Hochzeit to go

Birkenauer Pfarrer-Paar verrät: "Unser Hochzeitstanz war etwas ganz Besonderes"

Die beiden evangelischen Pfarrer Alison und Marcel Albert bieten am 24. April in Birkenau Heiraten "to go" an. Eine ausgefallene Idee hat die beiden auch bei ihrer eigenen Hochzeit, wie sie im Gespräch mit WNOZ verraten.

Alison und Marcel Albert in der evangelischen Kirche von Birkenau: Dort werden die beiden Pfarrer am 24. April Liebespaare segnen oder sogar trauen. Foto: Fritz Kopetzky
Alison und Marcel Albert in der evangelischen Kirche von Birkenau: Dort werden die beiden Pfarrer am 24. April Liebespaare segnen oder sogar trauen.

Bei den beiden schwingen Harmonie und Liebe mit: Alison (30) und Marcel Albert (31), die evangelischen Pfarrer von Birkenau und Reisen. Da wundert es einen nicht, dass die beiden sich eine ganz besondere Aktion für Liebespaare überlegt haben: Heiraten "to go" am 24. April in der evangelischen Kirche von Birkenau in der Kirchgasse 10. "Wir bieten an diesem Tag eine kirchliche Trauung oder einfach einen Segen für Paare an - die Liebe steht im Vordergrund. Ob hetero- oder homosexuell, ob ganz in Weiß oder in der Jogginghose - all das spielt keine Rolle. Die Menschen sollen sich wohlfühlen", sagt Marcel Albert.

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Trauung oder einfach ein Segen

"Heiraten ist oft etwas so Großes, was mit langen Vorbereitungen und viel Planungsstress verbunden ist", sagt seine Frau Alison. "Heiraten to go" hingegen ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle, die sich das Ja-Wort geben wollen oder sich einfach einen kirchlichen Segen wünschen. Um das festliche Drumherum kümmert sich das Pfarrer-Paar. "Die Kirche wird schön geschmückt, man kann sich eine bestimmte Musik wünschen und im Anbau gibt es anschließend Kuchen und Sekt", sagt Marcel Albert. Mit der Aktion hat das Paar offenbar einen Nerv getroffen, die Hälfte der vorhandenen Plätze ist schon weg. "Die Bandbreite ist groß. Die einen sind schon lange standesamtlich verheiratet und wünschen sich nun doch noch eine kirchliche Trauung. Andere wiederum möchten einfach nur Gottes Segen für ihre Verbindung", sagt Alison Albert. Ob mit oder ohne Papierkram - wie am Fließband soll es am 24. April nicht ablaufen. "Wir werden individuell auf jedes Paar eingehen. Denn es ist wirklich eine Ehre, wenn Menschen mit uns solche intimen Momente in ihrem Leben teilen", sagt die 30-Jährige. Die Idee kam den beiden übrigens bei einem Besuch in Berlin. Dort und in vielen anderen Großstädten gibt es solche Angebote bereits.

Alison und Marcel Albert kennen sich seit 2012. Damals waren sie beide Erstsemester an der Uni in Heidelberg. Seit 2019 sind sie verheiratet. Foto: Fritz Kopetzky
Alison und Marcel Albert kennen sich seit 2012. Damals waren sie beide Erstsemester an der Uni in Heidelberg. Seit 2019 sind sie verheiratet.

Hochzeits-Walzer in der Kirche

Wie war das denn bei ihrer eigenen Hochzeit? Gar nicht so einfach, könnte man zusammenfassend sagen. "Wir haben 2019 standesamtlich geheiratet und davor einen wirklich tollen Polterabend mit vielen Gästen gefeiert", sagt Alison Albert. Die Party wurde in einem Ortsteil von Beerfelden, genauer gesagt im Heimatdorf von Bräutigam Marcel, gefeiert. "Ein richtiger Dorfpolterabend, für den sogar die Straße gesperrt wurde", erinnert sich das Paar. Doch dann kommt das Jahr 2020 und mit ihm das Coronavirus. Die geplante kirchliche Trauung musste um ein Jahr verschoben werden. Doch auch 2021 war an eine große Hochzeit mit vielen Gästen nicht zu denken. "Wir wollten die Trauung aber nicht noch weiter aufschieben und haben mit nur 20 Gästen in der Kirche in Beerfelden geheiratet. Normalerweise haben dort 1200 Menschen Platz", sagt Marcel Albert. So viel freier Platz? Da kam den beiden eine Idee. "Wir hatten extra für unsere Hochzeit einen Tanzkurs gemacht. Aber ohne große Feier ja theoretisch auch kein Hochzeitstanz. Deshalb haben wir dann den Platz in der Kirche genutzt und dort einen Walzer getanzt", verrät Alison Albert. Wer kann das schon von sich behaupten. Für die Gäste war die Tanzeinlage des Brautpaares übrigens eine Überraschung.

Kennengelernt haben sich Alison und Marcel Albert übrigens 2012 als Erstsemester an der Uni Heidelberg. "Die Fakultät ist nicht so groß und da sind wir uns natürlich immer wieder begegnet."

Die beiden gehen nicht nur in Sachen Trauungen ungewöhnliche Wege und versuchen, die Kirche für alle Menschen zu öffnen. Ein ungewöhnliches Konzept ist auch die "Wohnzimmerkirche" in Nieder-Liebersbach. Mit Sesseln und Sofas wird eine heimelige Atmosphäre geschaffen, man darf Snacks knabbern, es wird gebetet und gesungen - und man kann sich ganz ungezwungen zu einem bestimmten Oberthema, zum Beispiel einer Bibelstelle austauschen. Im Juli ist außerdem ein Schlagergottesdienst geplant.

Für "Heiraten to go" am Mittwoch, 24. April 2024, von 16 bis 20 Uhr, kann man sich anmelden bei Alison Albert, Telefon 06209/2722402, E-Mail alison.albert@ekhn.de und Marcel Albert, Telefon 06209/2722404, E-Mail marcel.albert@ekhn.de