Gewalt in der Geburtshilfe

"Was schreien Sie denn so? So wird das nichts"

Interview mit Eva Placzek, Hebamme und Vize Miss Germany 2023, die Geburtshilfe wieder menschlicher machen möchte. Ihre Erfahrungen hat sie in einem Buch zusammengefasst: "Ich Hebamme Mittäterin".

Hebamme Eva Placzek setzt sich als Vize Miss Germany, mit einem Podcast und als Content Creatorin auf Social Media sowie in vielen Initiativen für das Thema ein und hat jetzt ein Buch über Gewalt in der Geburtshilfe veröffentlicht. Foto: Eva Placzek
Hebamme Eva Placzek setzt sich als Vize Miss Germany, mit einem Podcast und als Content Creatorin auf Social Media sowie in vielen Initiativen für das Thema ein und hat jetzt ein Buch über Gewalt in der Geburtshilfe veröffentlicht.

Es gibt kaum ein persönlicheres Thema, als die Geburt der eigenen Kinder. Und es gibt kaum ein Thema, über das so emotional gesprochen wird. Jede Mutter kennt mindestens eine andere Mutter vom Spielplatz oder der Krabbelgruppe, die von traumatischen Erfahrungen unter der Geburt berichtet. Von Ärzten, die ohne Vorwarnung mitten in den Presswehen auf ihren Bauch sprangen, über nicht zugelassene Tabletten zur Einleitung der Geburt, über 20, 30, 40 Stunden Wehen mit anschließendem Notkaiserschnitt. Über starke Medikamente, die ungefragt verabreicht werden, PDAs, die verweigert werden. Von Hebammen, die unangekündigt und schmerzhaft vaginale Untersuchungen durchführen, die statt zu ermutigen abwerten: „Was schreien Sie denn so. So wird das aber nichts“ ist da noch harmlos. Von missbräuchlichen Anwendungen des Kristeller-Handgriffs, dem Dammschnitt ohne Betäubung, dem Fixieren während der Geburt. Dazu kommen psychische Gewalt: anschreien, herablassende Kommentare.

Weiterlesen mit WNOZ+
  • Unbegrenzter Zugriff auf alle Artikel, Podcasts oder Bildergalerien auf der Webseite wnoz.de
  • Acht Wochen für 0,99 €
Jetzt bestellen

Sie sind bereits Digital-Abonnent?

Hier anmelden