Bau

500 Dauerzählstellen für Radverkehr bis Jahresende geplant

Wie viele Radler sind im Land unterwegs? Bereits rund 270 Zählstellen im Boden registrieren den umweltfreundlichen Radverkehr. Und es sollen noch mehr werden. Mit einem wichtigen Ziel.

Ein Mann fährt mit seinem Fahrrad auf einem mit einem Verkehrsschild gekennzeichneten Radweg. Foto: Arne Dedert/dpa
Ein Mann fährt mit seinem Fahrrad auf einem mit einem Verkehrsschild gekennzeichneten Radweg.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Möglichst bis Ende 2024 sollen rund 500 automatische Dauerzählstellen flächendeckend und rund um die Uhr den Radverkehr in Hessen erfassen. Gegenwärtig sind es etwa 270 - bis Jahresende sollen laut dem Verkehrsministerium die übrigen rund 230 Zählstellen dazukommen. Die Gesamtkosten sind mit circa 7,3 Millionen Euro veranschlagt. Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) markierte am Freitag am Rheinradweg in Wiesbaden-Biebrich den Auftakt für die zweite und letzte Ausbaustufe des Projekts - mit einem symbolischen Spatenstich für eine weitere Zählstelle. Radfahren gilt in Zeiten von Klimawandel und Bewegungsarmut als ökologisch und gesund.

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Die Zählstellen sind in Hessen seit März 2022 in den Boden an Straßen und Radwegen verlegt worden. Sie messen den Radverkehr mit Induktionsschleifen, die für Radler und Fußgänger nur als mehrere parallele Linien auf dem Asphalt zu sehen sind. Die Zählstellen übermitteln ihre Daten laut dem Verkehrsministerium per Mobilfunk einmal täglich an einen zentralen Server «in einem Hochsicherheits-Serverpark in Frankreich». Persönliche Daten würden nicht erfasst.

Nach früheren Angaben der Straßenbaubehörde Hessen Mobil lassen sich so «wichtige Rückschlüsse für die notwendige Ausgestaltung der Infrastruktur, zum Beispiel die Breite von Wegen oder die Steuerung von Lichtsignalanlagen, treffen». Verkehrsminister und Vizeregierungschef Mansoori betonte laut Mitteilung: «Nur mit einem zielgerichteten Ausbau des Radwegenetzes können wir in Hessen die Verkehrswende umsetzen.»

Ziel sei es, «dass alle Bürgerinnen und Bürger eine echte Wahlmöglichkeit haben, mit welchem Verkehrsmittel sie mobil sein wollen», so Mansoori. «Die Installation von Dauerzählstellen hilft uns dabei, Bedarfe zu erkennen und den Ausbau der Radwege dort voranzubringen, wo sie gebraucht werden.»

Alleine in diesem Jahr hat das Zählstellennetz in Hessen bislang etwa 5,7 Millionen Radfahrten registriert. Der tägliche Durchschnitt pro Zählstelle liegt bei 195. Allerdings gibt es große Unterschiede von 0 registrierten Radfahrten wegen Bauarbeiten am Ort der Zählstelle bis hin zu beispielsweise 2645 Fahrten pro Tag an der Bockenheimer Landstraße (Südseite) in Frankfurt.

Zusätzlich können die Kommunen in Hessen laut Verkehrsministerium für besondere Projekte mobile Zählstellen kostenlos ausleihen. Auch damit sollen lokale Planungen von Radwegen eine datenbasierte Grundlage bekommen.