Handball

TVH-Trainer Jozef Bokol: "Zwei Tage lang habe ich geweint"

Vier Jahre lang trainierte der Slowake den TV Hemsbach, der Abschied jetzt tut ihm sehr weh. Aber die Verlockung ist groß und die Nachfolge steht fest

Die Verantwortung wird übergeben: Dem nach Friesenheim wechselnde Jozef Bokol (links) folgen im Sommer Max Pauli und Daniel Herzog nach. Foto: TV Hemsbach
Die Verantwortung wird übergeben: Dem nach Friesenheim wechselnde Jozef Bokol (links) folgen im Sommer Max Pauli und Daniel Herzog nach.

„Die Jungs brauchen eigentlich keinen Trainer, sie brauchen einen Mensch.“ Jozef Bokol fällt der Abschied aus Hemsbach nicht leicht. Vor vier Jahren von der HSG Weschnitztal zum TVH gewechselt, macht der Trainer jetzt mit den Bergsträßern Schluss. Und es ist keine Entscheidung des Herzens, wie er ganz offen darlegt.

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„Ich habe zwei Wochen nicht geschlafen und zwei Tage geweint“, sagt der Slowake, der sich in der Hemsbacher Familie mehr als wohlgefühlt hat. „Nach solchen Spielen wie heute gegen Laudenbach spürt man den Zusammenhalt besonders. Aber Handball ist mein Leben und da will ich es auch weit bringen. Darum ist dieser Schritt für meine Karriere jetzt wichtig.“ Der ehemalige slowakische Spielmacher wird im Sommer die B-Jugend des HLZ Friesenheim-Hochdorf in der dann neuen B-Jugend-Bundesliga übernehmen.

Ein Duo übernimmt in Hemsbach

Auf der Suche nach einem Nachfolger wurde den Verantwortlichen, Abteilungsleiter Eric Ferber und Ex-Spieler Daniel Herzog schnell klar: „Wir suchen nach jemandem, der hierher passt, der die Jungs führen kann. Da geht es gar nicht so sehr ums Sportliche.“ Denn das, was in Hemsbach über die Jahre entstanden sei, sei einmalig, wie Herzog findet. „Der Zusammenhalt, auch zwischen erster und zweiter Mannschaft, das Umfeld und eine Mannschaft, die echt Spaß macht – was will man mehr“, sagte Herzog, der aus Oberflockenbach stammt und nach diversen Stationen festgestellt hat: „Hier ist es einfach am schönsten.“

Und darum übernimmt der Aufbauspieler, der im fortgeschrittenen Handballalter nur noch für die zweite Mannschaft spielt, nun auch Verantwortung als Trainer – gemeinsam mit seinem Freund und ehemaligen Birkenauer und Hemsbacher Mitspieler Max Pauli. „Wir mussten nicht lange überlegen. Eigentlich passt es zeitlich weder bei mir noch bei Daniel, der gerade ein Haus baut. Aber dann war uns klar, dass wir das machen müssen. Wir sind beide keine 50-Prozent-Typen und deshalb wird das zu zweit gut funktionieren“, sagt der Hemsbacher Max Pauli, dessen Herzensverein ebenfalls der TVH ist. „Wir treten in Jozefs große Fußstapfen, aber deshalb sind wir ja zu zweit“, lacht er. „Wir wollen den guten Weg mit einer Mannschaft und einem Verein, die nach außen ein geiles Bild abgeben, unbedingt fortführen.“

Mannschaftsgerüst bleibt bestehen

Zusammen mit Eric Ferber basteln die beiden Männer am Team für die Saison 2024/25. Das Gros der Truppe wird bleiben, Linksaußen Rion Lather und Torhüter Luca Roll wechseln wohl nach Birkenau, Daniel Stempfle fällt nach neuerlichem Kreuzbandriss länger aus. „Mit Max und Daniel haben wir trotz des schmerzhaften Abgangs von Jozef einen echten Glücksgriff gelandet. Die beiden sind supervernetzt. Das wird eine gute Sache.“