SG Hemsbach: Moderner und offensiver soll es werden
Nach der enttäuschenden Vorsaison hat sich der A-Klassist von der Bergstraße personell neu aufgestellt. Das Augenmerk gilt künftig vor allem der Jugendarbeit.
Gleich zu Beginn der Vorbereitung gab es für die A-Klassen-Fußballer der SG Hemsbach einen gehörigen Dämpfer: Beim eigenen Blitzturnier um den „Bergstraßen-Cup“ verlor die neu formierte Mannschaft ausgerechnet gegen die eigene A-Jugend mit 0:1. Ein Ergebnis, das dem neuen Trainer Luciano Monachello zwar keinesfalls schmeckte, aber irgendwie auch aufzeigt, wohin die Reise künftig gehen soll.
„Wir wollen unsere Jugendarbeit intensivieren und unsere Neuzugänge künftig vorrangig aus den eigenen Reihen generieren“, sagt Monachello, der in seine erste Saison als Trainer im Seniorenbereich geht. Dabei helfen soll insbesondere die neue Jugendspielgemeinschaft mit dem TSV Sulzbach und dem SV Laudenbach, die unlängst beschlossen wurde.
In gewisser Weise stimmt den Übungsleiter die Testspiel-Pleite gegen den eigenen Nachwuchs deshalb sogar zuversichtlich für die künftige Kadergestaltung – wenngleich Monachello weiß: „Der erste Schwung an eigenen Talenten wird erst im nächsten Jahr in die Aktivität aufrücken.“
Bis zu acht Dauerverletzte machten Sorgen
Die SG Hemsbach in der A-Klassen-Saison 2023/24
- Zugänge: Julian Manitz, Marcel Reich, Ferhat Cetiner (alle SSV Vogelstang), Erkam Yalcintas (Azz. Lampertheim), Aleksandar Ristov (Mazedonien), Blend Shala (TSG Weinheim II), Valon Rudi (SV Gommersheim), Fofana Pa Malick (FV Leutershausen), Lukas Heine (SG Hohensachsen), Aygün Sever, Halil Iris (beide eigene Reserve).
- Abgänge: Javier Scalzo, Jaylen Follo, Noel Mora (alle SF Heppenheim), Chris Simon, Issara Sangsila (beide unbekannt).
- Kader: Tor: Sascha Zimmermann, Julian Manitz, Sebastian Brose. Abwehr: Luca Giegerich, Dario Pascarella, Vincenzo Terrazzino, Aygün Sever, Alsandar Ristov, Beyhan Selvi, Jan Krombholz, Erkam Yalcintas, Jonas Rettig. Mittelfeld: Marcel Reich, Florentin Isa, Leon Jung, Halil Iris, Lukas Heine, Blend Shala. Angriff: Eren Acar, Fofana Pa Malick, Roman Magel, Luciano Monachello, Ferhat Cetiner, Valon Rudi, Frank Gassner.
- Trainer: Luciano Monachello (erste Saison, für Michael Saager), Co-Trainer: Roman Magel (neu).
- Saisonziel: Platz eins bis fünf.
- Favorit: SC United Weinheim.
Nicht zuletzt deshalb musste sich die SGH in diesem Sommer noch anderweitig um die dringend benötigten Neuzugänge bemühen. Denn: Frisches Blut war aus Sicht der Kaderplaner um Ex-Trainer Michael Saager, der aus persönlichen Gründen den Staffelstab an seinen bisherigen Assistenten weiterreichte, Monachello, den neuen Co-Trainer Roman Magel und den Spielausschussvorsitzenden Paul Dillmann nach der eher enttäuschenden Vorsaison (Platz acht) zwingend erforderlich.
„Wir hatten zuweilen acht Dauerverletzte, die Mannschaft stellte sich insbesondere in den letzten Spielen der abgelaufenen Runde fast von alleine auf“, blickt Monachello zurück.
Konstant inkonstant
Fast schon logische Konsequenz waren eigentlich vermeidbare Niederlagen gegen Teams aus dem Tabellenkeller, selbst gegen Absteiger SV Laudenbach setzte es eine bittere Derby-Niederlage. Überhaupt war die einzige Konstante im Spiel der SGH die Inkonstanz. Von der Treffsicherheit eines Roman Magel vielleicht noch abgesehen.
Wenig verwunderlich also, dass es nun in erster Linie darum ging, den Kader deutlich breiter aufzustellen. Dies wurde nach Monachellos Dafürhalten mit insgesamt elf Neuzugängen erreicht. „Jetzt geht es darum, die Jungs schnellstmöglich ins Mannschaftsgefüge zu integrieren und neue Abläufe einzustudieren“, sagt der SG-Coach.
Und auch hier sieht er seine Elf auf einem guten Weg. Monachello: „Alle sind sehr fleißig, die Arbeit mit den Jungs macht richtig Spaß.“ Besonders lobt er die hohe Trainingsbeteiligung – „auch in der Urlaubsphase haben wir knapp 20 Mann im Training.“
Drei Abgänge schmerzen
Darüber hinaus ist der Übungsleiter, der derzeit noch an seiner B-Lizenz feilt, fest davon überzeugt, dass sich der Vorjahresachte durch die Neuzugänge auch qualitativ verbessern wird – obwohl er insbesondere die Abgänge von Javier Scalzo, Jaylen Follo und Noel Mora (alle Sportfreunde Heppenheim) zutiefst bedauert.
„Die Neuen werden uns mit Sicherheit weiterhelfen, ich sehe uns personell gut aufgestellt“, sagt Monachello. In taktischer Hinsicht lässt er sich dagegen noch nicht in die Karten schauen. Nur so viel kündigt er an: „Wir wollen moderner und offensiver spielen.“
Sonderlob für den neuen Abwehrhünen
Ein Sonderlob gibt es derweil für den neuen mazedonischen Abwehrhünen Aleksandar Ristov: „Aleks kam Ende der vergangenen Runde zu uns, um einfach mal reinzuschnuppern. Er ist total engagiert, will sich menschlich und sportlich bei uns einbringen und macht dafür sogar einen Sprachkurs. Das ist ein Musterbeispiel für gelungene Integration. Einfach toll.“
Was bleibt, ist die Frage nach den sportlichen Zielen. Während andere aus ihren Ambitionen keinen Hehl machen, hält sich Monachello diesbezüglich bewusst zurück: „Wir wollen und werden nicht den Aufstieg als Ziel ausgeben, obwohl wir uns in der A-Klasse nicht verstecken müssen.“ Das offizielle Ziel lautet daher lediglich: „Platz eins bis fünf“. Vorerst. Denn nach den ersten zehn Spielen wisse man mehr, sagt Monachello.