Laudenbach

Bekommt Laudenbach einen Waldkindergarten?

In Laudenbach fehlen Kindergartenplätze. Das Rathaus will jetzt handeln und schlägt vor, einem Waldkindergarten auf den Weg zu helfen. Der Gemeinderat muss entscheiden.

So wie hier in Hemsbach könnte es auch bald auch einen Waldkindergarten in Laudenbach geben. Foto: Sascha Lotz
So wie hier in Hemsbach könnte es auch bald auch einen Waldkindergarten in Laudenbach geben.

In Hemsbach gibt es einen, in Großsachsen ebenso, und Laudenbach soll jetzt auch einen Waldkindergarten erhalten. So schlägt es zumindest die Gemeindeverwaltung vor. Das letzte Wort hat der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Montag, 15. April.

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Die Argumente für einen Waldkindergarten sind überzeugend. Der Gemeinde fehlen insbesondere im Kindergartenbereich Betreuungsplätze. Die Misere könnte sich verschärfen, wenn der zweite Abschnitt im Kisselfließ bebaut ist. Erweiterungsmöglichkeiten bestehen jedoch lediglich in der katholischen Kita. Sanierung und Erweiterung des Gebäudes sind allerdings erst in einigen Jahren realistisch.

Wiese im Wald

Schneller ließe sich ein Waldkindergarten errichten, der zudem vergleichsweise geringe Investitionen erfordert und das pädagogische Angebot der Kinderbetreuung in der Gemeinde sinnvoll ergänzen könnte. In Hemsbach und Hirschberg gibt es solche Einrichtungen, die gut angenommen werden. Die Gemeinde hat bereits 200 Meter oberhalb der Alfred-Nagler-Hütte eine geeignete Wiesenfläche im Zuge eines Grundstückstausches erworben und mit dem im vergangenen Jahr von Eltern gegründeten Verein „Waldkindergarten Laudenbach“ einen potenziellen Träger gefunden. Angedacht ist mit Blick auf die Personalkosten eine Einrichtung mit verlängerter Öffnungszeit (sechs Stunden). In der Gemeinderatssitzung werden Vertreter des Vereins das pädagogische Konzept vorstellen.

Die Gemeinde will das Grundstück einbringen und die erforderlichen Genehmigungen im Landschaftsschutzgebiet einholen. Fahrzeugverkehr im Wald soll es nicht geben. Die Kinder sollen sich morgens vielmehr am Wanderparkplatz auf Höhe der Kirchstraße treffen und dort auch wieder abgeholt werden.

Die Gemeinde will das Vorhaben mit einem Investitionszuschuss von 110 000 Euro für einen Bauwagen anschieben und auch einen Großteil der nicht gedeckten Betriebskosten übernehmen. Das Rathaus rechnet aktuell mit einem Zuschussbedarf von 75 000 Euro im Jahr, das entspricht dem Defizit einer Kindergartengruppe in den bestehenden Einrichtungen.

Neue Weg der Gestaltung will die Gemeinde auf dem Friedhof gehen. Auf Anregung der CDU-Fraktion hat das Rathaus Gespräche mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner über ein gärtnergepflegtes Gräberfeld geführt und schlägt jetzt die Neugestaltung einer Fläche nordwestlich der Trauerhalle für eine Neugestaltung vor. Der Vorschlag der Genossenschaft sieht die Anlage eines Erinnerungsgartens vor. Insgesamt stünden in dem Feld sechs Sarg- und 30 Urnengrabstätten zur Verfügung, die nicht in Reih und Glied angelegt werden sollen, sondern in einer parkähnlichen Gestaltung ohne Abgrenzungen der Grabstätten. Für die Erstanlage entstünden der Gemeinde Kosten von rund 15 000 Euro, die Pflege würde ein Mitgliedsbetrieb der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner machen. Die Grabstätten sollen für einen Zeitraum von 25 Jahren nur dann vergeben werden, wenn Hinterbliebene einen Vertrag mit der Genossenschaft über die Grabpflege abschließen.

Ein weiteres Thema im Gemeinderat ist eine besondere Förderung von aktiven Mitgliedern der örtlichen Feuerwehr. Diese sollen ab 2025 nach der Beschlussvorlage Gutscheine für regionale Freizeitangebote in Höhe von 120 Euro pro Jahr erhalten. Ferner wird die kommunale Klimamanagerin Cornelia Baumgärtner dem Gemeinderat einen Überblick über zwei Jahre Klimaschutzmanagement in Laudenbach geben. Am Beginn der Gemeinderatssitzung haben Bürger Gelegenheit, sich in einer Fragestunde für Einwohner zu Wort zu melden.

Funkturm geplant

Eine halbe Stunde zuvor trifft sich an gleicher Stelle der Technische Ausschuss des Gemeinderates, der drei Bauvorhaben zum Thema hat. Zum einen geht es um den Bau einer Funkübertragungsstation mit rund 43 Meter hohem Stahlgitterturm einschließlich Systemtechnik, die die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm GmbH auf einem Grundstück südlich der Kleintierzuchtanlage errichten möchte. Damit soll das aktuell ungenügende Angebot an Telekommunikationsdienstleistungen für Laudenbach und die umliegenden Ortschaften verbessert werden. Weitere Themen sind der Neubau eines Doppelhauses in zweiter Reihe der Hauptstraße und das Vorhaben, eine Wohneinheit im Dachgeschoss eines Hauses in der Uhlandstraße zu schaffen.

Technischer Ausschuss, Montag, 15. April, 18.30 Uhr, Gemeinderat, 19 Uhr, beide im Bürgersaal des Rathauses.