Fußball

VfL Birkenau gewinnt zum zweiten Mal den Winter-Cup

Nach sechs Jahren triumphiert der Gastgeber wieder beim Turnier in der Langenberghalle. 600 Zuschauer feiern den Endspielsieg gegen den FV Leutershausen.

Der VfL Birkenau feierte den zweiten Sieg beim eigenen Hallenturnier nach dem 4:2 im Endspiel gegen den FV Leutershausen.	Bilder: Fritz Kopetzky Foto: Fritz Kopetzky
Der VfL Birkenau feierte den zweiten Sieg beim eigenen Hallenturnier nach dem 4:2 im Endspiel gegen den FV Leutershausen. Bilder: Fritz Kopetzky

Andreas Tschunt weiß, wie man den Winter-Cup gewinnt. Der Sportliche Leiter des VfL Birkenau führte die Gastgeber als „Aushilfstrainer“ zum zweiten Mal nach 2017 zum Sieg beim eigenen Hallenfußballturnier. Im Finale setzen sich die Birkenauer am Samstagabend vor 600 Zuschauern in der Langenberghalle mit einer Energieleistung gegen den FV Leutershausen durch – ein krönender Abschluss nach vier Tagen Winter-Cup.

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Niklas Halblaub (Mitte) erzielte im Endspiel gegen den FV Leutershausen kurz vor Schluss das Tor zum 4:2-Endstand. Foto: Fritz Kopetzky
Niklas Halblaub (Mitte) erzielte im Endspiel gegen den FV Leutershausen kurz vor Schluss das Tor zum 4:2-Endstand.

Jan-Luka Tschunt machte die letzten Hoffnungen des FV Leutershausen zunichte, als er den Ball Niklas Halblaub in den Lauf legte und dieser wenige Sekunden vor dem Abpfiff zum 4:2-Endstand vollendete. Es war kurz nach halb elf, als die Langenberghalle kopfstand.

Zuvor drehte die Kreisoberliga-Mannschaft mit Nico Kahlenberg, Nils Becker, Niklas Halblaub, Christian Heckmann, Sally Hick, Florian Frölich, Nicolas Morr, Gem Schäfer und Jan-Luka Tschunt im Endspiel innerhalb von viereinhalb Minuten einen 0:2-Rückstand. Halblaub, Nicolas Morr volley nach einem Abpraller und Tschunt sorgten für eine 3:2-Führung gegen den Kreisligisten von der Bergstraße, der abwartend gespielt hatte.

Birkenauer Jubel nach dem Finalsieg. Foto: Fritz Kopetzky
Birkenauer Jubel nach dem Finalsieg.

„Wenn man in einem Finale ein 0:2 wettmacht, hat man es am Ende auch irgendwo verdient gewonnen“, sagte Andreas Tschunt, dessen Stimme nach fast einer Woche in der Langenberghalle etwas gelitten hatte. „Das war schon ein brutales Programm, was alle miteinander abgerissen haben“, sagte Tschunt. Der Sportliche Leiter hatte planmäßig die Trainerrolle übernommen, nachdem der zwischenzeitlich entlassene Ludwig Brenner einen längeren Urlaub geplant hatte. Die beiden neuen Trainer Daniel Hahn und Thorben Schmidt waren als Zuschauer ebenfalls in der Halle, ihre Arbeit nehmen sie aber erst im neuen Jahr auf. Und darauf freut sich Tschunt, der seinen Platz gerne wieder räumt, mit den zwei Turniersiegen aber irgendwie auch ein Stück Vereinsgeschichte mitgeschrieben hat.

„Willensleistung“ der Gastgeber

„Wir sind rundum zufrieden. Und wenn man in 29 Jahren sein eigenes Turnier zum zweiten Mal gewinnt, ist das natürlich überragend“, sagte Tschunt, der von einer „Willensleistung“ seiner Mannschaft sprach. Schon im Halbfinale zeigten die Birkenauer nämlich beim 3:2 gegen den ASC Neuenheim, dass nach Platz zwei im Vorjahr der Sieg in diesem Jahr nur über den VfL führen würde. Dabei glichen Sally Hick und Florian Frölich die Neuenheimer Führung jeweils aus, den Siegtreffer erzielte Nils Becker. Beim 2:1-Sieg im Viertelfinale hatte zuvor auch B-Ligist FSV Zotzenbach Widerstand geleistet. Der FC Fürth war mit fünf Siegen und 15:0 Toren eindrucksvoll durch die Vorrunde marschiert. „Das war für mich ganz klar der Turnierfavorit, weil sie auch klasse gespielt haben“, sagte Tschunt über den Kreisoberliga-Konkurrenten, der unter anderem mit Ole Gärtner, Amir Duric und Jusef Nerabi im Feld auflief.

FC Fürth im Halbfinale raus

Aber bereits im Viertelfinale hatte Fürth beim mühsamen 5:3-Sieg im Neunmeterschießen gegen den FSV Rimbach Probleme. Im Halbfinale verloren die Fürther überraschend gegen den FV Leutershausen 2:4. Das Gruppenspiel hatte der FC noch 3:0 gewonnen. „Die Fürther waren etwas zu verspielt, während Leutershausen seine Chancen eiskalt nutzte“, sagte Tschunt, der froh war, im Finale den Roten aus dem Weg zu gehen. Die Fürther sicherten sich letztlich mit 4:1 gegen Neuenheim den dritten Platz. Zudem wurde Sebastian Kempf zum besten Torhüter gewählt.

Der FC Fürth (in der Mitte Ole Gärtner) setzte sich im Spiel um Platz drei gegen den ASC Neuenheim mit 4:1 durch. Foto: Fritz Kopetzky
Der FC Fürth (in der Mitte Ole Gärtner) setzte sich im Spiel um Platz drei gegen den ASC Neuenheim mit 4:1 durch.

„Wir bedanken uns bei über 100 Mannschaften, sämtlichen Schiedsrichtern, dem DRK-Ortsverband Birkenau und vor allem den Zuschauern“, sagte Bernhard Bitsch vom VfL-Vorstand und lobte den Einsatz der großen Vereinsfamilie. „Leute wie Nicolas Morr gewinnen den Winter-Cup und bauen eine halbe Stunde nach dem Triumph mit unzähligen weiteren Helfern die Bande ab“, sagte Bitsch, der an Silvester selbst noch einmal anpackte, um die Langenberghalle „besenrein“ zu übergeben. Bitsch betonte ausdrücklich die Fairness aller Spieler. So sprach das Schiedsrichter-Trio Weichert, Steinmann und Mink, das beim Herrenturnier mit einer einzigen Zwei-Minuten-Zeitstrafe auskam, „vom wahrscheinlich fairsten Wintercup aller Zeiten“. Das habe sich bereits an den Abenden zuvor angedeutet.

Die Finalpaarung beim Turnier der zweiten Mannschaften war kurioserweise gleich. Das Team des VfL Birkenau unterlag allerdings am Freitagabend dem FV Leutershausen II durch ein Tor von David Helm, der auch zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, verdient mit 0:1.

Patrick Bauer bester Torhüter

Der Birkenauer Patrick Bauer war bester Torhüter und verhinderte nicht zuletzt bei mehreren Eins-gegen-eins-Situationen eine höhere Niederlage. Platz drei sicherte sich Olympia Lorsch II durch einen 3:2-Sieg gegen den FC Waldesruh/Waldhorn Lampertheim. „Bei einem bemerkenswert fairen Turnier hatten die Unparteiischen keinerlei Mühe. Es gab lediglich eine einzige Zwei-Minuten-Zeitstrafe wegen eines Foulspiels – und selbst dies war kein absichtlich böswilliges Vergehen. Außerdem zwei weitere Zeitstrafen wegen Wechselfehler“, sagte Bernhard Bitsch, der sich über den Finaleinzug der eigenen Mannschaft freute, die mit einer Mischung aus jungen und routinierten Akteuren „ein grandioses Turnier“ gespielt habe.

Beim U13-D-Jugendturnier standen sich im Finale die beiden besten Mannschaften gegenüber. Der JFV Bensheim/Auerbach gewann gegen den JFV Gersprenztal mit 7:5. Dritter wurde die JSG Lorsch mit einem 1:0-Sieg gegen die TSG 62/09 Weinheim. Die Mannschaft des VfL Birkenau war im Viertelfinale mit 0:2 gegen Gersprenztal ausgeschieden. Der SV Fürth verlor 1:5 gegen Weinheim.

Das U11-E1-Jugendturnier schloss die Nachwuchsserie am Samstag reibungslos ab. Alle Spieler erhielten Medaillen und die vier besten Teams darüber hinaus jeweils einen schönen Pokal. Das Endspiel gewann der TSV Amicitia Viernheim gegen den VfR Friesenheim mit 3:1. Das Spiel um Platz drei entschied der KSV Reichelsheim mit 3:0 gegen die TSG Lützelsachsen für sich. Der JFV Unter-Flockenbach/Trösel und der SV/BSC Mörlenbach schieden im Viertelfinale gegen die beiden Endspielteilnehmer aus.

Die Turnierleitung hatten Niklas Halblaub und Gem Schäfer (U13) sowie Yannic Buchleiter und Florian Frölich (U11). Als Schiedsrichter waren bei der U13 Lütfü Zaim (SV Fürth) und Jan Stephan (VfL Birkenau) im Einsatz. Beim Turnier der zweiten Mannschaften pfiffen Karlheinz Dörsam (TV Lampertheim), Wolfgang Helfrich (TSV Elmshausen) und Kais Ben Miled (Eintracht Wald-Michelbach). Schiedsrichter beim Erstmannschaftsturnier waren Andreas Weichert (FC 07 Bensheim), Kevin Steinmann (SG Gronau) und Fabien Mink (TSV Reichenbach). Die Turnierleitung bei den Herren hatten Steffen März und Andreas Pyanowski (Samstag) und Andre Halblaub, Simon Schmitt sowie Bernhard Bitsch (Freitag).