 veröffentlichte Volland das Buch „Genussvoll verzichten“.