Abtsteinach

Beim "Kuhschiss" in Abtsteinach fällt schnell eine Entscheidung

Hunderte von Besuchern pilgern zum Kult-Event der SGU in der Gemeinde Abtsteinach.

Die Attraktion im Odenwald war am Donnerstag wieder der „Kuhschiss“ der SG Unter-Abtsteinach. Gut 700 Besucher verfolgten, wie Holstein-Rind „Kanada“ schon nach zehn Minuten ihren Fladen fallen ließ und eine kleine Ober-Abtsteinacherin zur Gewinnerin von 1000 Euro machte. Foto: Marco Schilling
Die Attraktion im Odenwald war am Donnerstag wieder der „Kuhschiss“ der SG Unter-Abtsteinach. Gut 700 Besucher verfolgten, wie Holstein-Rind „Kanada“ schon nach zehn Minuten ihren Fladen fallen ließ und eine kleine Ober-Abtsteinacherin zur Gewinnerin von 1000 Euro machte.

Es ist jedes Mal wieder ein Geduldsspiel, bis die Entscheidung im wahrsten Sinne des Wortes fällt. Das hält aber Hunderte von Besuchern nicht ab, Jahr für Jahr am „Vatertag“ den Weg zum „Kuhschiss“ in Abtsteinach auf sich zu nehmen. Auch bei der inzwischen schon 22. Auflage der Veranstaltung, die sich längst einen Kultstatus bis weit über den Odenwald hinaus erworben hat, konnten die Organisatoren von der SG Unter-Abtsteinach an diesem Himmelfahrt-Donnerstag einen großen Andrang verzeichnen.

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Gut 700 Gäste kommen nach Abtsteinach

„Einfach nur überragend“, meinte Moderator Helmut Ruth angesichts von gut 700 Gästen, die sich zunächst zum geselligen Beisammensein an der Schulturnhalle einfanden, ehe es dann auf die angrenzende Wiese ging, auf der „Kuhfladen-Bingo“ dann seinen Lauf nahm. Auch Jürgen Wetzel, ein Teil des neuen Vorsitzenden-Trios der Sportgemeinde, war vom enormen Zuspruch begeistert. „Das Wetter passt aber auch hervorragend dazu“, fügte er angesichts des strahlenden Sonnenscheins hinzu.

Foto: Marco Schilling
Foto: Marco Schilling
Foto: Marco Schilling
Foto: Marco Schilling
Foto: Marco Schilling
Foto: Marco Schilling
Foto: Marco Schilling

„Wertvollster Haufen des Odenwalds“

„Auch heute geht es wieder um den wohl wertvollsten Haufen des Odenwalds“, erklärte ein schmunzelnder Rutz in seiner Begrüßungsansprache, schließlich waren für den Gewinner 1000 Euro ausgelobt, dazu gab es noch viele lukrative Sachpreise. In einem kurzen Rückblick erinnerte er daran, dass die erste dieser kuriosen Veranstaltungen im Jahre 2001 noch auf dem alten Hartplatz der SGU stattfand. Der langjährige Aktive Harald Schmitt hatte sie seinerzeit von einem Urlaub in Bruchköbel mitgebracht. „Die überwältigende Resonanz mit zeitweise über 1000 Zuschauern führte zu 21 weiteren Auflagen mit steigender Beliebtheit für Jung und Alt, die nur zweimal coronabedingt ausfallen musste“, berichtete Rutz.

Kuh "Kanada" zeigte sich von den vielen Zuschauern völlig unbeeindruckt. Foto: Marco Schilling
Kuh "Kanada" zeigte sich von den vielen Zuschauern völlig unbeeindruckt.

Und er erläuterte noch einmal den Ablauf des Kuhschisses. Spielfeld ist eine Wiese nahe der Schulturnhalle, die in tausend gleich große und nummerierte Felder eingeteilt ist. Für jeweils 5 Euro kann man eines oder mehrere Felder erwerben. Der Besitzer des Feldes, auf dem die Kuh dann ihren Fladen fallen lässt, ist der Gewinner des Hauptpreises. Kommt die Kuh nicht zu Potte, gewinnen die Besitzer der Felder, auf dem sie nach Ablauf von einer Stunde steht. Während Musiker Dietmar Jöst für Unterhaltung sorgte und die letzten Felder ihre Abnehmer fanden – im Vorfeld war schon der Großteil der 1000 Quadrate verkauft worden, wie Wetzel zufrieden feststellte –, stieg gegen 15 Uhr langsam die Spannung. Es dauerte zwar noch eine halbe Stunde, bis der eigentliche Kuhschiss beginnen konnte, weil die Kuh „Kanada“ erst mit etwas Verzögerung von der Familie Dörsam aus Löhrbach gebracht wurde.

Zuschauer müssen nicht lange warten

Schwiegersohn Marcel Reitermann führte das Holstein-Rind der Farbrichtung schwarz-weiß dann endlich auf die Wiese und nachdem beide auf dem ausgelosten Startfeld angekommen waren, gab Rutz den Startschuss. Und Kanada ließ die Zuschauer auch nicht lange warten, denn schon nach zehn Minuten fiel unter dem Jubel der Zaungäste der Fladen. „Sie war offensichtlich gut gefüttert worden“, merkte Rutz an.

Damit ging der Kuhschiss schneller als gedacht über die Bühne und Kanada, die sich von den vielen Menschen um sich herum völlig unbeeindruckt gezeigt und ganz entspannt auf der Wiese gegrast hatte, konnte den Rückweg in den heimischen Stall antreten. Währenddessen wurde der Inhaber des Gewinnerfeldes ermittelt und bei der folgenden Siegerehrung bekannt gegeben. Den Hauptpreis gewann die kleine Mila Jungmann aus Ober-Abtsteinach, die mit ihrer Mutter Sara Koblisch vor Freude strahlend die 1000 Euro in Empfang nahm. Anschließend wurden noch die weiteren Sachpreise vergeben.

Für das leibliche Wohl der Besucher war indessen bestens gesorgt. Neben Grillspeisen und Getränken warteten die gut 50 Helfer mit einem großen Büfett an selbst gebackenen Kuchen auf, der natürlich reißenden Absatz fand. Um 15 Uhr war auch die Alla-hopp-Anlage geöffnet worden, die vor allem von den vielen Kindern eifrig genutzt wurde.

Abschluss der Vatertagstour

So herrschte bis in die frühen Abendstunden hinein noch reger Betrieb, da viele Wanderer zum Abschluss ihrer Vatertagstour nach Unter-Abtsteinach kamen. Unter den Gästen waren auch viele dabei, die zum ersten Mal das Fest erlebten. „Es ist schon erstaunlich, wie die Veranstaltung auch nach 22 Jahren immer noch überregional ihre Kreise zieht“, freute sich Rutz.