Fußball

A-Klasse: United und Lützelsachsen II greifen nochmal oben an

TSG-Reserve schlägt Feudenheim im Verfolgerduell – und tut nicht nur sich selbst damit einen Gefallen. Im Tabellenkeller sorgt Hohensachsen weiter für Furore.

Özdemir Gürsoy zieht zum 3:0 für United ab, gegen seinen satten Flachschuss ins linke Toreck hatte TSV-Keeper Sebastian Pollmann nichts zu halten. Foto: Philipp Reimer Fotografie
Özdemir Gürsoy zieht zum 3:0 für United ab, gegen seinen satten Flachschuss ins linke Toreck hatte TSV-Keeper Sebastian Pollmann nichts zu halten.

Das Weinheimer Stadtduell der Fußball-A-Klasse zwischen dem SC United Weinheim und dem TSV Sulzbach hatte es in sich. Sieben Tore, mindestens noch einmal genauso viele Torchancen und einen am Ende verdienten 5:2-(3:0)-Sieger, der aus seinen Möglichkeiten einfach mehr machte.

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Fünf Spieltage vor Saisonende wahrte der SC United seine Chance, sogar noch auf den dritten Platz zu klettern und die interne A-Klassen-Stadtmeisterschaft für sich zu entscheiden. Aktuell nimmt Rang drei die TSG 91/09 Lützelsachsen II ein, die noch zwei Punkte Vorsprung auf den Aufsteiger hat und am Sonntag den Tabellenzweiten ASV Feudenheim besiegte.

Gastgeber United hatte die Partie auf dem Sportplatz in Rippenweier vor allem in der ersten Halbzeit im Griff. Für das 1:0 sorgte Serdar Özbek nach einer Flanke von Kadir Kapucu in der 8. Minute per Kopfball, 14 Minuten später scheiterte er an TSV-Schlussmann Pollmann. Doch Sulzbach spielte mit, ließ durch einen Weitschuss von Seedy Essa Jobe aufhorchen.

Effektiver in der Chancenverwertung war dennoch United, als Mario Ferrarese den Ball nach einer Mehmeti-Özbek-Kombination unter die Latte knallte (32.). Erneut Ferrarese ließ fünf Minuten später eine weitere Möglichkeit liegen, ehe Özdemir Gürsoy in der 45. Minute das 3:0 besorgte. Özbeks Lupfer landete quasi mit dem Pausenpfiff nur auf der Latte.

Kurz nach einer Verletzungspause, die die Auswechslung von Mihammet Ketencimen zur Folge hatte, versenkte Kadir Kapucu einen Freistoß zum 4:0 in die TSV-Maschen. Sulzbach hielt im Aufsteigerduell weiter dagegen und wurde durch Treffer von Dominik Post und Jannik Kamuff, jeweils nach Vorarbeit von Yusuf Yildiz belohnt. Zudem blieben die Gäste auch durch Distanzschüsse von Traykov Dimitar gefährlich, fanden aber in SC-Schlussmann Damir Omerovic ihren Meister.

SC United Weinheim: Omerovic; Ö. Yücel, U. Yücel, K. Yücel, Ferrarese (76. N. Özbek/90. Karaickos)), Mehmeti (57. Hancer), Güner, S. Özbek, Ketencimen (47. Uche), Gürsoy, K. Kapucu (88. Kocapinar).

TSV Sulzbach: Pollmann, Fading, Altun (84. Berger), Essa Jobe, Kamuff, Post (70. Amendt), Amadu, Yildiz, Dimitar, Haxhijaj, Bekyigit (46. Herwig).

Tore: 1:0 S. Özbek, 2:0 Ferrarese (32.), 3:0 Gürsoy (41.), 4:0 K. Kapucu (53.), 4:1 Post (60.), 5:1 S. Özbek (65.), 5:2 Kamuff (67.).

Lützelsachsener Ausrufezeichen

Die TSG Lützelsachsen II wittert Morgenluft im Kampf um den zweiten Platz in der Fußball-A-Klasse. Der Tabellendritte zwang den Zweiten, ASV Feudenheim, im Verfolgerduell mit 3:1 (3:0) in die Knie und verkürzte den Rückstand auf den ASV auf sieben Zähler.

„Natürlich schielen wir jetzt auch wieder nach oben“, sagte Co-Trainer Oliver Kratzer. „Der ASV hat jetzt drei Spiele hintereinander verloren, Spieler und Verantwortliche sind mächtig angefressen. Sollte diese Negativserie weitergehen, wollen wir da sein.“ Den Sieg habe sich die TSG durch eine „bockstarke kämpferische Leistung“ verdient, führte Kratzer weiter aus. „Feudenheim war zwar spielerisch überlegen, unsere Defensive stand aber wie eine Wand am eigenen Sechzehner.“

Bestnoten verdiente sich die Dreierkette um „Zwei-Meter-Latte“ Christian Mayser, Marcel Ligendza und Startelf-Debütant Lukas Grüber. Neben Grüber standen mit Keeper Fabian Gutfleisch, Elias Furlan Cano und Mike Engel drei weitere Spieler erstmals in der Startelf – und sie alle überzeugten auf ganzer Linie. Engel sorgte nach einer Abaza-Ecke sogar für den Treffer zum 3:0, zuvor hatten Abbas und Kuchenbecker schon früh für klare Verhältnisse gesorgt.

TSG Lützelsachsen II: Gutfleisch; Ligendza, Grüber, Abbas, Schwerdtfeger (68. Celik), Kuchenbecker (76. Hoffner), Cano (76. Peterseim), Knäblein, Abaza (89. Mandel), Engel (52. Fath), Mayser.

Tore: 1:0 Abbas (Handelfmeter, 30.), 2:0 Kuchenbecker (36.), 3:0 Engel (39.), 3:1 Gashi (Foulelfmeter, 70.).

TSG 62/09 II ist so gut wie gerettet

Es war ein Spieltag, an dem nahezu alles für die Zweitvertretung der TSG 1862/09 Weinheim lief: Die Elf von Trainer Andreas Dörrlamm besiegte mit dem SC Blumenau zum einen direkten Konkurrenten im hinteren Tabellendrittel der A-Klasse mit 3:1, zum anderen ließen die weiteren Abstiegskandidaten Hemsbach, Hohensachsen, Schriesheim und Schönau allesamt Punkte liegen.

„Mit dem direkten Abstieg müssen wir uns angesichts unserer starken Form wohl nicht mehr auseinandersetzen, mit einem weiteren Dreier in den nächsten Wochen sollte auch der Relegationsplatz kein Thema mehr sein“, sagte Dörrlamm nach dem Sieg in Blumenau. An dem wiederum gab es aus Sicht des Übungsleiters nichts zu deuteln: „Wir haben eine Top-Leistung abgeliefert, das Spiel klar dominiert, selbst schnell nach vorne gespielt und hinten nur zwei gegnerische Chancen zugelassen.“

Einziges Manko sei die Chancenverwertung gewesen, fügte der TSG-Coach hinzu. Dies war am Sonntag jedoch zu verschmerzen – zumal Dörrlamms Joker stachen. Will heißen: Die Einwechselspieler Kerem Kuzu (0:2, 73.) und Yohannes Tewdros (1:3, 87.) stellten die Startelf in Sachen Treffsicherheit deutlich in den Schatten.

TSG 1862/09 Weinheim II: M. Wiegand; Becker (81. Manniello), Amegah, Fiederlein, Turcany (83. Yassin), Lopes (78. Tewdros), Obermann, Herrmann (73. Morina), Röller, Ghali, Kilichan (65. Kuzu).

Tore: 0:1 Obermann (36.), 0:2 Kuzu (73.), 1:2 Morsch (85.), 1:3 Tewdros (87.).

Hohensachsen punktet gegen den Primus

Die SG Hohensachsen hat ihren Aufwärtstrend auch im Heimspiel gegen Spitzenreiter TSV Amicitia Viernheim II bestätigt. Nach 90 abwechslungsreichen Minuten hieß es am Sonntag 2:2 –„leistungsgerecht“, wie SGH-Abteilungsleiter Steffen Janke befand, wobei beide Teams in der Schlussphase sogar die Chance zum Dreier hatten.

Und so gab der Funktionär zu bedenken: „Hätte uns vor dem Spiel jemand ein Unentschieden gegen Viernheim angeboten, hätten wir das sofort angenommen. Nach dem Spielverlauf und unseren zwei Führungen, ist es jetzt natürlich doch ein bisschen ärgerlich. Wir haben aber insgesamt ein richtig starkes Spiel abgeliefert.“

Juan Cisneros brachte die SG Hohensachsen gegen A-Klassen-Primus TSV Amicitia Viernheim II bereits in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung. Foto: Philipp Reimer
Juan Cisneros brachte die SG Hohensachsen gegen A-Klassen-Primus TSV Amicitia Viernheim II bereits in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung.

Für die kommenden Wochen im Abstiegskampf sieht Janke die Mannschaft um Trainer Rafal Ziemlicki bestens gerüstet – insbesondere mit Blick auf das Kellerderby in Schriesheim am Sonntag: „Da fahren wir mit breiter Brust hin.“

Schon in der zweiten Minute brachte Juan Cisneros die SG mit 1:0 in Führung, in der Folgezeit lieferten sich beide Mannschaften einen heißen Tanz, ein Unterschied zwischen dem Abstiegskandidaten und dem Titelaspiranten sei nicht zu erkennen gewesen, so Janke. Auf den Viernheimer Ausgleich kurz nach der Pause fand Jesse schnell die passende Antwort – 2:1 (52.). Doch auch diese Führung hatte nur neun Minuten Bestand.

SG Hohensachsen: Hofbauer; Kuhn (69. Kippenhan), Cisneros, Jesse, Rizzo (77. R. Ziemlicki), Schuhmann (55. Baumann), Stefan, Nesselhauf, Breitinger (55. Thünker), Lewandowski, Harbarth.

Tore: 1:0 Cisneros (2.), 1:1 Collier (47.), 2:1 Jesse (52.), 2:2 Thomas (61.).

Schriesheim hadert

„Das war eine der bittersten Niederlagen meiner Trainer-Laufbahn“, klagte Schriesheims Übungsleiter Michael Eisenhauer nach dem 0:2 (0:1) beim Tabellenfünften SG Mannheim. „Wir dominieren das Spiel über 90 Minuten, haben etliche Großchancen, spielen fast eine halbe Stunde in Überzahl, treffen aber das Tor nicht. Auf der Gegenseite macht der Gegner aus zwei Standards zwei Tore. Mehr war von den Mannheimern nicht zu sehen“, haderte er.

Das 0:1 fiel nach einer Ecke (19.), das 0:2 nach einem Freistoß im Mittelfeld (90.+1), als die Schriesheimer längst alles nach vorne geworfen hatten. Drei Siege müsse seine Elf in den verbleibenden fünf Partien noch einfahren, um zumindest den Relegationsplatz zu erreichen, rechnete Eisenhauer vor – „das wird brutal schwer, aber wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren und am besten schon gegen Hohensachsen die Punkte holen, die heute schon drin gewesen wären“.

SV Schriesheim: Menges; Comma, Wendefeuer, Zschippig, Reitberger, Plewa, Mildenberger (67. Schäfer), Merbecks, Petzoldt, Richter (80. Griesheimer), Rieger (53. Sarr).

Tore: 1:0 Badalic (19.), 2:0 Filipic (90.+1). – Vorkommnis: Rot für einen SG-Spieler wegen Notbremse (66.).

Fortuna II mit dem nötigen Glück

Gegen Kellerkind SG Hemsbach hat die zweite Mannschaft der Heddesheimer Fortuna am Sonntag den dritten Sieg in Folge eingefahren. Felix Diehm (18.), Fabio Marras (29.) und Andreas Heiser (61.) erzielten die Heddesheimer Tore beim nach Auffassung von FVH-Spielleiter Wolfgang Geißinger „letztlich verdienten“ 3:1 (2:1)-Erfolg. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 markierte Lorik Wittmann per Foulelfmeter in der 38. Minute. „Wir mussten auf einigen Positionen umstellen, unter anderem auf unseren Torjäger Paul Rohrmann verzichten. Die Jungs, die heute gespielt haben, haben ihre Sache ordentlich gemacht, wenngleich wir in der einen oder anderen Situation unsere Chancen nicht konsequent genug zu Ende gespielt haben“, bilanzierte Geißinger.

Den abstiegsgefährdeten Gästen attestierte er ebenfalls eine gute Leistung, er stellte aber auch fest: „Hemsbach ist nach vorne durchaus gefährlich, hat hinten aber so seine Probleme. Es wäre für die Region sehr schade, wenn sie am Ende wirklich absteigen müssten.“

Bezeichnend für die prekäre Situation der Gäste war der Gegentreffer zum 1:3: Ein Freistoß prallte vom Pfosten gegen die Brust von SG-Keeper Zimmermann und von dort vor die Füße von Heiser. „Das ist das Pech, das man hat, wenn man unten drin steckt“, haderte SG-Pressewart Thomas Mahler. Und das sei beileibe nicht die einzige unglückliche Aktion der Bergsträßer gewesen. Zudem habe der Schiedsrichter einen Treffer von Magel wegen Foulspiels in der achten Minute zurückgepfiffen. „Wenn wir führen, nimmt das Spiel vielleicht einen anderen Verlauf“, orakelte Mahler.

Fortuna Heddesheim II: Weilbuchner; Heiser, Marras (76. Bellan), Wetzel, De la Porte, Hoti (79. Beutel), Geißinger, Diehm (85. Pugar), Sammet, Horak (73. Jaiteh), König (85. Jäger).

SG Hemsbach: Zimmermann; Krombholz, Stadlmüller, Acar, Gassner (64. Pa Malick), Isa (44. Pascarella), Rudi (74. Murtezi), Rettig, Terrazzino, Wittmann, Magel.

Tore: 1:0 Diehm (18.), 2:0 Marras (29.), 2:1 Wittmann (Foulelfmeter, 38.), 3:1 Heiser (61.).