Rhein-Neckar

Rhein-Neckar-Kreis will einen Löschroboter anschaffen

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hat mehrere Förderbescheide zur Stärkung des Brandschutzes im Rhein-Neckar-Kreis dem stellvertretenden Landrat Stefan Hildebrandt übergeben. „Damit werden die Feuerwehren in ihrer wichtigen Arbeit unterstützt. Durch die mobile Atemschutzübungsanlage entfallen für ehrenamtliche Feuerwehrleute beispielsweise lange Anfahrtswege zu Fortbildungen, die in der Freizeit absolviert werden. Das Ehrenamt in der Feuerwehr wird so attraktiver“, erklärte Felder in einer Pressemitteilung.

Regierungspräsidentin Sylvia Felder (Zweite von links) und Markus König (links) überreichten diese Woche die Förderbescheide des Landes an Kreisbrandmeister Udo Dentz (rechts) und Stefan Hildebrandt. Foto: Rhein-Neckar-Kreis
Regierungspräsidentin Sylvia Felder (Zweite von links) und Markus König (links) überreichten diese Woche die Förderbescheide des Landes an Kreisbrandmeister Udo Dentz (rechts) und Stefan Hildebrandt.

Welche Anschaffungen werden mit welchen Summen gefördert?

Insgesamt fließen knapp 900 000 Euro in den Rhein-Neckar-Kreis. Für die Beschaffung der Mobilen Atemschutzübungsanlage erhält der Kreis Fördermittel in Höhe von 473 620 Euro. Ein ferngesteuerter Löschroboter wird mit 164 000 Euro, ein Gerätewagen Gefahrgut am Standort Rauenberg mit 150 000 Euro und ein Fahrzeug für Informations- und Kommunikationstechnik (IUK) mit 104 000 Euro unterstützt. Die Ersatzbeschaffung von zwei digitalen Alarmgebern für die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis wird mit 4510 Euro gefördert.

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Was investiert der Rhein-Neckar-Kreis selbst in diesem Bereich?

Der Kreis selbst investiert in diese Einsatz- und Ausbildungsmittel rund 1,6 Millionen Euro. „Wir brauchen Feuerwehren mit zeitgemäßem Equipment, die ihrer bedeutenden Aufgabe bestmöglich nachkommen können. Mit den finanziellen Mitteln würdigt das Land die wichtige Arbeit der Feuerwehren im Landkreis und damit den Brandschutz in der ganzen Region“, so der stellvertretende Landrat Hildebrandt.

Wie hoch ist die Förderung des Landes für das Feuerwesen insgesamt?

Die baden-württembergische Landesregierung investiert in diesem Jahr rund 58,2 Millionen Euro in die Förderung der Ausstattung der Feuerwehren für Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser. Hinzu kommen 12,3 Millionen Euro, die die Kommunen als pauschale Unterstützung für die Ausstattung und Ausbildung der Feuerwehrangehörigen sowie für kleinere Beschaffungen erhalten.

Warum ist die mobile Atemschutzübungsanlage sinnvoll?

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein mobiles System bevorzugt von den Wehren genutzt werden würde. In der zu beschaffenden Anlage sollen ebenso neue Atemschutzgeräteträger im Rahmen der Kreislehrgänge ausgebildet werden. „Hiermit kommt erstmals die Ausbildung zu den Auszubildenden und nicht umgekehrt, wodurch den überwiegend ehrenamtlich tätigen Teilnehmenden teilweise erhebliche Fahrtwege und Abwesenheitszeiten erspart werden können“, teilte der Kreis mit.

Bei welchen Einsätzen soll der ferngesteuerte Löschroboter zum Einsatz kommen?

Der Kreis möchte einen Löschroboter mit Hochleistungslüfter für besondere Einsatzlagen anschaffen – zum Beispiel bei Industrie-, Tiefgaragen- oder Tunnelbränden. Weiter soll der Löschroboter eingesetzt werden, um bei Gefahrstoffaustritten zum Beispiel giftige Dämpfe und Gase mittels Sprühnebel niederzuschlagen oder Behältnisse aus sicherem Abstand kühlen zu können.

Was hat es mit dem Gerätewagen Gefahrgut auf sich?

Dieser Gerätewagen verfügt über die Ausstattung, die zum Durchführen von Sofortmaßnahmen bei der Bekämpfung von Unfällen mit gefährlichen Stoffen, einschließlich Mineralölen, erforderlich ist. Das Fahrzeug soll wieder bei der Feuerwehr Rauenberg stationiert werden und für den Gefahrstoffzug des Rhein-Neckar-Kreises zur Verfügung stehen. Dieser Gerätewagen ist einzigartig im Landkreis und steht allen 54 Freiwilligen Feuerwehren und den acht Werkfeuerwehren bei Bedarf zur Verfügung.

Wozu dient das Fahrzeug für Informations- und Kommunikationstechnik?

Der Rhein-Neckar-Kreis betreibt ein digitales Alarmierungsnetz für die Feuerwehren im Landkreis und betreut die noch vorhandene analoge Funktechnik des Landes Baden-Württemberg. Für die turnusmäßigen Systemwartungen sowie die ständige Netzüberwachung soll nun dieses Fahrzeug unterstützend eingesetzt werden. Außerdem soll dieses Fahrzeug noch die Technik für eine Redundanz im Funk- und Alarmierungsnetz bei technischen Störungen oder Stromausfällen, inklusive einer mobilen Notstromeinspeisung einzelner Standorte und der mobilen Notalarmierung mittels digitalem Alarmgeber vorhalten.