Fußball

A-Klasse: Torreiche Derbys in Sulzbach und Rippenweier

TSV Sulzbach gewinnt in einem vogelwilden Offensiv-Spektakel 8:5 gegen die TSG 62/09 Weinheim II. Mutige Schriesheimer verlieren gegen United mit 2:5.

United Weinheim setzte sich mit 5:2 gegen Schlusslicht SV Schriesheim durch. Foto: Marco Schilling
United Weinheim setzte sich mit 5:2 gegen Schlusslicht SV Schriesheim durch.

Der SV Schriesheim wollte, der SC United konnte: Trotz einer engagierten Leistung unterlag das A-Klassen-Schlusslicht auch bei United Weinheim. Die Zweiburgenstädter waren beim 5:2 (3:0) besonders vor dem Tor eine Nummer zu groß für den SVS.

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Die Gäste starteten mutig und versteckten sich nicht. Yusupha Sarr hatte nach sechs Minuten die Führung auf dem Fuß, scheiterte aus kurzer Distanz aber an United-Torhüter Damir Omerovic. Auf der anderen Seite zeigte Özdemir Gürsoy, wie es geht: Uniteds Top-Stürmer brachte sein Team nach 17 Minuten in Führung und traf trotz eines verschossenen Elfmeters insgesamt vier Mal. Apropos vier: So oft musste der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigen. „Alle berechtigt“, fand der stellvertretende United-Vorsitzende Sükrü Cansiz. Erst erhöhte Gürsoy vom Punkt auf 2:0, dann stellte Serdar Özbek noch vor der Pause auf 3:0. Trotz dieser Tiefschläge kam Schriesheim auch in die zweite Halbzeit mutig aus der Kabine – und musste gleich den nächsten Nackenschlag verdauen. Nach Vorarbeit von Kadir Kapucu erhöhte Gürsoy auf 4:0 (46.).

Der SVS gab sich nicht auf, erhielt nun seinerseits einen Elfmeter. Simon Plewa verwandelte sicher. Auf das Erfolgserlebnis folgte Schriesheims beste Phase. Als Musa Comma wenig später einen Freistoß direkt in die Maschen hämmerte (59.), keimte Hoffnung für die Gäste auf. United brauchte neun Minuten, um sich zu sammeln: Abermals Özdemir Gürsoy brachte die Hausherren nach Flanke von Mehmeti endgültig auf die Siegerstraße. Auch, weil Schriesheim Pech im Torabschluss hatte. Comma scheiterte mit seinem zweiten Freistoß am Querbalken. „Schriesheim hat mutig mitgespielt, Kompliment. Man hat gemerkt, dass sie unbedingt wollten“, resümierte Cansiz, „insgesamt waren wir aber schon spielbestimmend“.

SC United Weinheim: Omerovic; Hyseni (16. Güngör), Ö. Yücel, U. Yücel, Ferrarese, Mehmeti, Güner, Özbek, Gürsoy, K. Kapucu (78. Kocapinar), M. Kapucu.

SV Schriesheim: Hekler; Wendefeuer, Comma, Reitberger (85. Urban), Plewa, Sarr (32. Esposito/85. Griesheimer), Mildenberger, Ercan, Petzoldt, Richter (85. Markus), Mijatovic (46. Fernandes).

Tore: 1:0 Gürsoy (17.), 2:0 Gürsoy (27. Foulelfmeter), 3:0 Özbek (34., Foulelfmeter), 4:0 Gürsoy (46.), 4:1 Plewa (50., Foulelfmeter), 4:2 Comma (59.), 5:2 Gürsoy (68.). – Vorkommnis: Gürsoy verschießt Foulelfmeter (72.).

TSG 91/09 II macht das halbe Dutzend voll

Überraschend deutlich endete das Verfolgerduell der Fußball-A-Klasse zwischen der Lützelsachsener Reserve und der SG Viernheim. 6:0 hieß es am Ende für die Gastgeber, wobei die Schützlinge von Trainer Enrique Cazorla erst in der zweiten Hälfte zur Hochform aufliefen. Nach 45 Minuten lagen sie durch ein Kopfballtor von Daniel Mommertz (36.) gerade mal mit 1:0 in Front. Da auch die nächsten beiden TSG-Tore durch Abbas (54.) und erneut Mommertz (59.) per Kopf fielen, gab es für die „Herren der Lüfte“ ein Sonderlob von Co-Trainer Oliver Kratzer. „Wir waren heute ausgesprochen stark im Kopfballspiel“, sagte er. In die Karten spielte der nun immer werdenden TSG auch die Gelb-Rote Karte für Viernheims Köse in der 72. Minute. „Danach haben wir das Geschehen komplett dominiert, gefühlt fiel jetzt alle fünf Minuten ein weiteres Tor“, so Kratzer. Erneut Mommertz sowie Manuel Holz per Doppelpack schraubten das Ergebnis tatsächlich in der Schlussviertelstunde weiter in die Höhe. Erfreulich aus Saasemer Sicht war neben dem Kantersieg auch das Comeback von Ersatzkeeper Fabian Gutfleisch, der nach dreijähriger Pause erstmals wieder im Kader stand – und dann sogar außerplanmäßig zum Einsatz kam. „Nachdem Patrick Reiboldt verletzt raus musste, musste Fabian direkt ran. Auch er hat seine Aufgabe dann total souverän gemeistert“, lobte Kratzer.

TSG Lützelsachsen II: Reiboldt (75. Gutfleisch); Ligendza, Fath, Abbas (75. Meister), Matter, Kuchenbecker (53. Englert), Knäblein, Celik (65. Abaza), Holz (80. Cano), Csög, Mommertz.

Tore: 1:0 Mommertz (36.), 2:0 Abbas (54.), 3:0 Mommertz (59.), 4:0, 5:0 Holz (78., 80.), 6:0 Mommertz (90.).

Hemsbach taumelt erneut

Das Abstiegsgespenst kreist weiter bedrohlich über Hemsbach. Bei der 1:4-(0:3)-Niederlage bei der SG Mannheim erlebten die Bergsträßer einen Totalausfall im ersten Durchgang und wachten viel zu spät auf. Ein Punkt trennt die SG noch vom Relegationsplatz. Dort steht ausgerechnet die SG Hohensachsen, die am Sonntag zum Kellerderby nach Hemsbach kommt.

In Mannheim konnte die Elf von Luciano Monachello nicht an die starke Leistung der Vorwoche anknüpfen. Die Hausherren weckten die Bergsträßer mit einem Doppelschlag nach einer Viertelstunde aus dem Tiefschlaf. Nach vorne ging für die SGH nichts, kurz vorm Pausenpfiff kassierten die Gäste stattdessen aus das 3:0 (42.). Auch nach dem Seitenwechsel war die SGH mit dem Kopf noch in der Kabine, kassierte schnell das 0:4 (47.). Erst danach kam die SG besser ins Spiel. Pamalick konnte im Sechzehner nur vom Mannheimer Torhüter gestoppt werden, der Elfmeterpfiff blieb aus (55.). Valon Rudi scheiterte erst aus acht Metern, ehe er den Ehrentreffer besorgte. „Die Niederlage war verdient, wenn auch etwas zu hoch“, ordnete Pressewart Thomas Mahler ein.

SG Hemsbach: Manitz; Rettig, Pascarella (60. Rudi), Shala, Krombholz, Reich (56. Bozoki), Isa (56. Acar), Terrazzino (69. Murtezi), Wittmann, Pamalick, Magel.

Tore: 1:0 Barancek-Fischer (13.), 2:0 Zaler (16.), 3:0 Shukeirik (42.), 4:0 Zaler (47.), 4:1 Rudi (65.).

Munteres Scheibenschießen in Sulzbach

Die Zuschauer sind begeistert, den Trainern treibt es graue Haare auf den Kopf: Der TSV Sulzbach hat das vogelwilde Nachbarschaftsduell mit der TSG Weinheim II mit 8:5 (3:3) für sich entschieden. Beim fröhlichen Scheibenschießen auf dem Sulzbacher Kunstrasen überzeugte auf beiden Seiten nur die Offensiv-Abteilung.

„So ein Fußballspiel habe ich als Trainer auch noch nicht erlebt“, erklärte TSG-II-Coach Andreas Dörrlamm hinterher. Es war der bislang schwächste Auftritt unter ihm als Weinheimer Trainer. „Das darf uns nicht noch mal passieren, sonst sind wir ganz schnell wieder unten drin“, mahnte der Coach. Ümit Erdem, sein Pendant an der Sulzbacher Seitenlinie, konnte zumindest mit dem Spiel nach vorne zufrieden sein.

In den Strafräumen ging es mitunter vogelwild zu. Foto: Ernst Lotz
In den Strafräumen ging es mitunter vogelwild zu.

Der spätere Dreifachtorschütze Jannik Kamuff brachte die Hausherren früh in Führung (6.). Doch die TSG konterte den Rückstand aus dem Nichts. Altin Morena (15.) und Luca Obermann per Doppelpack (27./36.) drehten die Partie, ehe Mentor Tafiljaj den 3:3-Pausenstand besorgte. Der zweite Durchgang begann mit zwei Traumtoren. Rafal Ferreira Lopes zog am Sechzehner-Eck nach innen und schlenzte den Ball ins lange Eck zur erneuten TSG-Führung (54.). Tafiljaj schaute zu und machte es ihm nur zwei Minuten später für den TSV nach. Im Anschluss verloren die Gäste den Faden. Vor allem in den Zweikämpfen ließ die TSG die Bereitschaft vermissen. Der TSV Sulzbach nutzte das aus und traf mit beinahe jedem Angriff auch ins Tor. Der TSV Sulzbach hält sich mit dem Sieg im Mittelfeld, für die TSG ist es ein Warnschuss vor einem ganz wichtigen Spiel. Am Mittwoch empfängt die Dörrlamm-Elf Schriesheim. „Da müssen wir es besser machen“, weiß der TSG-Coach.

TSV 1887 Sulzbach: Pollmann; Fischer, Miftari (46. Yildiz), Gugenheimer (83. Erdem), Tafiljaj, Sari (68. Seiler), Jobe, Kamuff, Lahr, Hilkert, Dimitar.

TSG 1862/09 Weinheim II: Wiegand; Becker, Fiederlein (80. Wiegand), Turcany (75. Rathai), Lopes, Obermann, Morina, Herrmann (75. Tewdros), Röller (80. Ince), Newman-Kwame (46. Ghali), Kilichan.

Tore: 1:0 Kamuff (6.), 1:1 Morena (15.), 1:2 Obermann (27.), 1:3 Obermann (36.), 2:3 Tafiljaj (41.), 3:3 Miftari (45.), 3:4 Ferreira Lopes (54.), 4:4 Tafiljaj (56.), 5:4 Dimitar (66.), 6:4 Kamuff (68.), 7:4 Jobe (79.), 7:5 Ferreira Lopes (84.), 8:5 Kamuff (90.+3).

SGH siegt vor großer Kulisse

Die SG Hohensachsen hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Vor mehreren Hundert Zuschauern holte die SGH mit einem 3:1-Sieg gegen die DJK Feudenheim drei ganz wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. „Das war eine Leistungssteigerung um 100 Prozent“, freute sich Abteilungsleiter Steffen Janke und betonte: „Wir sind noch da, mit uns muss man noch rechnen“.

Das Team von Rafal Ziemlicki erhielt Schützenhilfe von außen: Die SG-Jugend sorgte für eine tolle Atmosphäre, die Männer nahmen die positive Energie auf. Nick Breitinger brachte die Hausherren nach einer halben Stunde in Führung, Juan Cisneros erhöhte auf 2:0 (34.). Auf der Gegenseite hielt Daniel Hofbauer den Kasten sauber. Der zweite Durchgang entwickelte sich zu einer Abwehrschlacht. „Ein überragender Fight“, so Janke. Trotz des 3:0 durch Jesse (88.) war das Spiel noch nicht vorbei. Hofbauer parierte einen Strafstoß, der Nachschuss landete aber im Netz (90.+3). Eine heftige Verletzung trübte die Freude: Bei einem Zweikampf mit Andreas Hauke schlug ein Feudenheimer mit dem Kopf auf und musste ins Krankenhaus. Hauke sah glatt Rot.

SG Hohensachsen: Hofbauer; Cisneros, Jesse, Hauke, Rizzo, Kippenhan (60. Nesselhauf), Schuhmann, Breitinger (64. Kuhn), Lewandwoski, Thünker, Harbarth (68. Ziemlicki).

Tore: 1:0 Breitinger (30.), 2:0 Cisneros (34.), 3:0 Jesse (88.). – Vorkommnis: Rot für Hauke (90.+3, SGH).

Fortuna II siegt souverän

Fortuna Heddesheim II hat sein Heimspiel in der Fußball-A-Klasse gegen Kellerkind TSV Schönau dank einer konzentrierten Leistung über die gesamten 90 Minuten völlig verdient mit 4:0 gewonnen. Calvin de la Porte ebnete mit seinem Treffer nach nur zwei Minuten früh den Weg zu den drei Punkten.

Nach dem Blitztor von de la Porte, verlief die restliche erste Hälfte vergleichsweise ausgeglichen. Kurz vor der Pause, zu einem erneut günstigen Zeitpunkt, erhöhte die Fortuna dann aber auf 2:0. Das sah auch Heddesheims Spielleiter Wolfgang Geißinger so: „Es war zwar eine ausgeglichene erste Hälfte, wir machen aber genau in den richtigen Momenten die beiden Tore.“

Nach dem Seitenwechsel schwanden bei den Mannheimern zunehmend die Kräfte. Heddesheim schlug aber, auch aufgrund von mangelnder Konsequenz im Torabschluss, vorerst kein Kapital daraus. Über einen Konter traf der erst vier Minuten zuvor eingewechselte Hassan Zadeh Dehka in der 67. Minute dann aber doch zum 3:0 und sorgte somit für die Entscheidung. Den Schlusspunkt in der 90. Minute, setzte mit Arbenit Hoti ebenfalls ein zuvor von Trainer Thomas Jöhl eingewechselter Spieler.

FV Fortuna Heddesheim II: Weilbuchner; Riesinger, Heiser (46. Jaiteh), Beutel (76. Pugar), Marras (63. Bellan), Wetzel, De la Porte, Wollschläger, Geißinger (63. Zadeh Dehka), Sammet, Rohrmann (76. Hoti).

Tore: 1:0 de la Porte (2.), 2:0 Rohrmann (41.), 3:0 Zadeh Dehka (67.), 4:0 Hoti (90.)