Ingmar Jung für mehr Photovoltaik in der Landwirtschaft
Oben Solarstrom, unten Ackerbau: Auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität kann sich Hessens neuer Landwirtschaftsminister interessante Kombimodelle vorstellen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen will die Photovoltaik in der Landwirtschaft vorantreiben. «Gerade in dieser Kombination gibt es spannende Modelle», sagte der neue Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) in Wiesbaden in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts von Klimawandel und Energiewende will Schwarz-Rot laut Koalitionsvertrag unter anderem auch Anlagen mit Solarmodulen auf Äckern «durch Beratung, Informationsnetzwerke, eine zugewandte Genehmigungspraxis und, wo möglich, durch individuelle Förderangebote unterstützen».
Jung sagte: «Sie können heute zum Beispiel Weizen am Boden kultivieren und darüber eine Photovoltaikfläche automatisch hoch- und runterklappen lassen, je nachdem, ob gerade die Sonne scheint oder Regen kommt.» Das sei eine spannende und zukunftsfähige Doppelnutzung ein und derselben Fläche für Stromgewinnung und Pflanzenproduktion.
«Bisher hatten wir immer nur entweder Photovoltaik oder Kultivierung. Da werden wir in Zukunft sicher einiges in der Kombination ausprobieren», ergänzte der Landwirtschaftsminister, der aus einer Winzerfamilie stammt. Dafür böten sich zunächst weniger ertragreiche Flächen an.
Mittlerweile gibt es auch schon besondere Gewächshäuser, bei denen Solarmodule in das Dach oder in die Wände integriert sind. Diese Anlagen erzeugen Solarstrom und bieten zugleich den angebauten Pflanzen darunter Schatten sowie Schutz etwa vor Schädlingen. Auch hier freut sich Jung nach eigenen Worten, wenn Bauern mit dieser Technik experimentieren.
