Gerichtsprozess

Messerattacke: Angeklagter wollte festgenommen werden

Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild
Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Zwei lebensgefährliche Messerattacken in der Halle des Frankfurter Hauptbahnhofs beschäftigen seit Dienstag das Landgericht Frankfurt. Die Anklage legt einem 50 Jahre alten Litauer versuchten heimtückischen Mord zur Last. Innerhalb weniger Stunden hatte der psychisch auffällige Mann im August vergangenen Jahres die ihm bis dahin völlig unbekannten Opfer mit dem Messer angegriffen. Nach der zweiten Tat legte er sich auf den Boden und wartete auf seine Festnahme. Die Opfer mussten notärztlich versorgt werden.

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Zunächst wurde von der Staatsanwaltschaft die dauerhafte Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie beantragt. Später wurde jedoch stattdessen eine reguläre Anklage wegen Mordversuchs erhoben. Der Angeklagte gab die Angriffe zu. Zum Motiv sagte er, er habe sich bewusst festnehmen lassen wollen, weil er sich in der Haftanstalt sicherer fühle als in Freiheit. Ob er in der Psychiatrie untergebracht wird, soll in dem Prozess mit Hilfe eines Sachverständigen geklärt werden. Die Schwurgerichtskammer hat vorerst vier Verhandlungstage bis Ende August terminiert.