Fußball

Julian Goderbauer ist das Mörlenbacher Abwehrbollwerk

Der SV/BSC Mörlenbach hat bisher alle zehn Auswärtsspiele in der Kreisliga A gewonnen. Kapitän Julian Goderbauer kann es selbst kaum glauben.

Julian Goderbauer (links im Zweikampf mit Julian Prikel von der SG Lindenfels/Winterkasten) verteidigt für den SV/BSC Mörlenbach und führt die Mannschaft auch als Kapitän aufs Feld.    Bild: Fritz Kopetzky Foto: Katrin Oeldorf
Julian Goderbauer (links im Zweikampf mit Julian Prikel von der SG Lindenfels/Winterkasten) verteidigt für den SV/BSC Mörlenbach und führt die Mannschaft auch als Kapitän aufs Feld. Bild: Fritz Kopetzky

Julian Goderbauer vom Fußball-A-Ligisten SV/BSC Mörlenbach hat mit seinem Team eine beeindruckende Auswärtsserie hingelegt. In der Fremde ist der Tabellenvierte bislang makellos unterwegs, hat alle zehn Spiele gewonnen und darf vom nächsten Aufstieg träumen.

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„Es ist der absolute Wahnsinn“, sagt Julian Goderbauer zur atemberaubenden Auswärtsfahrt des SV/BSC Mörlenbach in dieser Saison. Zehn Spiele, zehn Siege: Dem Team von Trainer Riza Aydogan ist auf fremden Plätzen einfach nicht beizukommen. „Letzte Saison waren wir unheimlich heimstark. Dass es jetzt so kurios läuft, kann ich mir gar nicht erklären, keiner bei uns kann das. Wir gehen die Spiele daheim nicht anders an als auswärts“, blickt der 26-jährige Defensivspieler auf eine Entwicklung, die so niemand auf der Rechnung hatte.

Am Sonntag beim 4:1-Sieg beim FV Hofheim führte Goderbauer seine Farben als Kapitän aufs Feld und stand im defensiven Mittelfeld seinen Mann. Vorne machte der Tabellenvierte, der den Relegationsplatz bei einem Spiel weniger und fünf Punkten Abstand noch im Blick hat, in der ersten Halbzeit in gerade mal 13 Minuten bereits alles klar. Drei Tore von Angreifer David Knapp, ein verwandelter Elfmeter von Spielertrainer Aydogan: Nach 36 Minuten hieß es 4:0. „Ob es für ganz oben reicht, werden wir sehen“, sagt Goderbauer zu den eigenen Ambitionen Richtung Spitze.

Bereits in der vergangenen Saison spielte der damalige Aufsteiger vorne mit und landete am Ende auf Rang vier. Nach dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den Ligavorletzten SG Nordheim/Wattenheim warten nun nach und nach die Duelle mit den Top-Drei der Liga – allesamt auswärts. „In den Partien beim SV Lörzenbach, bei der r SG Lindenfels/Winterkasten und in Rimbach wird sich zeigen, wie standhaft unsere Auswärtsserie tatsächlich ist“, meint Goderbauer mit einem Lächeln auf den Lippen, das seine Vorfreude auf diese Spiele auszudrücken scheint. Wahrscheinlich wird er dann wieder mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Lukas wie gehabt das Abwehrzentrum bilden, nachdem diese Konstellation personell bedingt zuletzt gesprengt wurde. Weil im defensiven Mittelfeld Not am Mann war, rückte Julian in den drei Partien nach der Winterpause weiter nach vorne. Bald aber dürfte mit Julius Fries, der sich bei einem Hallenturnier verletzte, der etatmäßige Sechser zurückkehren – und die Goderbauer-Brüder stehen wohl wieder als Abwehrbollwerk Seite an Seite. „Wir spielen eigentlich schon seit vielen Jahren zusammen in der Innenverteidigung. Die brüderliche Absprache und das Miteinander klappen einfach sehr gut“, sagt Julian, der inzwischen das Kapitänsamt vom älteren Bruder übernommen hat, weil dieser weiter weggezogen ist und nicht immer vor Ort ist.

Bereits an der Grundschule

Für den Jüngeren gilt in seiner Fußballerlaufbahn bisher: Ein Mal Mörlenbach, immer Mörlenbach. Seit den Bambini spielt Goderbauer dort. Neben der Rolle als Kapitän kümmert er sich unter anderem um die Betreuung der ersten und zweiten Mörlenbacher Mannschaft in den sozialen Medien, während er beruflich mit Kindern zu tun hat. Goderbauer studiert Lehramt für Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, vollendet im April seine Masterarbeit und arbeitet vor dem noch anstehenden Referendariat aktuell schon an der Grundschule in Mörlenbach, um Erfahrungen zu sammeln und sich etwas dazuzuverdienen.

„Ich wusste nach dem Abitur nicht direkt, was ich machen möchte. Durch mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Seebergschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung habe ich gemerkt, dass mir diese Arbeit liegt. Sie gibt mir sehr viel“, betont Goderbauer. Gleiches gilt für seine Freundin Jessica, mit der er seit vier Jahren glücklich liiert ist. „Sie unterstützt mich sehr und kommt auch oft zu unseren Spielen“– und soll dann künftig auch wieder verstärkt bei Heimspielen die Glücksbringerin sein.