Heiraten to go in Birkenau: Zwei Paare erzählen ihre Lovestory
WNOZ war bei einer Trauung und einer Segnung to go in der evangelischen Kirche dabei. Genauso überraschend wie das Aprilwetter am Mittwochnachmittag war aber die spontane Aktion der Tochter eines Brautpaares.
Hochzeitstag 24.4.24
Wie viele Eheschließungen gab es am 24.4.24 in der Region? Die Standesämter zählten folgende Hochzeiten:
Weschnitztal: In Mörlenbach und Fürth fand jeweils eine Trauung statt, in Rimbach keine. Auch in Birkenau und Gorxheimertal fanden am 24.4.24 keine Eheschließungen statt.
Überwald: In Grasellenbach fanden zwei Hochzeiten statt. In Abtsteinach und Wald-Michelbach wurde nicht geheiratet.
Weinheim: In Weinheim wurden vier Hochzeiten gezählt.
In der evangelischen Kirche in Birkenau wurde am Mittwoch etwas ganz Besonderes angeboten: Von 16 bis 20 Uhr konnten sich Paare hier das Ja-Wort geben - und zwar "to go", ohne großen bürokratischen Aufwand. Bei stimmungsvoller Musik, festlicher Dekoration und glücklichen Gäste standen insgesamt acht Trauungen und acht Segnungen für das Pfarrersehepaar Alison und Marcel Albert an. WNOZ hat zwei Paare bei diesem schönen Ereignis begleitet.
Überraschung: Wir heiraten!
So überrumpelte Anika Weigold ihren Mann Heinz. Die beiden sind zwar schon seit 18 Jahren verheiratet, aber wieso nicht noch einmal kirchlich trauen lassen? "Diese spontane Aktion hat einfach zu uns gepasst!", begründet die 47-jährige Anika ihre Entscheidung für die Trauung to go. Auch Heinz war sofort mit an Board: "Es war schon alles organisiert und geplant, da hat einfach nichts dagegen gesprochen."
Kennengelernt haben sich die Zahnarzthelferin und der Elektroinstallateur vor 23 Jahren bei verschiedenen Veranstaltungen in ihrem Heimatort Birkenau. Nach mehreren Treffen, von Jubiläumsfeier des DRK bis zum Weihnachtsmarkt, folgte dann Anikas Geburtstagseinladung und Heinz' Geschenk: ein Candle-Light-Dinner. So führte das eine zum anderen und die Liebe nahm ihren Lauf.
Die große Frage: Wie war es?
"Sehr schön!", fand das frisch kirchlich getraute Paar freudestrahlend. Besonders die hübsche Dekoration mit roten Herzchen überall - vom Redepult bis zu den Schuhen der Pfarrerin - wurde gelobt. Nach dem Anstoßen mit Sekt und einem Stück Hochzeitstorte ging es mit Familie und Freunden noch zur Feier des Tages zum Essen - natürlich in Birkenau.
Von Birkenau nach London und wieder zurück
Die Mackenzies lernten sich 1982 in Heidelberg beim Abendessen kennen - eigentlich aber mit jeweils anderen Dates. "Ich fand ihn eingebildet und hatte Mitleid mit seiner Begleitung", verrät Ingeborg Mackenzie ihren ersten Eindruck von ihrem heutigen Ehemann. Über Umwege fanden sie aber doch zueinander, verliebten sich und zogen gemeinsam nach Birkenau. Aus beruflichen Gründen verschlug es das Paar 1994 nach London. Von der politischen Situation dort hatten sie aber irgendwann die Nase voll und so ging es 2008 zurück nach Birkenau - denn ihr Haus dort hatten sie glücklicherweise nie verkauft.
Und warum nun nach all den Jahren doch noch die Hochzeit to go?
"Es war immer unser Traum, kirchlich zu heiraten. Nur durften wir das damals nicht, da meine Frau geschieden ist", berichtet Marc Mackenzie. "Wir werden heute auch nicht getraut, sondern gesegnet." Doch immerhin - eine Zeremonie im kirchlichen Rahmen. Wegen der Verwurzelung in London konnten mit einer Tochter und einem Sohn auch nur die Hälfte der Kinder zur spontanen Hochzeit anreisen.
Eine Segnung to go kommt selten allein
Dafür hatte aber die anwesende Tochter der Mackenzies eine spontane Idee für die Pfarrerin: "Kann ich auch meine Tochter to go taufen lassen?" Gesagt, getan! Das Formular war schnell ausgefüllt und das Taufwasser für die Enkelin des Brautpaares problemlos organisiert. Auch ein Taufpate konnte auf die Schnelle organisiert werden: Der Vater sprang ein. So hatte die kleine Sophia Fayette am Segnungstag ihrer Großeltern auch noch ihre eigene Taufe to go, bevor es weiter ins italienische Restaurant zum Essen ging.