Fußball

A-Klasse: Dämpfer für Heddesheim II und den SC United Weinheim

Lützelachsen II behält im Derby gegen Schriesheim die Oberhand, Hohensachsen gibt erneut ein Spiel aus der Hand. Und Weinheim II erzielt einen Achtungserfolg.

Serdar Özbek (links) brachte den SC United nach einer Freistoßflanke von Özdemir Gürsoy mit 1:0 in Führung, ein weiterer Treffer des Angreifers wurde vom Schiedsrichter jedoch aberkannt. Foto: Thomas Rittelmann
Serdar Özbek (links) brachte den SC United nach einer Freistoßflanke von Özdemir Gürsoy mit 1:0 in Führung, ein weiterer Treffer des Angreifers wurde vom Schiedsrichter jedoch aberkannt.

Der SC United Weinheim hat es in der Fußball-Kreisklasse A1 verpasst, einen entscheidenden Schritt in Richtung Tabellenplatz drei zu unternehmen, der am Saisonende möglicherweise für das Aufstiegsspiel in die Kreisliga berechtigen könnte. „Das war natürlich ein Rückschlag für uns, da war mehr drin“, sagte ein geknickter Sükrü Cansiz, zweiter Vorsitzender des noch jungen Vereins, nach dem 2:2 gegen die DJK Feudenheim.

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Die Weinheimer erwischten einen guten Start, agierten spielstark und hatten zunächst mehr Ballanteile. In der 26.Minute folgte sodann der Lohn für den SC United. Der starke Özdemir Gürsoy schlug einen Freistoß vor das Feudenheimer Tor und Serdar Özbek köpfte zum 1:0 ins Eck des DJK-Gehäuses.

Nur wenig später schienen die Weinheimer bereits auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Eine Gürsoy-Ecke fand nach einer unübersichtlichen Situation den Weg über die Linie. Als Torschütze wurde zwar Umut Yücel geführt, „es kann aber auch ein Eigentor gewesen sein“, zeigte sich auch Cansiz nicht sicher, wer letztlich für den Treffer verantwortlich zeichnete.

In diesem Moment war dies auch zweitrangig, denn kurz vor dem Pausenpfiff leistete sich der SC United einen verhängnisvollen Gegentreffer. Feudenheims Elias Ort legte sich das Spielgerät zu einem Freistoß 18 Meter vor dem Weinheimer Tor zurecht und jagte ihn, noch leicht abgefälscht, zum 2:1 im Netz (43.). Als Darian Schoch in der 58. Minute für die Gäste dann einen ruhenden Ball aus 20 Metern versenkte, war der Tag der Standards auf dem Rippenweierer Sportplatz endgültig geboren. Weinheim hatte das Geschehen auch danach noch unter Kontrolle, verzettelte sich aber immer mehr in Diskussionen mit dem Unparteiischen. „Es gab einige strittige Entscheidungen und dann haben wir uns mehr mit dem Schiedsrichter beschäftigt und unser Spielfluss ging dabei verloren“, so Cansiz.

Einmal durften die Gastgeber noch jubeln, wurden aber durch die Pfeife des Spielleiters umgehend auf den Boden des Regelwerkes zurückgeholt. Nach einem Schuss von Gürsoy staubte Serdar Özbek zum vermeintlichen 3:2 ab, befand sich da aber nach Ansicht des Referees in einer Abseitsposition.

SC United Weinheim: Omerovic; Hyseni (0.Saglam), Ö. Yücel, U. Yücel, K. Yücel, Güner, S. Özbek, Ketencimen, Gürsoy, K. Kapucu (73.Ferrarese), M.Kapucu

Tore: 1:0 S. Özbek (26.), 2:0 U.Yücel (30.), 2:1 Ort (44.), 2:2 Schoch (58.).

Lützelsachsen feiert Derbysieg

Gemischte Gefühle im Bergstraßenderby: Die TSG 91/09 Lützelsachsen II feiert nach zuletzt zwei Niederlagen endlich wieder drei Punkte, der personell angeschlagene SV Schriesheim tritt im Kampf um den Klassenerhalt dagegen weiter auf der Stelle. Die Gastgeber mussten sich dem Nachbarn letztlich chancenlos mit 0:2 (0:0) geschlagen geben.

Dabei sah es über rund 55 Minuten nicht nach einer klaren Niederlage für die Schriesheimer aus. „Wir haben schon mitgespielt, hatten aber wenig Torchancen. Bis dahin war es eigentlich ein typisches 0:0-Spiel“, beschrieb Schriesheims Trainer Michael Eisenhauer. In besagter Minute tankte sich Daniel Mommertz auf der rechten Seite im Sechzehner bis zur Grundlinie durch – und kam durch ein Schriesheimer Bein zu Fall. Den unstrittigen Elfmeter verwandelte Jan Kuchenbecker sicher. Für die Gäste war das der Dosenöffner.

Daniel Mommertz führte die TSG II zum Derbysieg. Foto: ZIP Import
Daniel Mommertz führte die TSG II zum Derbysieg.

„Vorher haben wir viel liegen lassen“, berichtete Lützelsachsens Co-Trainer Oliver Kratzer, der seiner Elf aber eine „1A-Leistung“ bescheinigte. Besonders in der Defensive ließ Lützelsachsen praktisch nichts zu. Schriesheim versuchte zwar nach dem Rückstand viel und rannte noch mal an, konkrete Torchancen erspielten sich die Hausherren aber kaum. „Wir blicken trotzdem positiv nach vorne. Ein Drittel der Saison ist noch zu gehen. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen wieder mehr personelle Alternativen haben“, resümierte SVS-Coach Eisenhauer.

SV Schriesheim: Hekler; Batt, Wendefeuer, Comma, Reitberger, Renard (76. Urban), Griesheimer (46. Esposito), Plewa, Petzoldt, Sarr (84. Schmitt), Buhl.

TSG 91/09 Lützelsachsen II: Herzog; Ligendza, Fath (84. Karaorman), Abbas, Schwerdtfeger (73. Mandel), Kuchenbecker, Celik, Knäblein (25. Grüber), Englert (87. Englert), Csög (89. Matter), Mommertz.

Tore: 1:0 Kuchenbecker (56., Foulelfmeter), 2:0 Mommertz (70.).

Erste Pleite nach sieben Spielen

Die Serie ist gerissen: Nach sieben Partien ohne Niederlage in der Fußball-A-Klasse musste Fortuna Heddesheim II erstmals wieder als Verlierer vom Platz. Bei Phönix Mannheim unterlagen die Blau-Weißen unerwartet deutlich 0:3. Für die Fortuna aber „kein Beinbruch“, wie Spielausschussvorsitzender Wolfgang Geißinger betonte.

Auch, weil sich die Heddesheimer durch die jüngste Serie ein ordentliches Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet haben. In Mannheim blieben die Gäste im Vergleich zu den Vorwochen zu ineffizient vor dem gegnerischen Gehäuse. „Wir haben vorne ein paar Dinger liegen lassen, dann verlierst du eben. Die können schon kicken“, so Geißinger.

Phönix ging durch einen Alleingang nach langem Ball in der 25. Minute in Führung. Für die Fortuna scheiterte Yannik Wollschläger haarscharf. In einer ausgeglichenen Partie verlegten sich die Hausherren aufs Kontern – mit Erfolg. Rund zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte Phönix auf 2:0. Heddesheim warf noch einmal alles nach vorne. Dennis Bellan scheiterte am Schlussmann, Timo Beutel fand bei seinem Alleingang ebenfalls seinen Meister im Mannheimer Torhüter. In der Nachspielzeit erhöhten die Hausherren noch auf 3:0. Am Ostermontag empfängt die Heddesheimer Reserve die SG Viernheim.

FV Fortuna Heddesheim II: Weilbuchner; Riesinger, Beutel, Marras (46. Jaiteh), Wetzel, Pugar (77. Pugar), Bellan, De la Porte (65. Heiser), Wollschläger, Hoti (46. Geißinger), Sammet.

Tore: 1:0 Hawleri (25.), 2:0 Opoku (52.), 3:0 Hawleri (90.+3).

Schmerzhafte SGH-Niederlage

Abstiegskampf ist, wenn der Abteilungsleiter vom Glauben abfällt. Was Hohensachsens Steffen Janke dazu veranlasste: Bei der SGH kommt in der Fußball-A-Klasse gerade alles Erdenkliche an Pech und Unvermögen zusammen.

Bei der SG Viernheim gaben die Bergsträßer wieder eine Führung aus der Hand – nach 90 Minuten stand diesmal ein viel zu deutliches 1:4 (1:0) auf dem Papier. Auf dem schwer zu bespielenden Hybrid-Rasen entwickelte sich in einer zerfahrenen und hart geführten ersten Halbzeit wenig Spielfluss. Doch der Drittletzte hatte zunächst das Glück vermeintlich auf seiner Seite. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gelang der SGH eine kurz ausgeführte Freistoßvariante, Oliwer Ziemlickis Flanke verlängerte ein Viernheimer in den eigenen Kasten.

Nach dem Seitenwechsel kam dann das, was Steffan Janke diplomatisch als „maximal unglücklich“ zusammenfasste. Erst glich die SG Viernheim per direkt verwandeltem Freistoß aus (56.). Dann segelte eine Ecke unberührt durch Freund und Feind ins SGH-Tor. Hohensachsen rannte an, vergab aber beste Chancen. Stattdessen erhöhte Viernheim auf 4:1. „Wir bleiben aber positiv“, betonte Janke.

SG Hohensachsen: Morelli; Bachhuber, Cisneros, Ziemlicki (68. Rizzo), Kippenhan, Baumann, Breitinger (16. Kuhn), Lewandwoski (88. Dubil), Thünker, Harnarth, Gödeke (86. Böhler).

Tore: 0:1 Boysen (45.+4, Eigentor), 1:1 Wiley (56.), 2:1 Wiley (78.), 3:1 Yagiz (84.), 4:1 Yagiz (89.).

Punkt des puren Willens

Eine Zauberformel hat Andreas Dörrlamm nicht – etwas unheimlich wird die Serie des Weinheimer Trainers dennoch. Seit der Coach die TSG II im späten November übernommen hat, haben die Zweiburgenstädter keines ihrer sieben Spiele mehr verloren. Mit dem 0:0 entführte die Dörrlamm-Elf auch beim bisherigen Tabellenführer TSV Amicitia Viernheim II einen Punkt.

Metehan Kocapinar und die TSG Weinheim II sind seit November ungeschlagen. Foto: Philipp Reimer Fotografie
Metehan Kocapinar und die TSG Weinheim II sind seit November ungeschlagen.

Die Viernheimer hatten zuvor immerhin die letzten acht Partien allesamt gewonnen. Besonders erstaunlich: Gegen die fulminante 70-Tore-Offensive ließ die TSG über 90 Minuten kaum etwas anbrennen. In Viernheim ging der erste Durchgang sogar an die TSG. Die Weinheimer spielten keinen Angsthasenfußball und versteckten sich mit einem verstärkten Zentrum keineswegs. Im zweiten Durchgang übernahmen die Hausherren zwar das Kommando, Torchancen blieben Mangelware. Beide Seiten versuchten es spielerisch, neutralisierten sich aber mehr und mehr zwischen den beiden Sechzehnern.

„Wir haben heute extrem gut gearbeitet und gestanden. Das hat schon vorne bei unsern Stürmern angefangen“, lobte Dörrlamm sein Team. „das war der pure Wille, zu verteidigen“. Für den Übungsleiter war der Punktgewinn auch eine grundsätzliche Bestätigung: „Das Spiel hat wieder gezeigt, dass unser Weg stimmt. Die Jungs haben viel Selbstvertrauen gesammelt, wir haben eine super Trainingsbeteiligung und eine tolle Stimmung“, so Dörrlamm. Bezeichnend dafür: In der Rückrunde trotzte die Weinheimer Reserve sowohl der Amicitia als auch dem punktgleichem Tabellenführer ASV Feudenheim einen Punkt ab. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nun acht Punkte, am Ostermontag ist die TSG II spielfrei.

TSG 1862/09 Weinheim II: Zirnsak; Becker, Amegah, Fiederlein, Turcany, Link, Ghali, Morina (72. Ince), Obermann (60. Ragni), Röller, Kilichan.