Tourismus

Mehr Umsätze in Heilbädern und Kurorten: Eröffnung am Abend

Der Außenbereich der „Sprudelhof-Therme“. Foto: Lando Hass/dpa/Produtkion
Der Außenbereich der „Sprudelhof-Therme“.

Wiesbaden/Bad Nauheim (dpa/lhe) - Die hessischen Heilbäder und Kurorte sind nach Jahren der Krise auf Erholungskurs. Nach 8,5 Millionen Übernachtungen im Gesamtjahr 2022 seien in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 7,1 Millionen Übernachtungen in Heilbädern und Kurorten gebucht worden, und für das Gesamtjahr hoffe man auf 9,2 Millionen Übernachtungen, sagte Almut Boller, Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. Das wäre nach ihren Worten noch nicht ganz das Vor-Corona-Niveau, aber wieder recht nah dran.

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Auch die Bruttoumsätze, die noch 2019 bei knapp 2,4 Milliarden Euro lagen und zwischenzeitlich vor allem pandemiebedingt deutlich zurückgingen, dürften in diesem Jahr die Marke von 2 Milliarden Euro wieder übersteigen. Viele Kliniken könnten zudem wieder an frühere Auslastungszahlen anknüpfen. Trotzdem bleiben Probleme - Häuser, die nicht mindestens 95 bis 98 Prozent Auslastung vorweisen könnten, kämen schnell in finanzielle Nöte, sagte Boller.

Die größere Nachfrage verschafft den Kommunen auch Rückenwind für neue Konzepte und Projekte. Mit einem Festakt eröffnete am Montagabend die Stadt Bad Nauheim offiziell ihre neue Sprudelhof Therme. Für die Besucher ist die Therme dann von diesem Dienstag (19.12.) an geöffnet, erwartet werden rund 300.000 Besucher pro Jahr.

«Dem heutigen Freudentag haben wir alle entgegengefiebert. Mit der neuen Sprudelhof Therme starten wir in eine neue Ära», erklärte Bad Nauheims Bürgermeister Klaus Kreß (parteilos) anlässlich des Festaktes mit mehr als 180 geladenen Gästen. Mit dem 47 Millionen Euro teuren Neubau werde eine Lücke geschlossen, die seit der Schließung des alten Thermalbades 2015 «schmerzhaft im Herzen Bad Nauheims» geklafft habe, erklärte der Rathauschef. «Mit dem Bau haben wir mutig in die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt investiert und verfügen nun über ein einzigartiges Wellness-Highlight, dessen Strahlkraft bis weit über die Grenzen der Region hinausreichen wird.»

Auch Stadtverordnetenvorsteher Oliver von Massow sprach von einem Leuchtturmprojekt für die Kurstadt. Das Gastgewerbe und der Einzelhandel würden von der Eröffnung profitieren, sagte er. Betrieben wird die Therme mit zehn Becken, einer Gesamtwasserfläche von mehr als 800 Quadratmetern und einem umfangreichen Saunenbereich von dem Schweizer Unternehmen Kannewischer Holding AG. «Unser besonderes Alleinstellungsmerkmal wird die Verwendung der Bad Nauheimer Sole sein, die wir nach dem Betriebsstart mit Frischwasser schrittweise in die verschiedenen Becken einleiten werden», erklärte Geschäftsführer Stefan Kannewischer.