Fußball

SV Unter-Flockenbach II: So gut wie noch nie in der Kreisoberliga

Der SV Unter-Flockenbach II hat mit 29 Punkten zur Winterpause schon zwei mehr als in der gesamten vergangenen Saison geholt. Alessandro Hoffmann nennt Gründe für den Erfolg und würde gerne Trainer bleiben.

Der SV Unter-Flockenbach II hat erst 32 Gegentore in 19 Spielen bekommen. Damit zählt die Abwehr um Torwart Dominik Urbanek (links der Lörzenbacher Max Jünger) zu den besten in der Kreisoberliga.    Bild: Philipp Reimer Foto: Philipp Reimer Photography
Der SV Unter-Flockenbach II hat erst 32 Gegentore in 19 Spielen bekommen. Damit zählt die Abwehr um Torwart Dominik Urbanek (links der Lörzenbacher Max Jünger) zu den besten in der Kreisoberliga. Bild: Philipp Reimer

In den vergangenen vier Jahren kämpfte die zweite Mannschaft des SV Unter-Flockenbach trotz aller Bemühungen immer wieder um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga. Das ist in dieser Saison anders, denn mit 29 Punkten zur Winterpause hat die Mannschaft von Alessandro Hoffmann (Bild: Archiv) schon zwei Punkte mehr als in der gesamten vergangenen Saison geholt. Der SVU II belegt Platz acht mit acht Siegen, fünf Unentschieden und sechs Niederlagen bei einem Torverhältnis von 39:32. Wir sprachen mit dem 33-jährigen Alessandro Hoffmann, der die Spieler der Verbandsliga-Reserve am 16. Januar wieder ins Training bittet.

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Trainer Alessandro Hoffmann ist mit der Entwicklung beim SV Unter-Flockenbach II zufrieden. Foto: Ernst Lotz
Trainer Alessandro Hoffmann ist mit der Entwicklung beim SV Unter-Flockenbach II zufrieden.

Herr Hoffmann, mit Platz acht und schon 15 Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone gibt es endlich mal eine entspannte Runde. Was wird das weitere Ziel sein?

Alessandro Hoffmann: In der Tat läuft die aktuelle Runde deutlich besser als alle anderen, seitdem die zweite Mannschaft des SVU in die Kreisoberliga aufgestiegen ist. Die Mannschaft hat im Sommer noch mal einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und hat sich somit den Platz absolut verdient. Ich bin davon überzeugt, wenn die Mannschaft im Winter wieder einen Schritt nach vorne macht, egal wie groß dieser sein wird, werden wir eine entspannte Runde haben. Sollten wir als Mannschaft aber denken, jetzt können wir uns gemütlich zurücklehnen, auf dem bisher Erreichten ausruhen und die eigene Motivation nicht finden, dann wird es noch mal ungemütlich.

Aber das ist eher unwahrscheinlich?

Hoffmann: Ich mache mir tatsächlich wenig Sorgen, da – bis auf drei Ausnahmen – die Mannschaft grundsätzlich immer mit der richtigen Motivation und Engagement in die Spiele gegangen ist. Auch weil wir schon als Mannschaft kurz darüber gesprochen, was wir in der Rückrunde noch erreichen wollen. Zum Beispiel den einstelligen Tabellenplatz zu festigen oder auch eine positive Sieg-Niederlagen-Bilanz zu haben. Die weiteren Rundenziele werden wir während der Vorbereitung noch gemeinsam im Detail definieren. Mir ist es nämlich wichtig, dass nicht nur der Verein, der Sportliche Leiter oder Trainer die Ziele vorgeben, sondern dass die Mannschaft sich selbst Ziele steckt. Das macht die Arbeit auf dem Platz dann grundsätzlich einfacher, da wir dann gemeinsam dieselben Ziele verfolgen und jeder einzelne auf diese Absprache zurückgreifen kann, sollte es mal aus dem Ruder laufen.

Was war gut und was muss besser werden?

Hoffmann: Verfolgt man den gemeinsamen Plan können Ergebnisse wie gegen SG Unter-Abtsteinach (4:1, Anm. d. Red.), Eintracht Bürstadt (2:1) oder auch auswärts gegen Tvgg Lorsch (2:1), wo der SVU, glaube, ich noch nie gepunktet hat, zustande kommen. Das sind alles Beispiele bei der die Mannschaft geschlossen aufgetreten ist und den gemeinsamen Plan verfolgt hat. Das ist besonders für uns wichtig, da wir nicht den einen entscheidenden Spieler haben. Wir können es immer nur als ein Team richten, deshalb benötigen wir einfach diese Geschlossenheit.

Was waren die Ausnahmen, die Sie angesprochen haben?

Hoffmann: Gegen TV Lampertheim (3:3), Sportfreunde Heppenheim (2:4) und beim letzten Spiel in Reichenbach (0:4) haben wir genau diese Geschlossenheit vermissen lassen und konnten auch nicht die richtige Motivation und Engagement ins Spiel mitbringen. Das muss besser werden! Gegen Mannschaften, die eher im Abstiegskampf sind, nicht wie eine launige Diva aufzutreten, sondern besonders bei diesen Spielen diese Extraportion Motivation und Engagement mitzubringen. Insbesondere, weil die Mannschaft es ja selbst weiß, wie solche Spiele laufen, da sie selbst bisher immer im Abstiegskampf war.

Die Torausbeute war in der vergangenen Saison ein Thema?

Hoffmann. Also bezüglich unserer Torausbeute mache ich mir weniger Sorgen. Wir sind zwar weiterhin keine Mannschaft, die dem Gegner regelmäßig vier, fünf, sechs Tore einschenkt, aber wir sind mittlerweile eine Mannschaft, die regelmäßig ihre Tore macht. Wir haben bis auf drei Spiele in jedem Spiel unser Tor erzielt. Wir lassen zwar für meinen Geschmack noch immer zu viel liegen, aber auch in diesem Bereich haben wir einen wichtige Entwicklung genommen, an der wir weiter arbeiten. Hierbei geht es insbesondere darum, den Ball nicht immer über die Linie tragen zu wollen oder noch einen Finte hier und da setzen zu wollen, sondern sich einfach auch mal ein enges Schussfenster zu nehmen. Wir könnten mehr Abschlüsse im Spiel haben, wenn wir überzeugter handeln würden. Vieles im Fußball ist einfacher, wenn man es mit einer gewissen Überzeugung macht und nicht immer wieder darüber nachdenkt, was man gerade tut.

Dafür ist Ihr Team noch jung?

Hoffmann: Ja, das gehört auch zu dem Lernprozess. Das kommt nicht immer von heute auf morgen, sondern da muss man dranbleiben und weiterarbeiten. Das heißt im Training sich die Abschlüsse nehmen – ohne viel Schnickschnack. Hier ist es auch meine Aufgabe, im Training so gut es geht realistische Spielsituationen zu kreieren, damit die Spieler die Trainingserfahrungen ins Spiel mitnehmen können. Das klappt in dieser Saison in allen Bereichen immer besser und die Mannschaft ist deutlich konstanter.

Tut sich personell etwas in der Winterpause?

Hoffmann: Der Sportliche Leiter Dirk Sommer führt mit potenziellen Neuzugängen Gespräche, aber noch ist nichts fix. Lassen wir uns also überraschen. Während der Runde hat uns leider aus beruflichen Gründen unser zweiter Torwart Noah Mahren verlassen. Ich hoffe, dass wir hier im Winter noch nachrüsten können. Ansonsten sollten alle verletzten Spieler zum Vorbereitungsbeginn wieder anwesend sein.

Bleiben Sie ein drittes Jahr als Trainer?

Hoffmann: Das kann ich so noch nicht sagen. Wir haben vereinbart, dass wir uns im Januar zusammensetzen und darüber sprechen werden. Aber wie schon mein Trainerkollege Lucas Oppermann vom FC Fürth in der OZ sagte, aus der Emotion heraus würde auch ich sagen, dass mein Weg beim SVU noch nicht zu Ende ist. Es gibt ein paar Themen, die angesprochen werden müssen, aber das Wichtigste ist, dass am Ende beide Seiten dasselbe Ziel verfolgen und sich dazu auch bekennen.