Weinheim. Der geplante Stellenabbau bei Freudenberg Performance Material (FPM) Apparel und die Folgen für den Industriepark in Weinheim standen im Mittelpunkt eines Treffens von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertretern mit Oberbürgermeister Manuel Just. Dabei kritisierten die Betriebsräte „die personalpolitische Entwicklung von einem einheitlichen Traditionsunternehmen zu einem Industriepark mit zergliederten Unternehmensteilen“. Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Egner verwies dabei auf die Erhöhung der Infrastrukturzahlungen für die Betriebe in Weinheim. Wenn Arbeitsplätze verloren gehen, würden die Umlagen für die andern Betriebe des Standorts unweigerlich erhöht und die Leistungen damit hinterfragt.
Das geht aus einer Pressemitteilung des DGB hervor. Darin wird daran erinnert, dass Freudenberg im Januar angekündigt hat, den größten Teil der Produktion von FPM Apparel Ende 2022 nach Italien zu verlagern. Demnach würde nur eine Rumpfmannschaft (knapp 60 von 232) von wenigen Produktions- und Verwaltungsmitarbeitern am Standort verbleiben.
Die Mitbestimmungsgremien seien erst kurz zuvor über die Pläne in Kenntnis gesetzt und vor vollendete Tatsachen gestellt worden, berichtete Siegfried Krah, Betriebsratsvorsitzender von FPM Apparel. Große Teile der Belegschaft seien sogar erst über die Medien über die Entscheidung informiert worden. Das sei ein „schlechter Stil in der Kommunikation“, waren sich die Beschäftigtenvertreter einig. Auch OB Just habe bei dem Gespräch erklärt, dass er die Vorgehensweise des Unternehmens „nicht durchgängig optimal“ fand. Ferner habe er die Bedeutung von guter Arbeit und Arbeitsplätzen mit Zukunftsperspektiven und stabilen Einkommen in Weinheim betont. Just habe zugesichert, sich weiter über die Sachlage zu informieren und sich gegebenenfalls mit dem Unternehmen dazu auszutauschen.
Wie Mathias Schmiedel vom Konzernbetriebsrat ausführte, werde sich die Entwicklung im Industriepark in Zukunft auch stark auf das Angebot an Ausbildungsplätzen auswirken. Nicht erst seit der Corona-Pandemie zeigten die Einstellungszahlen für Azubis bei Freudenberg eine fallende Tendenz. „Um das Ausbildungszentrum dennoch auslasten zu können, benötigt man daher immer mehr Verbundpartner“, so Schmiedel.
Die Gesprächsteilnehmer vereinbarten die Fortsetzung des Austausches im Herbst. „Da die diskutierten Themen eine große Dynamik aufweisen, ist mir der regelmäßige und im Bedarfsfall auch kurzfristige direkte Kontakt zu den Arbeitnehmervertretern ein Anliegen“, wird OB Just abschließend in der Pressemitteilung zitiert.
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