Fußball

TSG 1862/09 gibt zwei Führungen aus der Hand - bleibt aber Erster

Verbandsliga-Primus aus der Zweiburgenstadt kommt in Eppingen nur zu einem 2:2-Unentschieden. Ein TSG-Spieler hat dennoch einen richtigen Lauf.

Nick Huller (links) befindet sich in Topform. Sein Tor zum 1:0 sowie seine Vorlage zum 2:1 sollten diesmal aber nicht zum Sieg reichen. Foto: Fritz Kopetzky
Nick Huller (links) befindet sich in Topform. Sein Tor zum 1:0 sowie seine Vorlage zum 2:1 sollten diesmal aber nicht zum Sieg reichen.

Das Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze der Fußball-Verbandsliga geht weiter. Tabellenführer TSG 1862/09 Weinheim kam am Samstag beim VfB Eppingen trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Zwar bleibt die TSG Tabellenführer, doch liegen die Weinheimer nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem FC Zuzenhausen.

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Bitter aus Weinheimer Sicht: Den Ausgleich markierte Eppingens Dejan Tomic in der Schlussminute. Noch ärgerlicher als der Zeitpunkt war für den scheidenden TSG-Coach Marcel Abele jedoch die Entstehung des Treffers: „Eppingen agierte in der Schlussphase fast nur noch mit langen Bällen, was wir in dieser Phase einfach nicht gut verteidigt haben. Wir klären einen Ball unnötig zur Ecke, die dann wiederum halbhoch in den Strafraum fliegt. Gleich drei Jungs treten dann nacheinander über den Ball, bis ein Eppinger dann an der Reihe ist und das Ding reinmacht.“

Es sei nicht das erste Gegentor der Marke „Slapstick“ gewesen, monierte Abele. „Wenn man all unsere Gegentore am Ende der Saison in einem Video zusammenschneidet, dürfte schon ein ganz ordentlicher Beitrag für die bekannten TV-Formate dabei rauskommen“, sagte er.

Zu viele Punktverluse in den Schlussminuten

Sichtlich angekratzt aufgrund des vergebenen Dreiers legte Abele verbal gleich noch mal nach. Seien es in der Hinrunde oftmals die Weinheimer gewesen, die in den Schlussminuten eiskalt zuschlugen und scheinbar verlorene Punkte doch noch einheimsten, so habe sich das Blatt zuletzt zugunsten der Gegner gewendet, meinte Abele. „Zumindest gefühlt“, fügte er hinzu. „Gegen Waldhof II war es schon so, heute wieder. Ich wage es gar nicht, nachzurechnen, wie viele Punkte wir zuletzt in der Schlussphase liegengelassen haben.“

Just in diesem Moment schlug die Stimmung des 36-jährigen Übungsleiters jedoch um. Der Frust wich einer gesunden Portion Trotz, und so sagte er: „Ich würde mich nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht wundern, wenn die Meisterschaft am letzten Spieltag in der Nachspielzeit entschieden wird. Und dann müssten eigentlich wir mal wieder an der Reihe sein.“

In Eppingen habe seine Mannschaft spielerisch keinesfalls überzeugt, merkte Abele an. Die kurzfristigen Ausfälle von Gaetano Giordano und Marcel Schwöbel seien nicht zu kompensieren gewesen. „Es war bei extremen Temperaturen insgesamt kein gutes Spiel – von beiden Seiten. Die 90 Minuten haben richtig Kraft gekostet, was das Gegentor in der 90. Minute allerdings nicht entschuldigen kann.“

Huller ist die Lebensversicherung

Nick Huller brachte die Weinheimer bereits in der neunten Minute in Führung, nachdem er einen zu kurzen Rückpass der Eppinger Hintermannschaft erlaufen hatte. „Er ist aktuell so etwas wie unsere Lebensversicherung“, lobte Abele. In der Tat war Huller an den letzten sieben TSG-Toren unmittelbar beteiligt – entweder als Vorlagengeber oder als Torschütze.

Die Führung hatte fast 60 Minuten Bestand, dann überwand Rudenko TSG-Keeper Oliver Seitz mit einem tückischen Distanzschuss. Doch die Weinheimer Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke – von Huller – stand der eingewechselte Marlon Ludwig goldrichtig – 2:1 (77.). Der Neuzugang komme nach seiner Verletzung in der Vorbereitung immer besser in Tritt, hat Abele beobachtet. „Wir wollen ihn aber nicht verheizen, wir brauchen Marlon in den wichtigen Spielen.“ Gleiches gelte für Nils Anhölcher, der nach seiner Verletzungspause am Samstag erstmals wieder Spielpraxis sammelte.

In der Folge versäumten es die Abele-Schützlinge aber gleich mehrmals, den Sack zuzumachen. Die Quittung dafür erhielten sie in der Schlussminute.

TSG 1862/09 Weinheim: Seitz; C. Kuhn, Ertanir, Huller, Schneider, Jungmann (57. Ludwig), Keller, Zimmermann, Knauer, Marsal (67. Anhölcher), Schmid (67. M. Kuhn).

Tore: 0:1 Huller (9.), 1:1 Rudenko (65.), 1:2 Ludwig (77.), 2:2 Tomic (90.).