Mannheim

LKA veröffentlicht neue Details zum tödlichen Polizeieinsatz an der Uni Mannheim

Ein bewaffneter Mann stirbt in Mannheim bei einem Polizeieinsatz. In einer Pressemitteilung äußern sich LKA und Staatsanwaltschaft zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen.

Ein Mann ist am Dienstag nach einem Schusswaffengebrauch durch die Polizei Mannheim verstorben. Foto: Priebe/pr-video
Ein Mann ist am Dienstag nach einem Schusswaffengebrauch durch die Polizei Mannheim verstorben.

Der Fall hat in dieser Woche für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Ein 31 Jahre alter Mann, offenbar mit einer Machete bewaffnet, wird am Dienstag (23. April) auf dem Gelände der Universität Mannheim von der Polizei gestellt. Die Beamten machen schließlich Gebrauch von ihren Schusswaffen, der Mann wird schwer verletzt und stirbt. Was genau passiert ist, dazu äußern sich das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg und die Staatsanwaltschaft am Donnerstag (25. April) in einer Pressemitteilung.

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31-Jähriger soll zuerst Mann geohrfeigt haben

"Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen soll ein 31-jähriger Mann im Gebäude der Universität Mannheim aufgefallen sein, in dem er Aufkleber verbotenerweise an Einrichtungsgegenstände der Universität angebracht haben soll. Beim anschließenden Anbringen weiterer Aufkleber im Hörsaal wurde der Mann von einem Zeugen angesprochen, welcher in der Folge durch den Mann mit einer Ohrfeige tätlich angegangen worden sein soll", heißt es in der Pressemitteilung. Gegen den 31-Jährigen wurde zudem vor Kurzem ein Hausverbot ausgesprochen, nachdem er gegenüber einer Mitarbeiterin der Bibliothek in gleicher Weise handgreiflich geworden sein soll. Neben dem Hausverbot wurde eine Strafanzeige gestellt.

Mit Machete im Hörsaal der Uni

Der Mann befand sich am 23. April 2024 beim Eintreffen der Streifenwagenbesatzung im Hörsaal im ersten Obergeschoss der Universität und hielt eine schwarze, circa 40 Zentimeter lange Machete in seiner Hand. Versuche, verbal auf den Mann einzuwirken und ihn dazu zu bewegen, die Machete aus der Hand zu legen, schlugen fehl. Daraufhin kam es zu einer Schussabgabe, um den Mann zu stoppen. "Beim Einsatz kam die Bodycam nicht zur Verwendung", heißt es weiter.

Mehr als 25 Zeugen sind dem LKA bekannt

Zum jetzigen Zeitpunkt sind dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg über 25 Zeugen bekannt. Im Hörsaal befanden sich circa 50 Personen. Die genaue Zeugenanzahl sei jedoch nicht ganz klar, da einige Personen den Hörsaal verlassen hätten, ohne ihre Personalien zu hinterlassen. Man könne nicht ausschließen, dass der 31-Jährige nicht weitere Menschen verletzt hat.

Im Fokus der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und des LKA BW steht insbesondere eine Rekonstruktion des gesamten Geschehensablaufs. Neben den bereits abgeschlossenen kriminaltechnischen Erhebungen wurde zur Rekonstruktion des Tatgeschehens am 24. April die Örtlichkeit durch die Spezialisten und Spezialistinnen der Tatortgruppe des LKA BW dreidimensional vermessen. Die 3D-Tatortvermessung des Kriminaltechnischen Instituts (KTI) des LKA BW erfasst hierbei Tatortdaten per Laserscanner und bereitet diese zu einem digitalen Modell auf.

Richterin hat Obduktion angeordnet

Zur Klärung der genauen Todesursache ordnete die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Mannheim eine Obduktion an, die zeitnah stattfinden wird.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg führen die Ermittlungen fort.