Fabian Heimburger inszeniert Luxus-Immobilien - von Weinheim bis Paris
Gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Schwester hat der Heidelberger Fabian Heimburger das Unternehmen seiner Familie zu einer Marke gemacht, die im Kern Luxus-Immobilien verkauft, und gleichzeitig in Sachen Design, Architektur und Interior am Puls der Zeit ist.
Die "Villa Swoboda" in Weinheim? Beim Gedanken an diese Immobilie bekommt Fabian Heimburger immer noch leuchtende Augen. "Das war sicher eines der coolsten Objekt, das wir bisher in unserem Portfolio hatten", sagt er. Die Bauhaus-Villa, die Heimburger im Herbst 2020 an eine junge Familie vermittelt hat, sorgte in der Architektur- und Immobilien-Szene für großes Aufsehen. Die Immobilie wurde 1963 von dem Architekten Waldemar Lippert erbaut, einem Schüler von Egon Eiermann.
Die coole Klassik von Mid-Century-Villen entspricht gerade voll dem Zeitgeist. "Wohnen wie Don Draper" aus der Kultserie "Mad Men" - das klingt für Fans von ikonischem Design nach dem Paradies. "Für Bauhaus-Villen gibt es Interessenten, die ganz gezielt nach solchen Objekten suchen. Der Standort ist für solche Kunden manchmal zweitrangig", sagt Heimburger.
Verkaufen sich solche Immobilien dann fast von selbst? Ganz so einfach ist es nicht. Das Heidelberger Familienunternehmen inszeniert die jeweilige Immobilie abhängig von der Zielgruppe mit passenden Möbeln, Accessoires und Design-Klassikern. "Wir möchten unseren Kunden ein Gefühl dafür vermitteln, wie es sein könnte, in diesem Haus zu wohnen", sagt Fabian Heimburger. Damit die potenziellen Käufer überhaupt neugierig werden, werden die Immobilien von professionellen Fotografen so abgelichtet, dass sie sogar den hohen Ansprüchen von Hochglanz-Magazinen wie Architectural Digest genügen. Dort und auch in anderen Fachmagazinen wie Dwell und The Spaces wird regelmäßig über Objekte aus dem Heimburger-Portfolio berichtet.
Blog, Magazin und Instagram
Aber das ist noch nicht alles. Um Heimburger ist eine kleine, feine Lifestyle-Welt entstanden, die über das Portfolio hinausgeht. Es gibt ein Print-Magazin, einen Blog und natürlich einen Instagram-Account, bei dem alle gut aufgehoben sind, die sich für junge Designer und Künstler interessieren, die gerade von sich reden machen. "Wir haben alle eine große Leidenschaft für Design und Architektur", sagt Fabian Heimburger. "Das Magazin zu gründen, war für uns deshalb die logische Konsequenz, um unseren Lieblingsthemen eine Bühne zu geben.“
Viele Artikel schreibt er selbst oder mit Gastautoren, auch die Kontakte zu den Künstlern, Designern und Architekten stammen oft aus seiner Zeit in der Kreativbranche. Woher er so interessante Leute wie die Berliner Galeristin Nella Beljan kennt? Eigentlich ist Fabian Heimburger Unternehmensberater und hat im Bereich strategische Markenberatung bei "Martin et Karczinski" unter anderem Kunden wie die Lufthansa betreut - und ein Netzwerk aufgebaut, das sich sehen lassen kann.
Heimburger ist ein Familienunternehmen
Und dann wären da auch noch seine Schwester Jannike, die ursprünglich aus der Modebranche kommt und schon bei Dorothee Schumacher und Chanel gearbeitet hat sowie Mutter Ingrid, die als ehemalige Deutsche-Bank-Mitarbeiterin mit Jannike das Tagesgeschäft in Heidelberg managt und die Firma vor über 25 Jahren gründete. Ein Trio mit der Motivation anspruchsvolle Eigentümer zu begeistern, die ihre Leidenschaft für Architektur und Design teilen.
"Unser Ziel ist es, dass unsere Arbeit auch von Leute verfolgt wird, die aktuell weder etwas kaufen noch etwas verkaufen wollen, sondern die einfach Lust auf unseren Content haben", sagt Fabian Heimburger. Aber natürlich sollen am Ende vor allem diejenigen angesprochen werden, die besondere Immobilien besitzen oder suchen. Dass die Rechnung aufgeht, zeigt das nächste große Objekt, das demnächst auf den Markt kommt. Ein Claude-Parent-Haus bei Paris. "Die Brutalismus-Villa ist ein bedeutendes Architektur-Denkmal", sagt Fabian Heimburger. Der Verkäufer ist Leser des Magazins und so auf Heimburger aufmerksam geworden.
Für Fabian Heimburger muss es nicht immer Bauhaus sein
Fabian Heimburger selbst begeistert sich tatsächlich auch für den Mid-Century-Style, besonders für Entwürfe von Jean Prouvé, Charlotte Perriand und Le Corbusier. Trotzdem muss es nicht unbedingt nur der strenge Bauhaus-Stil sein. Eines seiner Lieblingsobjekte ist ein Haus im pfälzischen Kandel, ein Fachwerkgebäude aus dem 17. Jahrhundert - inzwischen mit Pool und Poolhaus ausgestattet. Eine perfekte Symbiose aus Vergangenheit und Moderne. Ein bisschen Nostalgie geht also auch? Durchaus. Privat wohnt Fabian Heimburger in einem Altbau im Münchner Stadtteil Schwabing. Hohe Decken, urban und ganz nah dran am Studentenviertel Maxvorstadt.
Von dort aus geht es sicher bald in Richtung Paris und man darf schon jetzt gespannt sein, wie die Heimburgers das extravagante Claude-Parent-Haus am Ende inszenieren.