Birkenau

Solarpark soll 1830 Häuser mit Strom versorgen

Bei der Sitzung der Birkenauer Gemeindevertretung gibt Dominik Eichert von der Firma Solparc Energy GmbH einen Überblick über das Projekt „Solarpark Löhrbach“

Ein Solarpark bei Löhrbach? Die Firma Solparc Energy GmbH und ihr Mitarbeiter Dominik Eichert halten das durchaus für realistisch. Foto: Solparc
Ein Solarpark bei Löhrbach? Die Firma Solparc Energy GmbH und ihr Mitarbeiter Dominik Eichert halten das durchaus für realistisch.

Für den Laien sind es erst einmal beeindruckende Fakten: Fläche 9,1 Hektar, Leistung 8,62 Megawatt, Ertrag 9,14 Millionen Kilowattstunden, versorgt rund 1830 Haushalte, Anzahl der Module 15 348. Diese Zahlen nannte Dominik Eichert von der Firma Solparc Energy GmbH Mannheim bei der Vorstellung des Projekts „Solpark Löhrbach“ in der Sitzung der Birkenauer Gemeindevertretung. Die Solarparc sei ein professioneller Fullservice-Projektpartner. „Wir begleiten unsere Projekte von der ersten Idee über das Genehmigungsverfahren bis hin zum fertigen Solarpark“, sagte Eichert.

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Impressum

Im Rahmen der „Guten Planung von PV-Anlagen“ des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) verpflichte sich das Unternehmen „gegenüber Gemeindemitgliedern, der Verwaltung und Landwirten zur Flächennutzung und Integration in die Landschaft, zur Steigerung der Artenvielfalt sowie zu hohen Standards bei Planung, Umsetzung, Technik und Betrieb von PV-Anlagen“.

Das ins Auge gefasste Gelände befindet sich nördlich der Kreisstraße 15 in Löhrbach Richtung Buchklingen. Es gibt drei Eigentümer, darunter ein Landwirt, der das Areal – es handelt sich um Grün- und nicht um Ackerland – bewirtschaftet. Mit diesen wurden Pachtverträge über 30 Jahre geschlossen, sodass die Fläche danach im Eigentum der Verpächter verbleibt.

Sportplatz zu klein

Nach Ablauf dieser Zeit können die Eigentümer – falls das gewünscht wird – das Land wieder normal bewirtschaften, sagte Eichert. Bei der Frage, wo sonst in Birkenau sich ein Solarpark dieser Größenordnung realisieren lasse, zeigte sich der Redner eher zurückhaltend: „Wir sind auf eine Mindestfläche angewiesen. Ein Sportplatz ist jedenfalls zu klein.“

Die Nutzung der Fläche und ein Ausgleich erfolge nach Abstimmung mit der Naturschutzbehörde, aufbauend auf Ergebnissen der ökologischen Untersuchungen. In der Regel geschehe das durch eine artenreiche Wiese mit Schafbeweidung. Aus ökologischen Gründen werde die Anlage mit einer Hecke oder – wo dies nicht möglich sei – mit einem Sicherheitszaun umschlossen. Dieser Zaun soll durchlässig für Kleinsäuger sein. Ein Verbindungsweg, der das Areal teilt, soll erhalten bleiben.

Ohne Betonfundamente

Die Solarmodule werden ohne Betonfundamente je nach Untergrund 1,20 bis 2,50 Meter tief im Boden verankert. Der Rückbau, der nach 30 Jahren vertraglich zugesichert wird, kann daher schnell und unkompliziert umgesetzt werden. Ein Weiterbetrieb der Anlage und eine Verlängerung des Pachtvertrages wäre allerdings wünschenswert, sagte Eichert.

Das nächste Gremium, das sich mit dem Projekt beschäftigen wird, ist der Ortsbeirat von Löhrbach, wie der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Stefan Roewer, ankündigte. Abschließend entscheiden wird die Gemeindevertretung. Das öffentliche Verfahren könne Ende 2025 abgeschlossen sein, die Bauzeit werde sechs oder sieben Monate betragen. Nach dem Vortrag beantwortete Eichert noch eine ganze Reihe von Fragen, die sich um ökologische und wirtschaftliche Aspekte drehten.

Zuschlag für Odenwälder Baumaschinen

Die Firma Odenwälder Baumaschinen GmbH (Mörlenbach) wurde mit dem Bau einer Containeranlage für 30 bis 32 Asylsuchende oder Flüchtlinge beauftragt. Damit kommt die Gemeinde ihrer Verpflichtung nach, ausreichend Wohnraum für die genannten Personen zur Verfügung zu stellen. In einer kurzen Diskussion hatte Uwe Zeffner (FDP) die Frage gestellt, ob es geänderte Prognosen für die Zuweisung von Flüchtlingen gebe. „Ich habe das Gefühl, dass es momentan etwas weniger werden“, sagte Zeffner. Bürgermeister Milan Mapplassary bestätigte den Eindruck Zeffners.

Tatsächlich seien aufgrund der kalten Witterung weniger Menschen als sonst nach Deutschland gekommen. Das werde sich aller Voraussicht nach in den wärmeren Monaten wieder ändern. Im Übrigen seien es vor allem die großen Städte, die im Hinblick auf die Flüchtlingsunterbringungen einen Nachholbedarf hätten. Neben der Aufnahme von Flüchtlingen müsse jetzt verstärkt die Integration in den Vordergrund rücken.

Michael Seppich (SPD) sagte, die Containeranlage verschaffe der Gemeinde einen Grundpuffer, um mit der Situation umzugehen.

Zuvor hatte der Rathauschef in seinen Mitteilungen erklärt, durch den familiär bedingten Umzug einer Mutter und eines Kindes habe sich die Anzahl der Flüchtlinge in Birkenau um zwei auf 64 Personen reduziert.

Weitere Mietvertragsabschlüsse seien aktuell in Planung und gemeindeeigene Liegenschaften würden ertüchtigt. Im Laufe der kommenden Woche stehe die Aufnahme einer siebenköpfigen Familie an. „Wir gehen von der Zuweisung weiterer Flüchtlinge in den nächsten Wochen aus“, sagte Mapplassary.

Er bedanke sich nochmals bei allen, die ihre privaten Unterkünfte zur Verfügung gestellt haben. Dank dieser Bereitschaft sei es möglich, über 90 Prozent der zugewiesenen Flüchtlinge in privatem Wohnraum unterzubringen. Mapplassary: „Wenn Sie uns ebenfalls auf diese Art unterstützen können und wollen, wenden Sie sich gern an unser Ordnungsamt.“

Er betone nochmals, dass bei dem Abschluss von Mietverträgen mit Flüchtlingen oder Asylsuchenden die Gemeinde Vertragspartner ist. MB