Geisterfahrer-Unfall auf der Autobahn
Weinheim/Hirschberg, 05.02.2023
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05.02.2023 14:25
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Weinheim/Hirschberg. Die Sperrung der Fahrbahn Richtung Norden auf der A5 zwischen dem Autobahnkreuz Weinheim und Hirschberg ist seit 19 Uhr aufgehoben. Das meldet die Polizei in einer Pressemitteilung am Sonntagabend um 20.59 Uhr. Grund für die Sperrung waren umfangreiche Räumungs- und Ermittlungsarbeiten nach einem Geisterfahrer-Unfall am Sonntagmittag.

Was war passiert? Dramatische Minuten am Sonntag gegen 11.18 Uhr auf der Autobahn A5 zwischen Hirschberg und Weinheim: Wie die Polizei in einer Pressemitteilung schreibt, gingen zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Notrufe ein. Autofahrer meldeten einen Geisterfahrer in einem roten Opel, der auf der Fahrbahn Richtung Norden zwischen der Anschlussstelle Hirschberg und dem Autobahnkreuz Weinheim in falscher Richtung unterwegs war. „Nach circa 200 Metern bemerkte er offenbar seinen Fehler und versuchte sein Fahrzeug zu wenden“, schreibt die Polizei. Ein anderes Auto, ein Nissan, konnte jedoch nicht mehr ausweichen, es kam zum Zusammenstoß. Beide Fahrzeuge wurden komplett zerstört. Die Trümmerteile der Autos verteilten sich auf etwa 200 Metern. 

Die Beifahrerin des Nissan, mit dem der Unfallverursacher zusammenstieß, wurde im Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Nach jetzigem Kenntnisstand besteht bei der Frau Lebensgefahr. Der Unfallverursacher wurde mit Brustverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Auch der Nissan-Fahrer wurde schwer verletzt.

ADAC-Statistik zu Geisterfahrern

Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Kurzfristig wurde die A5 auch in Fahrtrichtung Süden für die Rettungskräfte gesperrt. Unter anderem war auch ein Hubschrauber des Rettungsdienstes im Einsatz. Die Sperrung der Fahrbahn in Richtung Norden dauert momentan noch an, da zur Unterstützung der Polizei ein Gutachter hinzugezogen wird, schreibt die Polizei weiter. 

Laut ADAC wurden im Jahr 2021 1830 Meldungen zu Falschfahrern auf deutschen Autobahnen verzeichnet, 170 davon in Baden-Württemberg, 181 in Hessen. Nach bisherigen Auswertungen des ADAC sind Falschfahrer besonders an Wochenenden unterwegs. So wurden an Sonntagen 21 Prozent aller Falschfahrten registriert, an Samstagen 19 Prozent. Unter den Geisterfahrern sind rund drei Viertel männlich. Über das Alter des Geisterfahrers konnte die Polizei bis Redaktionsschluss noch keine Angaben machen, ebenso wenig wie darüber, warum der Mann in falscher Richtung auf die Autobahn aufgefahren ist. vmr

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, der Geisterfahrer sei Richtung Norden unterwegs gewesen. Richtig ist, der Geisterfahrer war auf der Fahrbahn Richtung Norden unterwegs, jedoch in falscher, also südlicher Richtung. 

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