Ringen

Das kommt auf den KSV Rimbach in der 2. Liga Ost zu

Der KSV Rimbach muss sich nach der Neueinteilung in der 2. Bundesliga umstellen. Künftig fehlen nicht nur Derbys, auch die Fahrten werden weiter. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Kraftakt: U17-Nationalringer Felix Schmitt (rechts) bleibt dem KSV Rimbach treu, die Odenwälder Zweitliga-Ringer müssen sich aber auf eine neue Situation einstellen.	Bild: Kadir Caliskan Foto: Kadir Caliskan
Kraftakt: U17-Nationalringer Felix Schmitt (rechts) bleibt dem KSV Rimbach treu, die Odenwälder Zweitliga-Ringer müssen sich aber auf eine neue Situation einstellen. Bild: Kadir Caliskan

Die Neueinteilung der 2. Bundesligen hat für reichlich Wirbel gesorgt. So zog die KG Kurpfälzer Löwen ihre Mannschaft aus der Ost-Gruppe zurück, weil die Auswärtsfahrten zu weit und das finanzielle Risiko zu groß sind. Der SRC Viernheim ist ebenfalls nicht mehr in der 2. Liga dabei und ging eine Kampfgemeinschaft mit Laudenbach und Sulzbach ein. Auch der KSV Rimbach ist betroffen. Wir geben Antworten auf die Fragen angesichts einer veränderten Ausgangslage.

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Wie hat der Deutsche Ringer-Bund (DRB) die beiden Ligen in der 2. Liga eingeteilt?

Der KSV Rimbach ringt in der Ost-Gruppe wie bisher gegen RKG Reilingen/Hockenheim und SV Johannis Nürnberg. Neue Gegner sind KG RV Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern), RSV Rotation Greiz (Vogtland), AV Germania Markneukirchen und FC Erzgebirge Aue (beide Sachsen). Die weiteste Fahrt ist mit 550 Kilometern nach Lübtheen. In der West-Gruppe sind TuS Adelhausen, RKG Freiburg 2000, TV Essen-Dellwig, RC CWS Düren-Merken, Wrestling Tigers Rhein-Nahe, AC Heusweiler, KV Riegelsberg, ASV Hüttigweiler und KSV Krefeld vertreten.

Denkt der KSV Rimbach ebenfalls an einen Rückzug?

Nein. Die Rimbacher mussten sich allerdings erst einmal schütteln, als sie von der Neueinteilung erfuhren und wollen sich jetzt etwas anders aufstellen, um die Herausforderungen zu meistern. Sportwart Oliver Schmitt macht aber auch klar, „dass es immerhin Bundesliga ist, was wird ringen“. Und da können die Gegner nun einmal nicht allesamt bequem vor der Haustüre liegen, sondern verteilen sich auf die gesamte Republik. „Wir ziehen das durch“, sagt Schmitt und fügt an: „Das ist aber schon sehr heftig, denn wir werden öfter übernachten müssen.“ Zudem kommen weniger Zuschauer bei den Gästen mit.

Können die Mehrkosten bereits beziffert werden?

Nein. In jedem Fall werden die Rimbacher versuchen, ihren Etat zu verteilen, um diesen nicht aufzustocken.

Wie waren die Auswärtsfahrten in den ersten beiden Runden in der 2. Liga?

Kürzer. Der KSV-Sportwart denkt insbesondere gerne an die Aufstiegssaison zurück. Damals gab es mit SRC Viernheim, RKG Reiligen-Hockenheim, RG Kurpfälzer Löwen (Schriesheim/Ladenburg), Wrestling Tigers Rein-Nahe (Bad Kreuznach) und VfL Schifferstadt, der aber dann zurückzog, fünf Gegner in der Nähe sowie zwei Fahrten nach München zum SV Halbergmoos und an den Bodensee zur KG Baienfurt-Ravensburg. In der vergangenen Saison hatten die Rimbacher bereits drei weite Fahrten nach Freiburg, Nürnberg und auch wieder zum SV Halbergmoos (wo nach dem letzten Saisonkampf in München übernachtet wurde). Neu dabei war Meister SVG Weingarten (bei Heilbronn), es blieben die Derbys gegen Viernheim, Reilingen-Hockenheim und Kurpfälzer Löwen.

Gibt es durch die Gegner aus dem Osten auch Vorteile?

Ein bisschen. Zumindest, wenn man es sportlich sieht, denn die neuen Mannschaften sorgen durchaus für eine Belebung. „Wir kennen die Gegner nicht und wissen nicht, gegen wen wir ringen. Das kann durchaus interessant sein – gerade für unsere eigenen Leute “, sagt Oliver Schmitt.

Wie stellt sich die Mannschaft des KSV Rimbach auf?

Wie bisher. Im Prinzip gehen die Odenwälder mit der gleichen Staffel wie in der vergangenen Saison an den Start, so kommen beispielsweise auch die beiden Tschechen Oldrich Varga und Jakub Bielesz wieder. Cheftrainer Pascal Mieslinger und Freistiltrainer Vitali Wagin haben ebenfalls verlängert. Einen starken Ausländer für die schweren Klassen hat der KSV ins Visier genommen.

Will der KSV Rimbach nach der Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison in die 1. Liga aufsteigen?

Nein. Auch wenn die 1. Liga mit einem „Kraftakt“ sicherlich möglich wäre, wollen die Rimbacher lieber in der 2. Liga bleiben – und weiter mit vielen eigenen Sportlern ringen. Nico und Felix Schmitt, Marc Janske oder auch die Brüder Julien und Leon Zinser, die längst zur KSV-Familie gehören, bekommen ihre Plattform. Mit Kelvin Täumert kündigt sich bereits das nächste Eigengewächs an, das seine Chance bekommen soll. „Und in der 2. Liga gibt es genug starke Männer, gerade auch auf den Ausländerpositionen“, sagt Schmitt. „Natürlich könnten wir es einmal probieren“, sagt Schmitt. Das Risiko in der 1. Liga sei aber nicht nur finanziell hoch, zumal wenn dann öfter verloren als gewonnen wird. Die Zuschauer wollen in der Odenwald Arena feiern und Spaß haben – und wer weiß, ob sie am Ende nicht ausbleiben. „Ich bin nicht derjenige, der es unbedingt braucht, um sagen zu können, der KSV Rimbach ringt erstmals in der 1. Liga“, sagt der Sportwart und bleibt mit seinen Mitstreitern sowie dem Vorsitzenden Stefan Eckert und dessen Stellvertreter Kai Schmitt lieber bodenständig. „Wir fühlen uns wohl“, sieht Schmitt keinen Handlungsbedarf, etwas an der Situation zu ändern.

Ist es die letzte Saison für Nationalringer Felix Schmitt beim KSV Rimbach?

Wer weiß? Angebote hatte das Riesentalent, das bei der U17-WM Siebter wurde, einige. Doch für alle in der Familie Schmitt ist die sportliche Entwicklung des 16-Jährigen wichtiger als Geld. „Felix wird in der neuen Saison in der 80-kg-Klasse ringen. Das gibt eine neue Herausforderung. Er ist ja erst 16 Jahre alt und kann und wird sich noch steigern“, sagt Vater Oliver Schmitt, der aber auch weiß, dass man auf dem Weg nach oben gesund bleiben muss. Für alle gilt: Wer geht, um weiterzukommen, bekommt keine Steine in den Weg gelegt.

Was ist mit der zweiten Mannschaft, die mit null Punkten aus der Oberliga abgestiegen ist?

Nachdem die KSV-Reserve in der Oberliga überfordert war, soll es eine Klasse tiefer einen Neustart geben. Die Mannschaft besteht zu einem Großteil aus Eigengewächsen – und auch wenn in den vergangenen beiden Jahren die Erfolge ausblieben, ist sie ein wichtiger Bestandteil des Vereins. In der Hessenliga sollten die Rimbacher im vorderen Tabellendrittel mitringen. Mehr Siege sorgen für bessere Stimmung, „auch wenn die nicht schlecht war“, betont Schmitt.