Literatur

Poetischer Blick auf Weinheim und das Leben: Marek Hewitts neues Buch

In seinem dritten Buch "Bekenntnisse eines Poeten" blickt der Weinheimer Schriftsteller Marek Hewitt von innen und außen auf sich und die Weinheimer Gesellschaft, beobachtet das Marktplatztreiben und gibt Einblicke in sein Leben.

Der Weinheimer Schriftsteller Marek Hewitt hat ein neues Buch herausgebracht. Es trägt den Titel "Bekenntnisse eines Poeten". Foto: Verena Müller
Der Weinheimer Schriftsteller Marek Hewitt hat ein neues Buch herausgebracht. Es trägt den Titel "Bekenntnisse eines Poeten".

Jede Stadt braucht einen Poeten, der im Caféhaus sitzt, die Leute beobachtet, sich seinen Teil über sie und über sich selbst denkt (und es muss nicht immer schmeichelhaft sein) und dann schreibt. Gedichte, Geschichten - Eindrücke. Marek Hewitt, der Mann mit den bunten Ketten, der weiten Jeans und der Umhängetasche, ist Weinheims Poet. Und nun hat er ein Buch veröffentlicht, das den Titel "Bekenntnisse eines Poeten" trägt.

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Ein sehr persönliches und dann wieder entrücktes Stück Literatur - das hin und her zu schaukeln scheint, zwischen Stimmungen und Gefühlen, den Blick mal nach innen und dann wieder nach außen gerichtet. In beiden Fällen kritisch, fast schon sezierend wie mit einem Skalpell.

Der Poet spaziert vom Marktplatz weiter

"Der Poet wird nicht gehasst, nicht geehrt, doch in stiller Heimlichkeit verwirrt er die Epoche in Notizbüchern und macht die Geschehnisse zeitlos in jedem Ansatz des Stiftes. Er atmet die Literatur ein und lebt sie als Caféliterat", schreibt Hewitt. Vom Marktplatz nimmt er den Leser mit spazieren, in den Schlosspark und weiter, vorbei an Häusern und Gärten. "Am liebsten ist ihm das alte Backsteinhaus mit der wilden Blumenwiese, die im Frühling von Bienen bevölkert wird. Sein geistiges Auge träumt davon, ein Papagei zu sein, denn nur unter Paradiesvögeln fühlt er sich frei."

Doch das freie Künstlerleben ist nicht nur ein verträumter Blick auf die wilde Blumenwiese einer alten Villa. Hewitt thematisiert auch die Einsamkeit, verrät das Geheimnis hinter den beiden Ringen, die er an seiner linken Hand trägt. Es geht um die großen Themen wie Freiheit, Kunst, um die Selbstwahrnehmung und um den Blick vieler Menschen auf alle, die nicht der selbstverordneten Norm zu entsprechen scheinen.

Marek Hewitts Bilder entschlüsseln

Leichte Kost ist der schmale Band - er umfasst 64 Seiten - nicht. In manchem Satz, der sich oft über zwei Zeilen erstreckt, steckt viel, über das man nachdenken kann. Lyrische Bilder, die man erst beim zweiten Mal Lesen entschlüsselt zu haben scheint. Man sollte sich Zeit nehmen, Marek Hewitts Buch zu lesen und auch ein bisschen Zeit, um über sich selbst und den Blick auf das Alltägliche, das einem so in der Fußgängerzone, am Marktplatz oder in den Weinheimer Straßen begegnet. "Er bekommt keine Türen geöffnet, muss es ganz alleine schaffen. Das Idyll, sein Städtchen, in dem er der Verrückte ist, erstickt ihn allzu oft mit dem Wunsch nach karierten Maiglöckchen."

Warum er dieses Buch geschrieben hat, in dem er doch auch sehr persönliche Einblicke gibt - oder doch nicht. Vielleicht spricht da auch ein lyrisches Ich? Hewitt schreibt: "Er wird seinen Traum wahr machen, wenn er aus der Sozialwohnung in eine Villa zieht, doch er behält die Anschrift in der Zweiburgenstadt, vorerst. Bevor dies geschieht, muss der Literat reifen und geduldig sein. Das Leben muss den literarischen Rohdiamanten schleifen, damit er den Weg in die Annalen finden kann. So beschließt der Poet sein Werk, sein Manifest, seine Selbstreflexion, sein Vermächtnis, seine Bekenntnisse."

Der nächste Gedichtband von Marek Hewitt ist übrigens schon in Arbeit.

Marek Hewitt, "Bekenntnisse eines Poeten", ist erhältlich über Books on Demand und auf Bestellung in jeder Buchhandlung.