Handball

Eine Derbyniederlage, die Birkenau Mut machen sollte

Landesliga-Schlusslicht TSV Birkenau II schlägt sich gegen Hemsbach mehr als achtbar. Die Courage bleibt aber unbelohnt

Tim Fath kann von Cohn Brückmann nicht gestoppt werden. Foto: Gian-Luca Heiser
Tim Fath kann von Cohn Brückmann nicht gestoppt werden.

Wer die Handball-Landesliga ein bisschen kennt, für den wären die Vorzeichen für das Derby zwischen dem TSV Birkenau II und dem TV Hemsbach klar. Der TVH war mit einem qualitativ hochwertigen Kader gegen die dezimierten Youngster vom Langenberg angetreten. Die TSV-Kapitäne Luca Beller und Tobi May fehlten genauso wie Keeper Marc Scheible, nur drei Namen von vielen, die fehlten. Umso beeindruckender war die Leistung des Aufsteigers, der sich letztlich nur 24:28 geschlagen geben musste.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Beide Teams kannten sich gut, hatte der ein oder andere bereits auch das Trikot des anderen Vereins getragen. Erst nach über drei Minuten fiel das erste Tor der Partie für die Gäste und es entwickelte sich ein spannendes und schön anzusehendes Derby mit einer cleveren TVH-Truppe und einer erfrischend frei aufspielenden Birkenauer Mannschaft, die ihr Herz auf der Platte ließ.

Auf Hemsbacher Seite waren vor allem Rückraumspieler Heide erfolgreich und der TVH wusste seine Kreisläufer schön in Szene zu setzen. Die Hausherren versuchten, aufs Tempo zu drücken, und kamen über den pfeilschnellen Samuel Bechtold, der bisher eine starke Saison spielt, wie auch sein Pendant auf Rechtsaußen Marco Reinemuth zu Torerfolgen. Die Youngster Ben Schmitt, Sören Kadel und Spielmacher David Kirsch machten ihre Sache im Rückraum gut, fanden Lücken oder den besser postierten Mitspieler.

TSV lässt sein Herz auf der Platte

So stand es nach knapper Gästeführung 10:10 nach 22 Minuten und auch zur Pause konnten sich die soliden Hemsbacher beim 13:13 nicht vom Schlusslicht absetzen. Auch in der zweiten Hälfte spielten die Odenwälder unbeirrt weiter, selbst beim 17:20 für den TVH steckten die Fath/Schäfer-Schützlinge nicht den Kopf in den Sand, sondern kämpften sich wieder mit aller Leidenschaft und Courage auf 20:21 heran. Linksaußen Jann Hohl und Rückraumspieler Tim Fath, der in diesem Spiel seine Qualitäten auf Rechtsaußen bewies, hatten in der zweiten Hälfte eine starke Phase, beim 23:24 (50.) war der TSV wieder dran.

Samardzic pariert überragend

Und das hatte einen Grund: Der junge Keeper Patrik Samardzic hielt die Birkenauer im Spiel. Er zeigte über 60 Minuten eine unfassbar starke Leistung zwischen den Pfosten, parierte auch zwei Hemsbacher Strafwürfe. Die Hemsbacher Gäste waren letztlich einfach etwas abgezockter und reifer, die Birkenauer mussten vielleicht auch ihrem großen leidenschaftlichen Kampf kräftemäßig etwas Tribut zollen, was beim 23:27 die Vorentscheidung brachte. Der überragende Bechtold erzielte den letzten Treffer der Hausherren und Hemsbachs Kapitän Jens Wiltz stellte mit der Schlusssirene auf den 24:28-Endstand.

Trotz der Niederlage konnten die kleinen Falken erhobenen Hauptes die Platte verlassen, hatten sie mit dem schmalen Kader eine ganz starke und couragierte Leistung geboten, in der jeder Einzelne ein bisschen über sich hinausgewachsen ist, was für die nächsten Partien Hoffnung geben sollte, dass die jungen Falken sich auch mit Punkten belohnen, die im Abstiegskampf dringend benötigt werden. tf

TSV Birkenau II: Samardzic, Fritsche; Reinemuth (5), Bechtold (8/1), Kirsch (3), Fath (4), Hohl (3), Sattler (1), Heckmann, Schmitt, Kadel, Müller.

TV Hemsbach: Kessler, Grotelüschen; Brückmann (4), Prisslinger (3), Pauli (3), Wiltz (6), Haußer (1), Fröhlich (4/2), Drost (1), Heide (6), Bauer, Schmidt, Rather.