Schloss Weinheim eröffnet am 1. April
Fast fünf Jahre nach dem letzten Pächter haucht Juliane Wasser dem ehemaligen Schlossparkrestaurant neues Leben ein. Der Name „Schloss Weinheim Café-Restaurant & Event Manufaktur“ ist Programm. Was geplant ist und wie das Konzept umgesetzt werden soll.
Die Servietten sind gefaltet, die Gläser poliert, die samtbezogenen Stühle warten darauf, dass auf ihnen die ersten Gäste platznehmen. Die historischen Kronleuchter oben an der Decke strahlen hell an der stuckverzierten Decke des Weinheimer Schlossparkrestaurants, während unten hektisches Treiben herrscht. Handwerker legten letzte Hand an. Aus der Küche duftet es herrlich. Dort brät Küchenchef Tobias Geppert gerade Schweinebäckchen scharf an. Er ist der Herr der Töpfe im neuen „Schloss Weinheim“ mit dem Beinamen „Café-Restaurant & Event Manufaktur“ und sorgt ab dem 1. April dafür, dass es schmeckt – mit einer regionalen Frischeküche mit internationalen Einflüssen.
"Das Schloss ist mit wie auf die Seele geschrieben." - Pächterin Juliane Wasser
Der Name „Schlosserei“ ist vom Tisch, weil die Weinheimer sich nicht mit ihm anfreunden konnten. Kein Problem für Geschäftsführerin Juliane Wasser, die auch im Endspurt vor der heiß ersehnten Eröffnung ihre Flexibilität und ihr Improvisationstalent unter Beweis stellt. Das Telefon klingelt, Handwerker müssen koordiniert und Lieferanten eingewiesen werden. „Aber der Stress macht uns nichts aus. Die Stimmung ist ausgezeichnet“, freut sich die neue Pächterin von Weinheims guter Stube, „denn wir freuen uns riesig, dass es jetzt endlich losgeht.“ Wir, das sind Juliane Wasser und ihr Team, in dem auch ihre Töchter Helen und Nina mitwirken. Der ursprüngliche Kompagnon Arno Kiegele ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Boot.
Nach zehn Jahren auf der Wachenburg hat Juliane Wasser nun die Federführung für das zweite Weinheimer Aushängeschild übernommen. Und steht mit ihrem Konzept im Zentrum des öffentlichen Interesses. „Das macht mir keine Angst“, erklärt die 65-Jährige voller Tatendrang und fügt hinzu, „das Schloss ist mir wie auf die Seele geschrieben.“ Mit der Wiedereröffnung endet ein Dornröschenschlaf, in den das Schlossparkrestaurant im Sommer 2018 versetzt wurde, nachdem die Vorpächter nach knapp anderthalb Jahren den Betrieb aufgaben.
Los gehts am Samstag mit einer Pre-Opening-Phase mit regulären Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr. „Wir müssen uns erst mal erproben“, gibt Juliane Wasser zu bedenken. Die 15 Mitarbeiter sind motiviert, aber die Handgriffe noch nicht eingespielt und die Küchengeräte nicht im Dauerbetrieb getestet.
Gehoben, aber nicht abgehoben
Die Karte reicht von Frühstück über Vesper bis zu À-la-Carte-Mittagessen. Das Preisniveau ist gehoben, aber nicht abgehoben und passt zum Ambiente, in dem geschichtsträchtiges Flair auf moderne Gediegenheit trifft.
Abends sieht das Konzept keine Laufkundschaft vor – das traf auf Bedauern in Stadtgesellschaft und Gemeinderat –, sondern setzt auf Reservierungen, zum einen für private Feste oder auch für Dinnerabende. Was los ist trotzdem. Ab Ende April startet das angekündigte Kulturprogramm, mal dienstags, mal donnerstags. Am 27. April steht eine Art Künstler-Slam auf dem Programm, bei dem Musiker, Sänger, Zauberer und Comedian im Zehn-Minuten-Takt auftreten. Konzerte wie von „Mo’ Roots“, die schon die Wachenburg nach Feierabend zum Beben brachten, Kochkurse und Lesungen sollen dem Motto der „Event Manufaktur“ Rechnung tragen.
Family-Day am 1. Mai
Wenn das Wetter passt, ist die Terrasse des Restaurants unschlagbar. Schon steht das Mobiliar, die Loungemöbel kennt man noch von der Wachenburg. Dort soll sich am 1. Mai ein Family-Day mit einem spannenden Familien-Unterhaltungsprogramm abspielen. Und wenn die Picknick-Saison eröffnet wird, dürfen die zuvor im Internet zusammengestellten Körben mit in den Park genommen werden – zum Schmausen auf der Schlossparkwiese.
