Prozesse

Schlafende Ehefrau getötet: Mordprozess gegen 40-Jährigen

Wegen einer angeblichen Affäre seiner Frau soll ein Mann im Main-Kinzig-Kreis zum Mörder geworden sein. Nun arbeitet das Landgericht Hanau den Fall auf.

Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild
Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal.

Hanau (dpa) - Ein 40 Jahre alter Mann steht seit Dienstag wegen Mordes an seiner schlafenden Ehefrau vor dem Landgericht Hanau. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte im Juni 2023 die 32-Jährige aus Eifersucht getötet hat. Zum Prozessauftakt warf die Staatsanwaltschaft dem Asylbewerber aus Afghanistan vor, heimtückisch sowie aus niedrigen Beweggründen gehandelt zu haben.

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Der Angeklagte soll gegen Mitternacht in einer Flüchtlingsunterkunft in Steinau im Main-Kinzig-Kreis mit einem Pflasterstein sowie einem 16 Zentimeter langen Küchenmesser bewaffnet in das Schlafzimmer gegangen und seine schlafende Frau angegriffen haben. Das Opfer sei durch zahlreiche Stichwunden in Brust und Rücken sowie Schläge gegen den Kopf so schwer verletzt worden, dass sie noch am Tatort starb. Laut Staatsanwaltschaft sollen im Zimmer nebenan die drei Kinder des Paares im Alter zwischen 8 und 13 Jahren geschlafen haben. Der mutmaßliche Täter war noch am Tatort von der Polizei festgenommen worden. Er habe dabei keinen Widerstand geleistet.

Als Motiv für das Verbrechen sieht die Staatsanwaltschaft Eifersucht. Der Familienvater habe eine angebliche Affäre seiner Frau mit einem Nachbarn nicht weiter hinnehmen wollen. Der Angeklagte habe ein patriarchales Weltbild und die Frau als seinen Besitz angesehen, heißt es in der Anklageschrift. Das Hanauer Schwurgericht hat für die Verhandlung bis Mai insgesamt sechs Verhandlungstage anberaumt.