Fußball

TSG 62/09 feiert vorzeitig den Klassenerhalt

Mit einem ungefährdeten 3:1-Heimsieg gegen den VfR Gommersdorf bringt Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim den Klassenerhalt unter Dach und Fach.

Glückwünsche für den Youngster: Niklas Becker (links), Nik Schmid sowie Yannick Schneider (rechts), Gaetano Giordano (Zweiter von rechts) und Paul Hoock feiern mit Torschütze Nick Walter (Mitte) den Treffer zum 1:0. Foto: Ernst Lotz
Glückwünsche für den Youngster: Niklas Becker (links), Nik Schmid sowie Yannick Schneider (rechts), Gaetano Giordano (Zweiter von rechts) und Paul Hoock feiern mit Torschütze Nick Walter (Mitte) den Treffer zum 1:0.

Während Trainer Marcel Abele den Spielern von Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim nach dem 3:1 (1:1)-Erfolg gegen den VfR Gommersdorf am späten Samstagnachmittag schon auf dem Kunstrasen des Sepp-Herberger-Stadions zum vorzeitigen Klassenerhalt gratulierte, blickte Teammanager Kai Altig immer noch sichtlich aufgeregt auf sein Smartphone.

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Und prompt rief Altig: „Macht langsam, Jungs. Wir sind noch nicht durch.“ Denn just in diesem Moment hatte Türkspor Mosbach den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich beim Tabellendritten SV Spielberg erzielt.

Kurzzeitige Rechenspiele

Doch offenbar hatte sich Abele vor dem 30. Spieltag der Verbandsliga Nordbaden ein bisschen besser über die aktuelle Tabellenkonstellation informiert als der Sportliche Leiter: „Das ist zwar blöd für Gommersdorf, weil sie dadurch von Mosbach überholt werden würden, hat mit uns aber nichts zu tun. Wir sind definitiv durch“, entgegnete der Coach postwendend. Weiter klärte Abele auf: „Mosbach hat, wie wir, nur noch drei Spiele. Selbst wenn wir nach diesem Wochenende nur elf Punkte Vorsprung hätten, könnten sie uns nicht mehr einholen. Völlig unabhängig vom Torverhältnis.“

Kaum hatte der Übungsleiter seinen Teammanager aufgeklärt, war auch Altig beruhigt, das Parallelspiel in Spielberg war von eben auf jetzt irrelevant geworden. „Auf ein weiteres Jahr“, atmete auch er nun stattdessen ganz tief durch.

Ein riesiger Ballast schien in diesem Augenblick von Altig und Abele abzufallen – kaum verwunderlich angesichts der tabellarischen Achterbahnfahrt, die nun bereits vier Spieltage vor Rundenende einen vergleichsweise versöhnlichen Abschluss fand.

Drei Siege aus den letzten vier Spielen

Zur Erinnerung: Vor gerade einmal acht Wochen befand sich die TSG noch in akuter Abstiegsgefahr, doch allein drei Siege aus den vorangegangenen vier Spielen ließen die Abele-Schützlinge zuletzt in sichere Gefilde klettern. Der Sieg am Samstag brachte nun die finale Gewissheit.

Doch nicht nur tabellarisch habe seine Mannschaft zuletzt einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, befand Abele, nachdem er seine persönliche Gratulationscour abgeschlossen hatte: „Wir haben uns in den vergangenen Wochen so entwickelt, dass wir Gegner wie Gommersdorf oder zuvor bereits Langensteinbach oder Bretten klar dominieren können.“ Seine Mannschaft verfüge inzwischen über eine deutlich bessere defensive Struktur, was sich letztlich auch in der spielerischen Qualität widerspiegele. Selbst dann übrigens, wenn – wie am Samstag mit Marcel Menges, Marko Smiljanic oder Gregor Zimmermann – gleich mehrere vermeintliche Stützen ausfallen.

„Von Beginn an hat man heute gemerkt, welche Mannschaft das Ding unbedingt ziehen will – nämlich wir.“ (Marcel Abele, Trainer der TSG 1862/09 Weinheim)

„Von Beginn an hat man heute gemerkt, welche Mannschaft das Ding unbedingt ziehen will – nämlich wir“, hatte nicht nur Abele beobachtet. Einziges Manko: Die TSG 62/09 ließ zahlreiche Hochkaräter ungenutzt. „Das Ergebnis ist eigentlich mindestens zwei bis Tore zu niedrig ausgefallen“, so Abele.

So bewahrte Gommersdorfs Keeper Jannis Bieniek seine Mannschaft schon in der Anfangsphase gegen David Keller (4.) und Paul Hoock (6.) vor einem Rückstand, der Führungstreffer durch Youngster Nick Walter nach gerade einmal zwölf Minuten war bereits das Resultat einer drückenden Überlegenheit. Wiederum nur drei Minuten später vergab Giordano die Großchance zum 2:0, sein Freistoß krachte an die Latte.

Kurze Schwächephase Mitte der ersten Halbzeit

Doch anstatt dranzubleiben, ließen die Weinheimer die Zügel schleifen. Bis dato ungefährliche Gäste kamen besser ins Spiel – und sogar zum Ausgleich (29.). TSG-Keeper Halbig konnte einen Distanzschuss nur abklatschen, Keller, der Menges in der Innenverteidigung ansonsten gut vertrat, wusste sich gegen Reuther nur noch mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Obertausch zum 1:1-Pausenstand. „Warum es zur Halbzeit 1:1 stand, war kaum zu verstehen. Es hätte auch locker 4:1 heißen können“, urteilte Abele nach dem Spiel – mit Blick auf weitere Großchancen durch Schneider (38., 39), Walter (39., 41.) sowie Krohne (45.).

Kaum besser war die Chancenverwertung in Halbzeit zwei, doch sorgten zumindest Huller (47.) und Giordano (65.) mit zwei sehenswerten Treffern für klare Verhältnisse. Und für ein weiteres Jahr in der Verbandsliga Nordbaden.