Tourismus

Kurorte und Heilbäder setzen auf Digitalisierung

Bei ihren Angeboten wollen die Kurorte nicht nur Gäste von auswärts, sondern auch die eigenen Bürger in den Blick nehmen. Der Heilbäderverband wirbt für eine Neuinterpretation der Kur.

Blick auf ein Becken in der Sprudelhof-Therme in Bad Nauheim vor deren Eröffnung im vergangenen Dezember. Foto: Lando Hass/dpa/Archivbild
Blick auf ein Becken in der Sprudelhof-Therme in Bad Nauheim vor deren Eröffnung im vergangenen Dezember.

Bad Orb (dpa/lhe) - Die hessischen Heilbäder und Kurorte wollen in Zukunft einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Digitalisierung der Angebote setzen. Das sagte der Vorsitzende des Heilbäderverbands Hessen, der Bad Wildunger Bürgermeister Ralf Gutheil (SPD) anlässlich des Kurtages am Donnerstag in Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis). Die in dem Verband zusammengeschlossenen 30 Orte wollten die Kur neu interpretieren. «Dafür haben wir ganzheitliche, natürliche und persönliche Angebote gestaltet, die den Menschen stark für den Alltag machen», erklärte er.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Die Heilbäder und Kurorte in Hessen hätten alles, um die Menschen in Balance zu bringen und ihnen ein langes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, fügte er hinzu. Es gehe darum, die medizinisch-therapeutische Kompetenz und die Infrastruktur der Heilbäder und Kurorte weiterzuentwickeln.

Die Geschäftsführerin des Heilbäderverbands, Almut Boller, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei zu spüren, dass die Heilbäder und Kurorte sich für die Gäste, aber auch für die eigenen Bürgerinnen und Bürger weiterentwickeln wollten. «Wir sind im Moment dabei, Angebote zu entwickeln, den Mensch wieder ganzheitlich zu betrachten. Und wir wollen ihm das Handwerkszeug mitgeben, dass er den Alltag besser bestehen kann.»

Dabei setzt der Verband nach eigenen Angaben auch auf die Unterstützung des Landes Hessen. 13 Millionen Euro betrage der sogenannte Bäderpfennig. 26 der 30 Mitglieder profitierten von dieser finanziellen Förderung, teilte die Organisation mit. «Das ist eine gute Hilfe, um die kurörtliche Infrastruktur aufrechtzuerhalten,» erklärte Gutheil. Um Innovationen anzuschieben, seien aber mindestens 18 Millionen Euro nötig, die jährlich dem Lebenshaltungskostenindex angepasst werden müssten.

Nach Angaben des Verbandes bieten die hessischen Heilbäder und Kurorte allein im Gesundheitssektor rund 40.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Hinzu kämen noch mehrere zehntausend Jobs in Tourismus und Gastronomie.