Mannheim

Polizeieinsatz in Mannheim: Einbrecher stürzt von Gerüst und stirbt

Nur wenige Tage nach dem tödlichen Polizeieinsatz an der Universität Mannheim stirbt ein 41 Jahre alter Einbrecher. Die Polizei hatte ihn im Stadtteil Rheinau auf frischer Tat ertappt.

Von diesem Gerüst an einem Mehrfamilienhaus im Mannheimer Stadtteil Rheinau ist am Samstagmorgen ein Einbrecher gestürzt. Er starb an seinen schweren Verletzungen. Foto: PR-Video / Priebe
Von diesem Gerüst an einem Mehrfamilienhaus im Mannheimer Stadtteil Rheinau ist am Samstagmorgen ein Einbrecher gestürzt. Er starb an seinen schweren Verletzungen.

Ein 41 Jahre alter Mann ist im Rahmen eines Polizeieinsatzes in Mannheim am frühen Samstagmorgen (27. April 2024) ums Leben gekommen. Erst Anfang der Woche war ein 31-Jähriger in der Universität von Mannheim bei einem Schusswaffengebrauch durch die Polizei getroffen und tödlich verletzt worden. Doch bei dem Einsatz auf der Rheinau war die Situation offenbar eine andere. Das geht aus einer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft hervor.

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Einbrecher auf einem Gerüst

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen brach ein 41 Jahre alter Mann am Samstag gegen 4 Uhr in ein Mehrfamilienhaus ein. Bei dem Haus handelt es sich um einen fünfstöckigen Wohngebäudekomplex im Stadtteil Mannheim-Rheinau. Das Mehrparteienhaus ist aktuell komplett eingerüstet, schreibt die Polizei. Über dieses Gerüst stieg der Tatverdächtige offenbar in mehrere Wohnungen ein. Bewohner des Hauses wurden durch die verdächtigen Geräusche zur Nachtzeit aufmerksam und verständigten die Polizei. Beim Eintreffen der Polizeikräfte befand sich der Tatverdächtige auf dem obersten Segment des Gerüstes in einer Höhe von etwa zwölf Metern. Er lag dort auf dem Boden und versuchte sich zu verstecken.

An den Rollläden gerüttelt

Doch aus der Wohnung einer Zeugin, die die Polizei verständigt hatte, konnten die Beamten den Mann entdecken. Der 41-Jährige soll zuvor an den Rollläden gerüttelt und vermutlich versucht haben, in die Wohnung einzudringen.

Zunächst versuchten die Beamten, den Mann an seinen Armen und am Oberkörper in die Wohnung hineinzuziehen. Doch die Versuche scheiterten, weil sich der mutmaßliche Einbrecher offenbar stark wehrte, er schlug um sich und riss sich immer wieder los. Dann setzte sich der Tatverdächtige unmittelbar an die Kante des Gerüsts. Es ist unklar, ob der Mann versuchte sich durch einen Sprung aus größer Höhe der Festnahme zu entziehen oder ob er versehentlich abrutschte, heißt es in der Pressemitteilung.

Sturz ohne Einwirkung durch die Polizei

Neutrale Zeugenaussagen belegen, dass der Sturz ohne Einwirkung durch die Beamten stattfand. Der Mann fiel in die Tiefe in einen Kellerabgang, wo er unterhalb der Treppe aufschlug. Die Polizist:innen leisteten umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts, welcher die notfallmedizinische Versorgung übernahm. Aufgrund der Schwere der Verletzungen verstarb der Mann jedoch noch vor Ort.

Einbrecher war polizeibekannt

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen in Tauberbischofsheim geborenen und in Mannheim wohnhaften Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit, der in der Vergangenheit bereits mehrfach einschlägig wegen Eigentums-, Betäubungsmittel- und Gewaltdelikten sowie auch wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte polizeilich in Erscheinung getreten war. Zum aktuellen Zeitpunkt konnte am Tatort mutmaßliches Diebesgut aufgefunden werden.

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Mannheim wird die Sachbearbeitung hinsichtlich des Todesfalls vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) übernommen, heißt es abschließend.