Kunst

Frankfurter Schirn zeigt «Plastic World»

Frankfurt (dpa/lhe) - Was bedeutet es, mit Kunststoff Kunst zu schaffen? Die Frankfurter Schirn bietet in einer neuen Ausstellung einen Überblick über die Verwendung von Plastik in der bildenden Kunst. «Es ist ein Material, das die Gesellschaft und die Welt verändert hat, deshalb heißt die Ausstellung auch "Plastic World"», sagte Museumschef Sebastian Baden am Mittwoch in Frankfurt.

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Die Schau blickt auf die künstlerische Verwendung und Bewertung synthetischer Stoffe von den 1960er Jahren bis heute. «Schnell eroberte das vielseitige Material in Skulpturen und in der Architektur den dreidimensionalen, physischen Raum», erklärte Baden. Die Geschichte des Plastikzeitalters zeuge zwar von Innovationsfreude und Kreativität - aus ökologischer Perspektive entfalte Plastik aktuell jedoch eine besondere Dringlichkeit. Deshalb sollten in der Ausstellung nicht nur ästhetische Aspekte gesetzt, sondern auch zu kritischen Auseinandersetzungen einladen werden.

«Plastic World» startet an diesem Donnerstag (22. Juni) und läuft bis zum 1. Oktober 2023. Gezeigt werden über 100 Werke von mehr als 50 Künstlerinnen und Künstlern - darunter Christo, Otto Piene, Niki de Saint Phalle, Monira Al Qadiri, César und Eva Hesse. Das Spektrum reiche von der Euphorie der Popkultur über den futuristischen Einfluss des Space Age und die Trash-Arbeiten des Nouveau Réalisme bis zu ökokritischen Positionen der jüngsten Zeit, hieß es.

Plastik sei omnipräsent, «und es ist gekommen, um zu bleiben», sagte Kuratorin Martina Weinhart. Was in der bildenden Kunst unglaubliche Möglichkeiten eröffnet habe, sei inzwischen eine enorme Belastung für die Umwelt. «Diese Schere wollen wir aufmachen, auch ohne moralischen Zeigefinger», erklärt sie.

«Plastic World» kooperiert mit dem Frankfurter Senckenberg Museum. Dort wird die ökokritische Arbeit «An Ecosystem of Excess» der Künstlerin und Wissenschaftlerin Pinar Yoldas präsentiert, in der die Ozeane im Mittelpunkt stehen.