Handball

Der TSV Birkenau braucht ein Wunder

Die Badenliga-Handballer müssen in Plankstadt gewinnen und auf Knittlinger Niederlage hoffen. Die TSV-Damen sind entspannt. Und TVG II und Weinheim drücken Hardheim die Daumen

Torhüter Leon Back und der TSV Birkenau müssen in jedem Fall am Samstag alles reinwerfen und in Plankstadt gewinnen, sonst steht der Badenliga-Abstieg auch ohne Hardheimer Schützenhilfe fest. Foto: Katrin Oeldorf
Torhüter Leon Back und der TSV Birkenau müssen in jedem Fall am Samstag alles reinwerfen und in Plankstadt gewinnen, sonst steht der Badenliga-Abstieg auch ohne Hardheimer Schützenhilfe fest.

Es ist ein letzter Strohhalm. Und einer der sehr kurz ist: Realistisch gesehen haben die Handballer des TSV Birkenau nur noch minimalste Chancen, den Abstieg aus der Badenliga zu verhindern. Birkenau muss sein letztes Spiel in Plankstadt am Samstag (18 Uhr) gewinnen, um dann zu hoffen, dass Knittlingen – derzeit mit einem Pluspunkt mehr auf dem ersten Nichtabstiegsplatz –einen Tag später sein Heimspiel gegen Meister und Tabellenführer Hardheim verliert.

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„Alles ist denkbar, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber zuerst müssen wir mal unsere Aufgabe erledigen, was schwierig genug wird“, sagt Interimstrainer Florian Sauer. Sauer hatte die Falken vor zwei Monaten übernommen, konnte die Trendwende aber nicht herbeiführen. „Wir hatten uns alle mehr Punkte erhofft. Ich wollte mit einfachsten Mitteln eine gewisse Struktur aufbauen. In der Umsetzung hat es leider gestockt“, erklärt Sauer.

Was ein möglicher Abstieg für Folgen hat, kann der langjährige Drittliga-Spieler nur erahnen: „Birkenau hat mit der ersten Mannschaft noch nie in der Verbandsliga gespielt, das wird nicht einfach zu verkraften sein.“ Frank Jöst, Sportlicher Leiter des TSV, macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über den Saisonverlauf: „Wir alle haben vor der Spielzeit nicht damit gerechnet, dass wir etwas mit dem Abstieg zu tun haben. Es wäre ein riesen Schlag, mit dem wir dann aber umgehen müssen.“

In Plankstadt wollen die TSV-Männer erst mal den letzten Funken Hoffnung aufrecht erhalten und gegen den Tabellenfünften, der aller Voraussicht nach verletzungsbedingt auf seinen Top-Torschützen Julian Meier verzichten muss, gewinnen. Sauer forderte eine mutige Spielweise seiner Mannschaft.

Vizemeister SG Heddesheim bestreitet seinen Saisonabschluss ganz ohne Druck beim TSV Rot-Malsch.

TSV-Frauen ganz entspannt

Die Badenliga-Frauen des TSV Birkenau sind am Samstag ab 19 Uhr noch einmal bei der KuSG Leimen zu Gast. Ohne Harz taugt das Spiel für den Meister nur bedingt als Generalprobe für die Aufstiegsspiele am 9. Mai in Neckarsulm und am 12. Mai daheim in der Langenberghalle.

Für die Galerie spielen die Frauen der SG Heddesheim am Sonntag um 18 Uhr beim TSV Rot-Malsch. Dort will das Team von Trainer Branko Dojcak mit einem Sieg den dritten Platz verteidigen.

Großsachsen hofft auf Hardheim

Mit dem Rücken zur Wand hat die zweite Mannschaft des TV Großsachsen eine furiose Aufholjagd gestartet und kann sich noch leise Hoffnungen auf einen Verbleib in der Verbandsliga machen. Vor der letzten Partie der Spielzeit 23/24 am Samstag (16.30 Uhr) gegen den TSV Wieblingen liegt Großsachsen auf Platz zwölf und will diesen mit dem fünften Sieg in Serie verteidigen.

„Wir wollen gewinnen, was schwer genug wird. Und dann müssen wir schauen, ob Hardheim hochgeht oder nicht“, sagt Trainer Herbert Fath. Steigt Hardheim auf, heißt es ein weiteres Jahr Verbandsliga, „andernfalls geht der Weg eben in der Landesliga weiter.“ Fath wird die Mannschaft unabhängig von der Klasse auch in der Saison 2024/2025 betreuen und kann dabei auf einen Großteil seines aktuellen Kaders bauen. „Einige erfahrene Spieler werden kürzer treten, aber wir hoffen noch einige junge Spieler, die aus der A-Jugend rausgehen, gewinnen zu können.“

Der Meister der Frauen-Verbandsliga, die HSG Weinheim/Oberflockenbach, hat die Runde bereits beendet. Die HG Saase würde die Runde gern als Dritter abschließen, dazu müsste das Team von Trainer Steffen Piffkowski aber das Saisonfinale am Samstag ab 17.30 Uhr bei Vizemeister TV Edingen gewinnen.

Weinheim weiter mit Trainer Knapp

Fath ist beim TVG eine Institution, genau wie Werner Knapp, Trainer des Landesligisten Weinheim/Oberflockenbach. Er macht die 20 voll und hängt eine weitere Saison dran. „Ich habe immer noch Lust auf Handball, ansonsten würde ich es nicht machen. Danach reicht es dann aber h und ich gehe in den wohlverdienten Handballruhestand“, sagt Knapp zu seiner Zusage für eine weitere Saison. Zuvor hofft er noch auf ein Happy End einer durchwachsenen Spielzeit.

Der ewige Trainer: Werner Knapp macht auch im Fall des Landesliga-Abstiegs bei der HSG Weinheim/Oberflockenbach weiter. Es wäre seine 20. Saison. Foto: Marco Schilling
Der ewige Trainer: Werner Knapp macht auch im Fall des Landesliga-Abstiegs bei der HSG Weinheim/Oberflockenbach weiter. Es wäre seine 20. Saison.

Im letzten Saisonspiel gegen Meister und Aufsteiger TV Schriesheim am Samstag (18.30 Uhr) geht es um nichts mehr, denn unabhängig vom Ausgang der Partie bleibt Weinheim auf Tabellenplatz zehn. Ob dieser für ein weiteres Jahr in der Landesliga reicht, hängt auch wieder vom TV Hardheim ab: Gewinnt der Meister der Badenliga seine Aufstiegsspiele gegen Albstadt bleibt Weinheim Landesligist, andernfalls muss man den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten.

„Das ist natürlich eine blöde Situation so in der Luft zu hängen und es nicht in der Hand zu haben. Andererseits haben wir uns im Saisonverlauf auch mehr erhofft.“ Für die letzte Partie der Saison erhofft sich der erfahrene Trainer ein „schönes und befreites“ Spiel.

Mit einem Sieg im Kellerduell am Samstag ab 16 Uhr in Plankstadt könnte der TSV Birkenau II zumindest noch die Rote Laterne an die Gastgeber abgeben, der Abstieg steht indes fest. Die TG Laudenbach würde sich eine Stunde später bei der SG HD-Leimen gern mit einem Sieg aus der Saison verabschieden.

Landesliga-Frauen ohne Druck

Den dritten Abschlussplatz in der Frauen-Landesliga sicher hat die HSG Bergstraße. Bei der SG Walldorf-Astoria käme ein letzter Sieg als Abschiedsgeschenk für Trainer Andreas Pfrang am Sonntag ab 17 Uhr natürlich gut an. Die HG Saase II ist am Sonntag ab 16 Uhr beim Tabellenzweiten HG Oftersheim/Schwetzingen II nur Außenseiter. Die HG will unbedingt gewinnen, um sich bei gleichzeitigem Ausrutscher der Handschuhsheimer Damen doch noch den direkten Aufstiegsplatz zu sichern. Den Druck haben die Gastgeberinnen.