Weinheim

Schwein gehabt! Pancho hat ein neues Zuhause

Seine Zukunft war ungewiss, doch jetzt hat der Frischling Pancho eine artgerechte Endstelle gefunden.

Pausenlos suchten Panchos Pflegerinnen und Michael Ehlers nach einer artgerechten Bleibe. Foto: Private Wildtierhilfe Angelbachtal
Pausenlos suchten Panchos Pflegerinnen und Michael Ehlers nach einer artgerechten Bleibe.

Am Sonntag, genau eine Woche nachdem der Frischling Pancho in einem Garten in der Birkenauer Talstraße gefunden wurde, konnte Michael Ehlers von der "Rehkitzrettung Weinheim und Umgebung" auf Facebook die freudige Nachricht verkünden: Das Babywildschwein hat eine Bleibe gefunden. Denn obwohl der Frischling ein vorübergehendes Zuhause bei der "Privaten Wildtierhilfe Angelbachtal" gefunden hatte, war seine Zukunft keineswegs gesichert. Wie Ehlers bereits vergangene Woche in einem Gespräch mit der Redaktion bestätigte, sei die Unterbringung von Wildschweinen sehr schwierig. Zu etlichen Auflagen bezüglich einer artgerechten Haltung (von Rudelgröße bis hin zur Gehegegröße) kommt erschwerend hinzu, dass Wildschweine nicht einfach "aufgepäppelt und wieder ausgewildert" werden dürfen. Bedeutet: Wenn ein Frischling gerettet wird, muss es bis an sein Lebensende versorgt werden.

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Endstellen sind sehr rar

Die rechtlichen Auflagen machen diese sogenannten Endstellen aber sehr rar - adäquate Gehege und Rudel gibt es selten. Das hielt Ehlers und das Team der "Privaten Wildtierhilfe Angelbachtal" aber nicht davon aus, fieberhaft nach einem artgerechten Zuhause für das Wildschweinbaby zu suchen. Ein "harter Kampf", sagt Ehlers im Gespräch mit der Redaktion. Bei Pancho kam nämlich erschwerend hinzu, dass Keiler noch schwieriger zu vermitteln sind. Und trotzdem hat sich der "Kampf" gelohnt: Pancho hat ein neues Zuhause. Für Ehlers ein "glücklicher Zufall", obwohl er eine Woche lang kaum den Hörer seines Telefons niederlegen konnte.

Pancho hat sogar Spielkameraden

Die Auffangstation, in der Pancho jetzt eine dauerhafte Bleibe gefunden hat, befindet sich weiterhin in Baden-Württemberg. Und die guten Nachrichten hören noch nicht auf: Der junge Keiler darf sich auf gleichaltrige Spielkameraden freuen. Sobald alle Frischlinge dort ein "gewisses Gewicht" erreicht haben (was voraussichtlich im Sommer oder Herbst so weit sein wird), dürfen Pancho und seine neue Familie in ein weitläufiges Gehege - und endlich voll und ganz Wildschwein sein. In der Zwischenzeit ist weiterhin die Fütterung von Hand vonnöten.

Facebook war große Hilfe bei der Suche

Bei all den schönen Nachrichten ist aber nicht zu vergessen, dass Panchos Lage bis vor Kurzem noch prekär war. Obwohl sich Stephanie und Anja Weis von der "Privaten Wildtierhilfe Angelbachtal" bereiterklärt hatten, den kleinen Keiler aufzunehmen, war das lediglich eine Pflege auf Zeit. Für ein ausgewachsenes Wildschwein fehlen dort die Kapazitäten. Doch durch den unermüdlichen Einsatz der beiden Pflegerinnen und der "Rehkitzrettung Weinheim und Umgebung" konnte zum Glück doch eine artgerechte Endstelle organisiert werden. Wie Ehlers berichtet, waren auch die zahlreichen "Kontakte auf Facebook" eine große Hilfe bei der Suche.