Das Team der verlorenen Heddesheimer Söhne
In der dritten Saison seiner Existenz hat der FV Fortuna III sein größtes Ziel schon erreicht: Ex-Heddesheimer in der Tabakgemeinde wieder zusaammenzuführen
Vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben haben sich die Fußballer des FV Fortuna Heddesheim III in der B-Klasse längst etabliert. 31 Spieler beteiligten sich 2021 am Heddesheimer Projekt, die Jugendspieler, die mangels Perspektive abwanderten, wieder zurückzuholen. „Selbst in der untersten Spielklasse gibt es ja Vereine, die ihren Spielern Geld bezahlen. Das ist bei uns definitiv nicht der Fall“, lacht der spielende Co-Trainer Johannes Wett. „Wenn bei uns beispielsweise Leibchen angeschafft werden müssen, dann legen die Jungs eher von sich aus noch etwas drauf, damit wir uns das leisten können.“
FV Fortuna Heddesheim III 2023/24
Zugänge: David Podgorac (TSV Amicitia Viernheim), Thorsten Fehl (ASV Mörsch), Emre Akpinar (Fortuna Heddesheim II), Mika Stöhr, Emanuel Stronjak (SpVgg 03 Ilvesheim), Ivan Ascic (DJK Feudenheim), Benjamin Halle (eigene A-Jugend), Adrian Hutzl (SG Hohensachsen).
Abgänge: Albert Heiser, Carsten Hennrich, Kevin Lampertsdörfer, Patrick Vierling, Flaviu Buliga (alle Laufbahnende), Tim Schuler (Co-Trainer), Marcus Becke (SV Schriesheim II); Max Aßmann (VFL Ulm), Simon Boos (als Co-Trainer ins College nach Georgia, USA, Philipp Kappis (FV Leutershausen), Robin Fischer, Alper Karinca, Mateusz Najmola (alle standby).
Der Kader: Tor: David Podgorac, Destiny Sonwu, Thorsten Fehl; Abwehr: Emre Akpinar, Nico Pretschker, Etienne Mendel, Johannes Wett, Mika Stöhr, Nico Mildenberger; Mittelfeld: Lukas Bonn, Kai Klemm, Dirk Knobloch, Kevin Mildenberger, Lars Böhler, Abdiqaadir Abdiaziiz Jamal, Antonio Stronjak, Emanuel Stronjak, Ivan Ascic; Angriff: Tim Werkhausen, Louis Halle, Benjamin Halle, Maximilian Scheuring, Adrian Hutzl, Tobias Plintz.
Trainer: Damir Podgorac (in der 3. Saison), Co-Trainer: Johannes Wett, Tim Schuler.
Saisonziel: Top Fünf.
Favoriten: SKV Sandhofen II.
Schuler rückt ins Trainerteam
Alles andere als selbstverständlich in Zeiten, in denen das Individuum wichtiger als die Gemeinschaft zu sein scheint. Nicht so bei der „Dritten“ in Heddesheim. Aus den ursprünglich 31 Mann haben sich inzwischen 24 herauskristallisiert, die den aktuellen Kader der dritten B-Klassen-Saison bilden. „Das sind die Jungs, auf die wir uns verlassen können“, sagt Wett, der auf dem Co-Trainer-Posten in Tim Schuler Verstärkung bekommen hat. Der 32-Jährige musste seine aktive Karriere aufgrund von Hüftproblemen beenden, bleibt aber mit Wett und Damir Podgorac im FV-Trainerteam.
Podgorac war von Beginn an Befürworter der Heddesheimer Idee. „Das hat richtig gut geklappt. Wir haben jetzt viele gute junge Spieler, die wir an die zweite Mannschaft heranführen können“, sagt Damir Podgorac. Bestes Beispiel ist sein Neffe David, der aus der Viernheimer Oberliga-Jugend zurück ins Heddesheimer Tor kommt. Ein echter Coup.
Spätvorstellung auf dem Kunstrasen
Immer erst um 20 Uhr abends kann die Drittvertretung den Kunstrasen in der Ahornstraße nutzen, das A-Klassen-Team und vor allem der Verbandsligist haben mit Trainingszeiten um 18.30 beziehungsweise 19 Uhr Vortritt. „Das war die Bedingung, dass wir überhaupt ein Team melden konnten“, sagt Wett. Inzwischen habe man sich aber an das späte Training gewöhnt. „Und wenn wir trotzdem einmal früher trainieren, sitzen wir ohnehin so lange zusammen, dass es keinen Unterschied macht, wann das Training ist“, lacht Wett.
Fortuna hat Top Fünf als Ziel
Die Fortuna peilt in der B-Klasse einen Platz unter den besten fünf Teams an. Der wäre auch in der vergangenen Saison dringewesen, da patzte Heddesheim allerdings im letzten Saisonspiel gegen Rippenweier und rutschte noch auf Platz acht. Das soll in dieser Runde definitiv besser werden, auch wenn der FV mit Albert Heiser. Philipp Kappis und Simon Boos wichtige Spieler verloren hat. „Die Zugänge passen sehr gut und gerade die jungen Spieler haben absolut das Potenzial für die A-Klasse.“
Da spielt aktuell noch Heddesheims zweite Mannschaft. Und so lange die in der A-Klasse beheimatet ist, ist dem „Team der verlorenen Söhne“ der Aufstieg verwehrt. „Ich denke aber schon, dass wir das Zeug dazu haben, ganz oben mitzumischen“, sagt Wett – der bislang sieglosen Vorbereitung zum Trotz. Gegen die SKV Sandhofen II, die man in Heddesheim als den Titelfavoriten sieht, gab es im Kreispokal nur ein knappes 0:1. Genau das ist der Auftaktgegner am 3. September.